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Zeitreise in Technicolor

Zeitreise in Technicolor

Titel: Zeitreise in Technicolor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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Laster wurde langsamer, und Tex rief ihnen zu: »Wir kommen jetzt zu der Stelle, von der die Reise ausging. Was soll ich tun?«
    »Halten Sie genau am Anfangspunkt. Das macht die Einstellung der Instrumente leichter. Meine Herren, bereiten Sie sich darauf vor – die Rückreise durch die Zeit beginnt.«
    »Troll taki yðr öll!« {2} brüllte der Wikinger.
     

 
3
     
    »Was ist schiefgegangen?« fragte L. M. mißtrauisch, als sie müde in seinem Büro eintrudelten und sich in die gleichen Stühle fallen ließen, die sie vor Äonen verlassen hatten. »Was ist los – vor zehn Minuten seid ihr verschwunden, und nun kommt ihr schon wieder.«
    »Zehn Minuten für Sie, L. M.«, sagte Barney, »aber für uns waren es Stunden. Die Maschine ist in Ordnung, also haben wir die erste und größte Hürde geschafft. Wir wissen jetzt, daß Professor Hewetts Vremeatron noch besser funktioniert, als wir erwartet hatten. Der Weg ist offen. Wir können ein Team in die Vergangenheit bringen und dort einen milieugetreuen, realistischen, billigen, langen und hochwertigen Breitwand-Schinken drehen. Unser nächstes Problem ist einfacher.«
    »Eine Story.«
    »Sie haben recht wie immer, L. M. Und zufällig haben wir eine Story, eine lebenswahre Story, und obendrein eine patriotische Story. Wer hat Ihrer Meinung nach Amerika entdeckt?«
    »Christoph Kolumbus im Jahre 1492.«
    »Das glauben die meisten Leute, aber in Wirklichkeit waren es die Wikinger.«
    »War Kolumbus ein Wikinger? Ich hörte immer, er sei Jude gewesen.«
    »Lassen wir einmal Kolumbus beiseite. Fünfhundert Jahre, bevor Kolumbus geboren wurde, waren Wikingerschiffe von Grönland losgesegelt und hatten das sogenannte Vinland entdeckt. Man konnte beweisen, daß es sich dabei um einen Teil Nordamerikas handeln muß. Die erste Expedition wurde von Erik dem Roten angeführt ...«
    »Ausgeschlossen! Sie wollen wohl, daß man uns kommunistische Tendenzen nachsagt?«
    »Hören Sie doch zu, L. M.! Nachdem Erik das Land gefunden hatte, wurde es kolonisiert. Wikinger kamen, bauten dort ihre Häuser und legten Äcker an. Das alles wurde von dem legendären Helden Thorfinn Karlsefni organisiert ...«
    »Diese Namen! Der Kerl muß auch verschwinden. Ich kann schon die große Liebesszene sehen. ›Küß mich, liebster Thorfinn Karlsefni‹, sagte sie. Kommt nicht in Frage. Barney, Sie müssen sich schon mehr anstrengen.«
    »Sie können Geschichte nicht umschreiben, L. M.«
    »Und was haben wir bisher getan? Barney Hendrickson, Sie dürfen mich jetzt nicht im Stich lassen. Sie waren einmal mein bester Regisseur, bevor diese Idiotenkästen von Fernsehapparaten uns das Geschäft vermiesten. Nehmen Sie sich zusammen. Filme sind nicht in erster Linie ein Unterrichtsmedium. Wir verkaufen Unterhaltung, und wenn die Leute sich nicht unterhalten, zahlen sie auch nicht. Ich sehe es folgendermaßen: Wir nehmen diesen Wikinger, nennen Sie ihn Benny oder Carlo, wie es eben auf Wikingerart am besten klingt, und machen Sie eine Saga von seinen Abenteuern ...«
    »Saga ist das gleiche Wort wie Abenteuer, L. M.«
    »... beispielsweise einen langen Kampf, bei dem er natürlich gewinnt. Er ist ein ruheloser Geist, deshalb segelt er fort, und er findet Amerika. Dann kehrt er heim, sagt: ›Ich habe Amerika entdeckt‹, und seine Leute machen ihn zum König. Dann ist da noch ein Mädchen mit einer blonden Perücke, die ihm immer nachwinkt, wenn er auf Reisen geht. Er verspricht ihr, bald wiederzukommen. Dann zeigen wir ihn etwas älter, mit grauen Haaren an den Schläfen und ein paar Narben, und er nimmt das Mädchen mit. Sie segeln durch den Sonnenuntergang in ein neues Leben wie die ersten Pioniere von Plymouth Rock. Einverstanden?«
    »Großartig wie immer, L. M. Sie haben Fingerspitzengefühl.« Barney seufzte müde. Dr. Jens Lyn hatte immer größere Augen bekommen. Nun gurgelte er erstickt.
    »A-aber ... so war es doch nicht. Es ist alles historisch festgehalten. Nicht einmal Mister Hendrickson hat in allen Punkten recht. Man schreibt die Entdeckung von Vinland im allgemeinen Leif Ericsson zu, dem Sohn von Erik dem Roten. Es gibt zwei Chronikversionen, das Hanksbók und das Flateyjarbók ...«
    »Genug!« knurrte L. M. »Sehen Sie jetzt, was ich meine, Barney? Nicht einmal die Geschichtsschreiber sind sich einig. Wenn wir also ein bißchen jonglieren, bekommen wir unsere Story. Haben Sie schon überlegt, wer die Hauptrolle übernimmt?«
    »Wenn wir Ruf Hawk bekommen könnten – der gäbe einen

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