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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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der spontanen Resonanz, von Saul Schriffer und dem Rest. Sie fand es »interessant«, sagte sie, das Standardwort, mit dem man nichts preisgab. Als Gordon sie bat, Coopers Experiment parallel durchzuführen, lehnte sie den Vorschlag anfangs brüsk ab. Sie hatte zu tun, zu viele Studenten, die Zeit am großen Kernresonanzmagneten war völlig ausgebucht, es war kein Geld da. Gordon wies darauf hin, wie eine ihrer momentanen Experimentalordnungen der seinen ähnelte; ganz einfache Modifikationen würden sie identisch machen. Sie argumentierte, sie hätte keine Indium-Antimonid-Probe, die gut genug sei. Er holte fünf Proben heraus, fünf kleine graue Scheiben; hier, machen Sie damit, was Sie wollen. Sie zog eine Augenbraue hoch. Er merkte, wie er in eine Rolle schlüpfte, die er vergessen hatte – ein frecher yid Schuljunge, der seinen Lehrer wegen einer besseren Note bedrängt. Claudia Zinnes kannte solche Rituale so gut wie jeder andere, aber allmählich weckte seine Beharrlichkeit ihr Interesse. Vielleicht war an dem Effekt der spontanen Resonanz doch etwas dran. Jetzt, da das gesamte Umfeld getrübt war, konnte man das nicht mehr so genau sagen. Sie blickte ihn mit ihren warmen braunen Augen an und sagte: »Aber nicht, weil Sie wollen, dass ich es überprüfe. Nicht um diesen Wirrwarr aufzuklären.« Und er nickte, ja, er hoffte, sie würde etwas anderes finden. Aber – ein warnend erhobener Finger – lassen Sie die Kurven für sich selbst sprechen! Er lächelte, scherzte; es war fast ein gespenstisches Gefühl, wieder in seiner Studentenrolle zu stecken, aber irgendwie griff eins ins andere, und es funktionierte. Claudia Zinnes kam vom »vielleicht« zum »falls« und dann zum »wenn«. Und dann, scheinbar ohne die Wandlung zu bemerken, plante sie Zeit an der KMR-Ausrüstung für September und Oktober ein. Sie fragte ihn nach einigen Kommilitonen, wo sie wären, welche Jobs sie hätten. Plötzlich erkannte er, dass sie aufrichtige Zuneigung für die jungen Leute hegte, die durch ihre Hände und dann in die Welt hinausgingen. Als sie ging, tätschelte sie seinen Arm und wischte eine Faser von seiner klammen Sommerjacke.
    Auf dem Rückweg erinnerte er sich an die Ehrfurcht des jungen Studenten, die ihn während der ersten vier langen, harten Jahre erfasst hatte. Columbia war eindrucksvoll. Die Fakultät war weltberühmt, die Gebäude und Laboratorien waren imposant. Nie hatte er den Verdacht gehegt, dass dieser Ort eine Fabrik sein könnte, die intelligente Trolle ausstieß, die bereit und in der Lage waren, Schaltkreise zusammenzustellen, Diagramme zu zeichnen und die surrenden Räder der Industrie in Gang zu halten. Nie hatte er gedacht, dass Institutionen mit den Launen einiger weniger Individuen, einiger weniger Vorteile stehen oder fallen könnten. Nie. Religionen lehren keine Zweifel.
     
    Er nahm ein Taxi durch die Stadt. Der Wagen krachte in die Schlaglöcher einer der Seitenstraßen, ein nervenaufreibender Kontrast zu den glatten kalifornischen Boulevards. Er war froh, dass Penny nicht hatte mitkommen wollen. Im brütenden August zeigte sich die Stadt nicht von ihrer besten Seite.
    Seit das Thema einer Ehe ausgesprochen war, hatte ein gespanntes Verhältnis zwischen ihnen geherrscht. Vielleicht würde eine kurze Trennung hilfreich sein, das ganze Problem Vergangenheit werden lassen. Gordon sah die Gesichter draußen vorbeihuschen. Ein irdenes Summen lag in der Luft, wie das Geräusch der U-Bahn unter dem Broadway. Das schwere, widerhallende Rattern erschien ihm seltsam bedrohlich, eine Erinnerung an andere Menschen, die ihren Geschäften nachgingen und nichts von Kernmagnetresonanzen und rätselhaften, sonnengebräunten Kaliforniern wussten. Seine Schwierigkeiten betrafen allein ihn, waren nicht universell. Und er bemerkte, dass seine Gedanken jedes Mal, wenn er sich auf Penny zu konzentrieren versuchte, in den sicheren Schlupfwinkel des Tohuwabohu der spontanen Resonanz entwichen. Von wegen, Herr seines eigenen Geschicks.
    In der Straße, wo er aufgewachsen war, stieg er aus dem Taxi und blinzelte in das wässrige Sonnenlicht. Dieselben verbeulten Mülltonnen verbreiteten ihren Geruch, dieselbe Imbissstube, derselbe Lebensmittelladen an der Ecke. Dunkeläugige junge Hausfrauen schleppten Einkaufstüten und hielten ihre plappernden Kinder zusammen. Die Frauen waren konservativ gekleidet, nur ihre breiten, geschminkten, sinnlichen Lippen deuteten neue Geschmäcker an. Männer in grauen Anzügen, das

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