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Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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stattfinden.« Früher als Sie denken, dachte Wilson. »Es ist wirklich wichtig, dass Sie auf sich Acht geben. Sie müssen körperlich in guter Verfassung und geistig ausgeglichen sein. Wenn Sie wieder zurück sind, können Sie so viel feiern, wie Sie wollen.«
    »So wie Sie?«, fragte Randall. »Es hat mich überrascht, wie Sie sich gestern Nacht gehen ließen. Sie haben mehr getrunken, als ich zählen konnte.«
    »Das war eine Ausnahme«, erklärte Wilson, der an dem dumpfen Hämmern in den Schläfen merkte, dass er es übertrieben hatte. »Dafür bin ich als Erster gegangen.«
    »Der Professor gleich nach Ihnen«, erzählte Randall. »Minerva hat ihn begleitet. Lara ging dann auch. Sie machte ein unglückliches Gesicht, als Sie plötzlich weg waren.«
    Der Name Minerva versetzte Wilson einen Stich. Ihm war nicht ganz klar, warum, doch das hatte etwas zu bedeuten. »Na dann hoffen wir mal, dass der Professor Glück hatte«, zwang sich Wilson zu sagen.
    »Ich möchte nicht zynisch klingen«, fuhr Randall fort, »aber ich hatte den starken Verdacht, die Mädchen haben sich sehr angestrengt, um nett zu uns zu sein. Meiner begrenzten Erfahrung nach sind schöne Frauen normalerweise nicht so entgegenkommend.«
    »Ich weiß, was Sie meinen.«
    »Claudia hat mich nicht einmal gefragt, was ich beruflich mache. Ich war noch nie mit einer aus, die das nicht wissen wollte. Sie wollen immer einschätzen, ob ich ihren Ansprüchen gerecht werden kann – Claudia nicht.« Er schwieg einen Moment lang. »Entweder wusste sie schon alles, oder man hat ihr gesagt, sie soll nicht fragen. Das ist meiner Ansicht nach die einzige Erklärung.«
    Wilson setzte sich in seinen Kissen auf und trank noch einen Schluck Wasser. »Jasper könnte sie geschickt haben, damit sie uns im Auge behalten. Schließlich arbeiten sie alle drei für ihn.«
    »Meinen Sie, Claudia könnte etwas damit zu tun haben, dass Le Dan aufgefordert wurde, abzureisen?«
    »Haben Sie ihr erzählt, dass Sie zum Training zu ihm gehen?«
    »Seinen Namen habe ich nicht erwähnt, nur dass ich trainieren gehe.«
    »Und dann sind Sie gegangen?«
    »Ja.«
    »Und wo haben Sie sich von ihr verabschiedet?«
    »Na ja …« Randall wirkte plötzlich sehr zaghaft. »In ihrer Wohnung in der Stadt, nackt auf dem Sofa.« Er lachte verlegen.
    »Sie haben sie nackt auf dem Sofa zurückgelassen?«
    »Ich hatte Le Dan versprochen zu kommen!«, erklärte Randall. »Darum habe ich gestern nicht viel getrunken. Um die Wahrheit zu sagen, sie war bestimmt nicht sehr glücklich, dass ich die ganze Nacht lang auf die Uhr gesehen habe.«
    »Kann ich mir auch nicht vorstellen.«
    »Wissen Sie, bei näherer Überlegung war das alles viel zu einfach. Ich hatte den Verdacht, dass sie mich manipulieren wollte, schob mein Gefühl aber beiseite, weil ich so viel Spaß hatte. Aber eines kann ich sagen: Die Dynamik war anders als bei allen Frauen, mit denen ich vorher zusammen gewesen bin.«
    »Darum heißt es ›man-ipulieren‹. Es scheint nur bei Männern zu funktionieren. Na jedenfalls sollten wir auch bei den Mädchen die Unschuldsvermutung gelten lassen. Wir können nicht beweisen, dass sie an einer Verschwörung beteiligt sind – und es ist immerhin möglich, dass wir ein bisschen paranoid sind.«
    »Ich will nicht anmaßend klingen, aber Minerva und der Professor passen eigentlich nicht zusammen«, gab Randall zu bedenken. »Ich meine, er ist ein großartiger Kerl, aber wohl kaum ihr Typ. Eine Weile dachte ich, sie hätte etwas für Sie übrig – nach der Art, wie sie Sie angesehen hat –, aber dann haben Sie beide den ganzen Abend nur gestritten.«
    »Ich denke, am besten geben wir uns mit den Mädchen erst wieder ab, wenn Sie von Ihrer Reise zurück sind. Unabhängig davon, was ihre wahren Absichten sind, ist es besser, erst mal einen weiten Bogen um sie zu machen.«
    »Da haben Sie recht«, sagte Randall. »Wissen Sie, wenn ich auch nur einen Augenblick dächte, dass meine Nacht mit Claudia etwas mit Le Dans Rauswurf zu tun hat, wäre ich wirklich wütend.«
    »Halten wir uns an das Positive«, schlug Wilson vor. »Ich werde Jasper anrufen und die Sache mit ihm besprechen.«
    »Danke, Wilson. Ich bin Ihnen wirklich dankbar.«
    »Ich melde mich sofort, wenn ich weiß, was los ist. Und Randall, ich möchte, dass Sie sich eines überlegen: Es könnte eine wichtige Lehre in dem stecken, was gestern Abend passiert ist. Es ist nicht leicht, eine Manipulation zu erkennen, wenn man selbst das Ziel ist.

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