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Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Daumen. »Jetzt mal im Ernst, Minerva: Mir ist klar, dass Jasper Sie hergeschickt hat. Das ist die einzige Erklärung.«
    »Und wieso?«, fragte sie mit ausdruckslosem Gesicht.
    Wilson lächelte. »Wenn ich das wüsste, hätte ich mir nicht die Mühe gemacht zu kommen.«
    Minerva schüttelte den Kopf. »Sie haben wirklich ein ernsthaftes Problem.«
    Wilson fuhr sich mit den Händen durch die Haare und sah ihr ins Gesicht. »Sie sollen nur wissen, dass ich Sie beobachte.«
    »Das erwarte ich von einem Mann.«
    In dem Moment kurvte Author mit Lara am Arm aus der Tanzzone. Sie schwitzten ein bisschen. »Sie können mein Mädchen nicht in Ruhe lassen, wie?«, meinte er grinsend.
    »Sie gehört ganz Ihnen«, versicherte Wilson.
    Als Reaktion gab Minerva dem kleinen Mann einen Kuss auf den Mund. »Junge, bin ich froh, dass Sie kommen. Die Unterhaltung hier vorn war kreuzlangweilig!«
    »Das ist Wilson, wie er leibt und lebt«, meinte Author. »Er ist bei allem so ernst. Das war aber nicht immer so. Früher war er ein ziemlich lustiger Kerl – auch wenn’s schwerfällt, das zu glauben.« Er kam mit Minerva und Lara am Arm an die Theke. »Jetzt trinken wir erst mal ein Glas. Kommen Sie Randall, es wird Zeit, dass wir die Party aufs nächste Level bringen!« Er rieb sich freudig erregt die Hände. »Dann werde ich noch mal gegen Black Bart antreten – ihr Mädchen könnt mich anfeuern. Ich stehe kurz davor, den Kerl zu schlagen.«
    Wilson hielt sich zurück und sah dem fröhlichen Treiben der fünf Kollegen zu. Auch die anderen Gäste des Clubs beobachteten sie, hauptsächlich die jungen Frauen, aber auch die Männer. Da stimmte etwas nicht – Wilson spürte es. Er stellte sich zwischen Randall und Author und legte ihnen die Arme um die Schultern. »Denken Sie dran: Es ist erst Donnerstag, und wir müssen morgen wieder arbeiten.« Er nahm einen der Whiskeys von der Theke und trank ihn in einem Zug, knallte das Glas wieder hin und verkündete: »Wie ich immer sage: Ich habe lieber eine Flasche als eine Stirnlappenentfernung vor mir.«
    Unter dem Jubel der anderen fünf stießen sie zusammen an und leerten ihre Gläser.

30.
Kalifornien, Nordamerika
Del Norte State Park
Huntingdale Pass
21. Juli 2084
Ortszeit: 9.30 Uhr
13 Tage vor dem Esra-Transport
    Das schrille Klingeln des Telefons unterbrach die Stille des Schlafzimmers. Widerstrebend drehte Wilson sich im Dunkeln um und drückte auf einen Knopf neben dem Bett. Der Apparat klingelte weiter, sogar noch ein bisschen lauter, während drei Glaswände langsam ihre Undurchsichtigkeit verloren und von dem einsamen Berghang aus einen Panoramablick auf den Pazifik gewährten. Es war ein klarer, windiger Morgen, das Wasser strahlend blau, und die Sonne glitzerte auf Millionen weißer Schaumkronen, so weit das Auge reichte.
    Nachdem Wilson einen Schluck getrunken hatte, befahl er: »Anrufer nennen.«
    »Randall Chen«, antwortete eine Computerstimme.
    Die Sonne flutete in den Raum, und Wilson spürte ihre Wärme auf der Haut. »Annehmen, Bildschirm aus«, befahl er, und der Kontakt war hergestellt. »Morgen, Randall, was gibt’s?«
    »Le Dan wurde aufgefordert, Enterprise Corporation zu verlassen«, berichtete dieser hastig. »Nach dem Training heute früh kam ein Firmenmarshal zu uns und teilte mit, dass Le Dan bis Mittag das Gelände zu verlassen habe. Angeblich sei er ein Sicherheitsrisiko.«
    Wilson war noch groggy vom vergangenen Abend. Er sah auf die Nachttischuhr. Er hatte nur fünf Stunden geschlafen.
    »Lassen Sie nicht zu, dass er abreist«, sagte Randall ernst. »Ich brauche ihn jetzt mehr denn je.«
    »Haben Sie schon mit Davin gesprochen?«
    »Ich komme nicht an ihn heran.«
    Wilson überlegte kurz, dann sagte er: »Ich werde mit Jasper reden. Ich bin sicher, das ist nur ein Missverständnis.« GM wollte er nicht anrufen, weil er ihm damit vielleicht einen Vorwand lieferte, an Randall heranzutreten. Blieb also nur Jasper. »Wann sind Sie gestern Abend gegangen?«, fragte er.
    Kurz blieb es still am anderen Ende der Leitung. »Tja, um ehrlich zu sein, ich war noch gar nicht im Bett.«
    »Sie haben überhaupt nicht geschlafen?«
    »Ich war mit Claudia zusammen, bis mein Training anfing.«
    »Ich hatte gehofft, Sie würden das nicht sagen.«
    »Mir ist klar, was in den nächsten Wochen von mir verlangt wird«, erwiderte Randall. »Sie brauchen also nicht ärgerlich zu werden – ich weiß, ich hätte gestern vernünftiger sein sollen.«
    »Ihr Transport soll bald

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