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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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er.
    »Gordon, das ist alles schierer Blödsinn!«
    »Hä?« Einen Moment war sein Schwung gebremst.
    »Du willst gar nicht für ein Unternehmen arbeiten.«
    »Ich denke ernsthaft daran …«
    »Du willst Professor sein. Forschen. Studenten haben. Vorlesungen geben. Das genießt du.«
    »Ach was?«
    »Natürlich tust du das. Wenn alles vernünftig läuft, stehst du morgens summend auf, und du summst, wenn du abends nach Hause kommst.«
    »Du überschätzt die Freuden des Jobs.«
    »Ich schätze gar nichts. Ich sehe, was die Arbeit als Professor aus dir macht.«
    »Hm.« Er musste sich eingestehen, dass sie ihn recht gut kannte.
    »Statt von einem zwielichtigen Schlupfloch wie der Industrie zu reden, solltest du etwas tun.«
    »Zum Beispiel?«
    »Etwas anderes . Deine x und y bewegen. Einen neuen …«
    »Anlauf versuchen«, beendete er den Satz.
    »Genau. Die Probleme aus einem anderen Blickwinkel angehen.« Sie unterbrach sich, zögerte, und sprach weiter. »Gordon, ich könnte dir sagen, wie das mit Cliff war. Ich könnte es, aber ich bin mir nicht mehr sicher, dass du mir glauben würdest.«
    »Mhm.«
    »Vergiss eins nicht!«, sagte sie entschlossen. »Du besitzt mich nicht, Gordon. Wir sind nicht einmal verheiratet.«
    »Ist es das, was dich quält?«
    » Mich quält. Herrgott, du bist es …«
    »Vielleicht sollten wir darüber sprechen und …«
    »Moment, Gordon. Als wir zusammengezogen sind, waren wir uns einig, dass wir es ausprobieren wollen. Das ist alles.«
    »Sicher. Sicher.« Er nickte heftig. »Aber ich bin bereit, wenn du deswegen solche Spielchen wie das mit Cliff treibst – und das war wirklich kindisch -, ich bin bereit, darüber zu sprechen, ob …«
    Penny hielt ihm die geöffnete Hand entgegen. »Nein. Warte! Zwei Dinge, Gordon. Erstens: Ich habe kein Treffen arrangiert. Vielleicht hat Cliff uns gesucht, aber ich weiß es nicht. Zum Teufel, ich wusste nicht einmal, dass er in der Gegend ist. Zweitens: Gordon, glaubst du, eine Ehe würde alles lösen?«
    »Nun, ich habe das Gefühl …«
    »Weil ich nicht will, Gordon. Ich will dich nicht heiraten.«
     
    Er kam aus der dumpfen Sommerluft der U-Bahn und trat in die kaum weniger drückende Hitze der 116th Street. Der Ausgang war relativ neu. Er erinnerte sich schwach an einen alten Gusseisenkasten, der bis in die frühen 50er die Studenten in die Tiefe brachte. Das Gehäuse stand zwischen zwei schnellen Verkehrsstraßen und sorgte für einen sauberen Darwinschen Selektionsdruck gegen übermäßige geistige Konzentration. Hier wurden die Bahnen der Studenten, deren Kopf mit Einstein, Mendel und Hawthorne voll gestopft war, abrupt von Hudsons, DeSotos und Fords gestoppt.
    Gordon ging die 116th Street entlang und warf einen Blick auf die Uhr. Er hatte sich geweigert, bei seiner ersten Rückkehr zu seiner Alma mater seit Erhalt des Doktortitels ein Seminar zu geben, aber er wollte sich bei seiner Verabredung mit Claudia Zinnes nicht verspäten. Sie war eine freundliche Frau, die knapp aus Warschau entkommen war, als die Nazis dort einrückten, aber er erinnerte sich daran, wie gereizt sie auf unpünktliche Studenten reagierte.
    Als er am South Field vorbeieilte, drängelten sich zu seiner Linken die Studenten auf den Stufen vor der Bibliothek. Gordon ging auf das Physikgebäude zu. Das Gewicht seines großen braunen Koffers brachte ihn ins Schwitzen. In einem Schwarm von Studenten glaubte er, ein bekanntes Gesicht zu sehen.
    »David! He, David!«, rief er. Aber der Mann wandte sich ab und ging schnell in die entgegengesetzte Richtung. Gordon zuckte die Achseln. Vielleicht wollte Selig nicht mit einem alten Kommilitonen zusammentreffen, er war schon immer ein seltsamer Vogel gewesen.
    Überhaupt schien hier jetzt alles ein wenig seltsam zu sein, wie das Foto eines Freundes mit einigen Retuschen. Im gelben Sommerlicht wirkten die Gebäude ein wenig armseliger, die Menschen müde und bleich, die Rinnsteine verdreckt. Einen Block weiter lungerte ein Betrunkener in einem Gebäudeeingang, die Flasche in einer braunen Papiertüte verborgen. Gordon beschleunigte seine Schritte und eilte hinein. Vielleicht war er zu lange in Kalifornien gewesen. Alles, was nicht frisch und neu war, kam ihm abgenutzt vor.
    Claudias Zimmer war unverändert. Hinter ihren warmen Augen lauerte eine funkelnde Intelligenz, distanziert und amüsiert. Gordon blieb den ganzen Nachmittag bei ihr, beschrieb seine Experimente, verglich seine Laborausstattung mit der ihren. Sie wusste von

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