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Zeitreise in Technicolor

Zeitreise in Technicolor

Titel: Zeitreise in Technicolor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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nachdem er die Flüssigkeit in ein Horn geschwappt hatte. Barney sah, daß es tatsächlich ein Kuh-Horn war, gesprungen und nicht übermäßig sauber. Jens Lyn, der Professor und Amory Blestead hatten ebenfalls Hörner in der Hand. Er hob es an die Lippen und kostete. Das Bier schmeckte fade, säuerlich, wässerig und abscheulich.
    »Gut!« sagte er und hoffte, daß die Dunkelheit seinen Gesichtsausdruck verbarg.
    »Já, gott ok vel« {10} , erwiderte Ottar und goß noch mehr von der ekligen Brühe in Barneys Horn, so daß es überlief und ihm klebrig in den Ärmel rann.
    »Wenn Sie das scheußlich finden, dann warten Sie erst das Essen ab«, verkündete Amory dumpf.
    »Da kommt es schon.«
    Der Professor deutete ans Ende des Raumes, wo einer der Knechte in einem hölzernen Verschlag herumstöberte. Als er sich streckte, hob er eines der dunklen, runden Gebilde hoch, die dort herumlagen. Die Männer hörten ein schmerzhaftes Quieken.
    »Die Tiere ...« begann Barney.
    »Leben mit im Haus, jawohl«, sagte Amory. »Das gibt der Luft hier das gewisse Etwas.«
    Der Knecht, der sich kaum von einem ungepflegten Schäferhund unterschied, kam mit zwei größeren Batzen unter jedem Arm wieder und knallte sie vor Barney auf den Tisch. Sie waren hart wie Felsbrocken.
    »Was ist das?« fragte Barney und beäugte die Dinger mißtrauisch von der Seite. Er hatte das Horn in die Linke genommen und schüttelte aus dem rechten Ärmel das Bier.
    »Der linke Brocken ist Käse, ein einheimisches Produkt, und der rechte knaekbrød, hartes Brot«, erklärte Jens Lyn. »Oder ist es genau umgekehrt?«
    Barney versuchte die beiden Batzen anzuknabbern, aber er gab es auf, da er für seine Zähne fürchtete. »Wirklich vorzüglich«, sagte er und warf sie wieder auf den Tisch. Dann sah er auf die Leuchtziffern seiner Armbanduhr. »Das Licht wird schwächer, und wir müssen bald starten. Amory, kann ich Sie draußen sprechen, sobald Sie sich von der Party losgerissen haben?«
    »Mit Vergnügen«, sagte Amory, trank schaudernd noch ein paar Schlucke und kippte den Rest unter den Tisch.
    Die Sonne war hinter den Wolken verschwunden, und eine eisige Brise wehte vom Meer her. Barney fror und steckte die Hände in die Taschen.
    »Ich brauche Ihre Hilfe, Amory«, sagte er. »Stellen Sie eine Liste aller Dinge zusammen, die wir benötigen, um hier den Film zu drehen. Es sieht nicht so aus, als könnten wir von den Einheimischen Sachen erstehen.«
    »Ganz meine Meinung.«
    »Also werden wir alles mitbringen müssen. Ich möchte auch hier schneiden, deshalb richten Sie in einem der Wohnwagen einen Cutter-Raum ein.«
    »Barney, Sie fordern Ihr Glück heraus. Wir können froh sein, wenn wir hier in Ruhe unseren Film zu Ende drehen. Und was ist mit der Synchronisation? Und mit der Musik?«
    »Wir werden tun, was wir können. Nehmen Sie einen Komponisten und ein paar Musiker unter Vertrag, vielleicht sogar ein hiesiges Orchester.«
    »Mir platzt schon jetzt das Trommelfell.«
    »Mister Hendrickson!« Jens Lyn trat ins Freie und zog etwas aus der Brusttasche seiner Buschjacke. »Ich erinnere mich eben – ich sollte Ihnen diese Nachricht geben.«
    »Was ist das?«
    »Keine Ahnung. Ich nehme an, sie war für Sie persönlich bestimmt. Ihre Sekretärin gab sie mir kurz vor dem Aufbruch.«
    Barney nahm den verknitterten Umschlag und riß ihn auf. Er enthielt ein einzelnes gelbes Blatt mit der getippten Nachricht:
    L. M. sagt eben am Telefon, daß Film nicht gedreht wird. Nennt keinen Grund. Arbeiten einstellen.
     

 
6
     
    Barney warf die Zeitschrift wieder auf den Tisch, aber der Umschlag blieb an seiner Hand kleben und wurde eingerissen. Er schälte ungeduldig das Papier ab und ärgerte sich, daß er das Wikingerbier vor dem Herkommen nicht abgewaschen hatte. Die Arbeiten einstellen!
    »Miß Zucker«, sagte er, »L. M. will mich sprechen. Das hat er gesagt. Er hat sogar eine Nachricht hinterlassen. Sicher wartet er ganz ungeduldig auf mich ...«
    »Tut mir leid, Mister Hendrickson, aber er hat ausdrücklich angeordnet, daß er bei seiner Konferenz nicht gestört werden darf.« Ihre Finger hingen einen Moment reglos über der Maschine, und ihr Kaugummi blieb in einer Backe. »Ich werde ihn verständigen, daß Sie hier sind, sobald es mir möglich ist.« Die Schreibmaschine klapperte wieder, und der Kaugummi bewegte sich im Rhythmus dazu.
    »Sie könnten zumindest gleich anrufen und sagen, daß ich da bin.«
    »Mister Hendrickson!« sagte sie. Ihr Tonfall

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