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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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richtig gesehen«, sagte eine heisere Männerstimme.
    Gordon blinzelte ins dunstige Sonnenlicht. Cliff. In Badehose und mit einem Sechserpack Bier.
    Gordon wurde ganz ruhig. »Ich dachte, Sie leben in Nordkalifornien?«
    »He! Cliffie!« Penny war auf den Rücken gerollt. »Was machst du hier?« Sie setzte sich auf.
    Mit einem Blick auf Gordon kauerte Cliff sich in den Sand. »Ein bisschen Rumbummeln. Mein freier Tag. Ich habe einen Job in Oceanside.«
    »Und bist hier über uns gestolpert?«, plauderte Penny fröhlich. »Wie lange bist du schon da? Du hättest mich anrufen sollen.«
    »Ja«, merkte Gordon trocken an, »ein bemerkenswerter Zufall.«
    »Eine gute Woche. In zwei Tagen hatte ich den Job.«
    Cliff saß nicht im Sand, sondern hockte, die Bierdosen in beiden Händen zwischen den Beinen, auf den Fußsohlen. Gordon erinnerte sich an einen Film, in dem Japaner stundenlang so saßen. Eine seltsame Haltung. So als wollte Cliff nicht richtig bei ihnen sitzen.
    Penny plapperte weiter, aber Gordon hörte nicht zu. Er musterte Cliffs sonnengebräunte Leichtigkeit und suchte nach etwas, das hinter seinen Augen lag, etwas, das diesen unwahrscheinlichen Zufall erklärte. Natürlich glaubte er nicht eine Sekunde daran. Cliff wusste, dass Penny surfte, und das war der nächstgelegene geeignete Strand. Die einzige interessante Frage war, ob auch Penny gewusst hatte, dass das geschehen würde.
    Es gab kein Zeichen zwischen ihnen, kein unerklärliches kurzes Lächeln, keine Handbewegung, keine falsche Note, die Gordon erkennen konnte. Aber genau das war es – so etwas lag ihm nicht. Und als er zusah, wie sie sich in langsamer, lockerer Anmut unterhielten, schienen sie sich so ähnlich, so vertraut aus Tausenden von Filmen und Werbestreifen und so fremd. Gordon saß daneben, im Vergleich so weiß wie der Bauch eines Fisches, ein kraftloser, schmutziger Alabaster mit einem schwarzen Haarschopf. Er verspürte eine plötzliche Gefühlsaufwallung, die er nicht identifizieren konnte. Er wusste nicht, ob sie ein ausgetüfteltes Spiel aufführten, aber wenn das der Fall war …
    Gordon stand auf. Penny beobachtete ihn. Ihre Lippen teilten sich angesichts seines eisigen Gesichtsausdrucks. Er suchte nach Worten, nach etwas, das die Kluft zwischen Wissen und Argwohn füllte, etwas, das stimmig war, und murmelte schließlich: »Kümmert euch nicht um mich!«
    »He, Junge, ich …«
    »Goi-Spielchen.« Mit hochrotem Kopf machte Gordon eine abfällige Handbewegung. Die Worte hatten bitterer geklungen, als er beabsichtigte.
    »Gordon, jetzt ist aber …«, begann Penny, doch er wandte sich ab und fiel in einen leichten Trab. Der Rhythmus erfasste ihn sofort. Er hörte ihre Stimme über dem Krachen der Brecher, aber sie war dünn und schwindend, als sie ihm nachrief. Okay, dachte er, kein Gatsby-Finale, aber es hat mich von dieser, dieser …
    Er wollte den Satz nicht beenden, nicht mehr daran denken, und lief auf die fernen zerklüfteten Hügel zu.

27
     
    6. August 1963
     
    » I ch überlege, in die Industrie zu gehen«, sagte er beim Abendessen zu Penny. Ihre abendlichen unverbindlichen Gespräche waren bereits ein kleines Ritual geworden. Gordon weigerte sich, das Treffen am Strand zu diskutieren, weigerte sich, Cliff zu einem Drink nach Hause einzuladen, und hatte das Gefühl, das würde die Angelegenheit ein für alle Mal erledigen. Nur vage kam ihm zu Bewusstsein, dass seine Weigerungen der Grund für ihre sonderbar schalen Unterhaltungen waren, die sie jetzt miteinander führten.
    »Was heißt das?«
    »Arbeit im Forschungslabor eines Unternehmens. GE, Bell Labs …« Er stürzte sich in eine Propagandarede über die Tugenden der Arbeit dort, wo Ergebnisse zählten, wo Ideen rasch zu Konkretem wurden. Eigentlich glaubte er nicht, dass Industrielabors den Universitätsteams überlegen waren, aber sie hatten eine besondere Aura. Es ging dort schneller vorwärts. Hilfskräfte und Techniker im Überfluss. Die Gehälter waren höher. Und dann genoss er auch die unvermeidliche Blasiertheit des Wissenschaftlers, der wusste, dass er jederzeit ohne den akademischen Rahmen auskommen konnte. Nicht nur ein Job, sondern ein Ziel. Wirkliche Forschung, und das bei angemessener Bezahlung. Vielleicht auch noch etwas mehr als reine Laborarbeit – zum Beispiel Herb York mit seiner Beratung zu Verteidigungsfragen und den wolkigen Abrüstungstheorien. Die Regierung konnte in diesem Bereich klares wissenschaftliches Denken brauchen, argumentierte

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