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Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Das beseitigte viele Unbekannte, und das war das Wichtigste. Wilson gab es nur ungern zu, aber Jaspers Plan, den Start vorzuverlegen, schien goldrichtig sein.
    Wilson drehte den Kopf und betrachtete das große abstrakte Ölgemälde, das über seinem Bett hing. Es war düster, viel Dunkelgrau und schweres Braun, nur wenige Lichtpunkte in der Mitte. Er hatte es in einer New Yorker Kunstgalerie entdeckt und sofort an sein Transporterlebnis denken müssen, an die Farben und Bilder, die im Augenblick seiner Reise aus der Zukunft in die Vergangenheit seine Gedanken überschwemmt hatten. Er kaufte das Gemälde damals, um niemals das geistige Chaos zu vergessen oder das Gefühl, wie die fünf Terawatt-Partikelzerstäuber auf ihn feuerten, während er in der Transportkapsel stand. Er dachte an den unerträglichen Schmerz kurz bevor er in einen bodenlosen Abgrund stürzte; Sekunden erschienen wie Stunden oder vielleicht auch umgekehrt, da war er sich nicht so sicher. Sein Bewusstsein wurde auseinandergerissen und über die Zeit verteilt wie Butter auf einem Brot, bevor alles von einer wirbelnden Energie wieder aufgesammelt wurde und er bei Rauch und Feuer rekonstruiert wurde.
    Es war die Erfahrung seines Lebens gewesen. Und die würde Randall ebenfalls machen.

31.
Kalifornien, Nordamerika
Enterprise Corporation
Mercury Building, 2. Etage
21. Juli 2084
Ortszeit: 13.28 Uhr
13 Tage vor dem Esra-Transport
    Wilson saß in seinem Büro und starrte seit fünf Minuten aus dem Fenster. Er nutzte die Gelegenheit und beruhigte seinen Gedankenstrom, indem er in den Wald schaute. Er hoffte, noch einmal einen Marmelalk zu entdecken, doch leider ließ sich keiner blicken. Um nicht ungepflegt und unprofessionell zu erscheinen, hatte er sich rasiert und gekämmt, sogar ein Rasierwasser benutzt.
    Als Randall hereinkam, musterte er ihn mit seltsamem Gesichtsausdruck. »Aus irgendeinem Grund sehen Sie jünger aus als sonst.«
    »Normalerweise hat eine Nacht wie gestern den gegenteiligen Effekt«, bemerkte Wilson. Er wies auf einen Stuhl. »Nehmen Sie Platz, Randall. Wir haben ein paar wichtige Dinge zu besprechen. Erstens: Ist Le Dan gut angekommen?«
    »Ja, er ist jetzt da«, antwortete Randall. »Er findet, Sie haben eine schöne Wohnung. Jedenfalls eine schöne Aussicht.«
    »Das freut mich.«
    »Ich bin Ihnen wirklich dankbar, dass Sie ihn aufnehmen«, sagte Randall.
    »Nicht der Rede wert. Ganz bestimmt ist das bloß ein Missverständnis, das sich bald aufklärt.« Er fuhr sich nervös durch die Haare, da er beschlossen hatte, Randall mitzuteilen, dass der Esra-Transport vorgezogen würde. »Ich möchte Ihnen über Barton Ingerson erzählen, den ehemaligen Teamleiter, der mich damals für den Jesaja-Auftrag ausgewählt hat.«
    Randall lächelte höflich. »Ein bisschen weiß ich schon über ihn.«
    »Er war ein erstaunlicher Mann«, begann Wilson. »Er ist es, der den verborgenen Text in den alttestamentarischen Schriften entdeckt hat. Ganz allein hat er die Entschlüsselung bewerkstelligt, ohne Hilfe des Data-Tran-Computers, um die Sache geheim halten zu können. Wichtig daran ist, dass Barton alles getan hat, um das Projekt voranzutreiben. Vom ersten Tag an, da er erkannte, dass es den verschlüsselten Auftrag gibt, verfolgte er nur ein Ziel: ihn auszuführen. Zwei Jahre lang hat er allein daran gearbeitet und die Zeitreiseapparate gebaut, während er vorgab, die Relativitätstheorie beweisen zu wollen.«
    »Wie man hört, ist er ein Querdenker gewesen«, sagte Randall.
    »Er war der ehrbarste Mensch, dem ich je begegnet bin«, erklärte Wilson. »Wussten Sie, dass ich ihn erst zwei Wochen vor meinem Transport kennengelernt habe?«
    »Ich hatte keine Ahnung, dass die Zeit so kurz war.«
    »Ja, nur zwei Wochen. Das kam, weil uns die Zeit davonlief, denn die Versuche zur Relativitätstheorie sollten eingestellt werden, und Barton musste ein paar schnelle Entscheidungen treffen, sonst wäre es mit der Jesaja-Mission vorbei gewesen.«
    »Und da hat er Sie ausgewählt?«, fragte Randall.
    Wilson nickte. »Ich hatte die natürlichen genetischen Voraussetzungen. Und Barton entschied, dass ich der Aufseher sein sollte. Als ich departikelisiert wurde, wusste niemand, dass ich diesen speziellen Auftrag hatte. Nur Barton und ich kannten die Wahrheit.«
    Randall lehnte sich zurück. »Unglaublich, dass alles so gekommen ist.«
    »Das beweist eines«, schloss Wilson, »nämlich dass Vorbereitung nicht alles ist. Die innere Einstellung und

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