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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Sie, wir können Mittel dafür bekommen?«
    Gordon schreckte auf. »Nun, äh, ich … ich habe nicht …«
    »Okay, schon verstanden«, unterbrach Ramsey mit einem Kopfnicken. »Das Ministerium hat nicht die Absicht, für jeden hübschen Einfall in die Tasche zu greifen. Man will konkretes Material.«
    »Eine Anzahlung.«
    »Genau ein paar einführende Daten. Dann wird man eher bereit sein, diesen Gedanken zu verfolgen.« Er schien mehrere Pläne in seinem Gehirn zu wälzen. »Ich habe da eine Idee, wie wir anfangen könnten. Geht natürlich nicht sofort, verstehen Sie. Hier liegt noch einiges an Arbeit.« Entspannt lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und lächelte. »Schicken Sie mir eine Fotokopie rüber, dann werde ich alles noch einmal durchprüfen, okay? Rätsel wie dieses gefallen mir. Sie bringen ein wenig Schwung in den Laden. Freut mich, dass Sie zu mir gekommen sind und mich bei der Sache mitmachen lassen.«
    »Und ich bin froh, dass sie Ihr Interesse findet«, erwiderte Gordon mit leiser Stimme. Sein Lächeln war kühl und gezwungen.

13
     
    14. Januar 1963
     
    A uf dem Weg durch die Pearl Street trat er alle paar Sekunden auf die Bremse, wenn rubinrote Heckleuchten warnend aufstrahlten. Von Tag zu Tag wurde der Straßenverkehr dichter. Zum ersten Mal fühlte Gordon sich gereizt, weil andere Menschen zuzogen, die Landschaft verschlangen, dieses kleine Stück Paradies übervölkerten und ihn einengten. Jetzt, da er sich hier niedergelassen hatte und wohl fühlte, schien es sinnlos, das Land weiterzuentwickeln. Mit einem müden Lächeln reagierte er auf den Gedanken, dass er jetzt der Legion der wirklich Verpflanzten angehörte; jetzt war Kalifornien hier , andere Menschen stammten von dort . New York war eine andere geistige Einstellung, weniger eine andere Stadt.
    Penny war nicht im Bungalow. Er hatte sie auf seine späte Heimkehr vorbereitet, weil im Hause Lakins eine Begrüßungs-Cocktailparty stattfand, und eigentlich hatte er erwartet, dass sie noch eine kleine Abendmahlzeit für ihn vorbereitet hätte. Er strich durch die Wohnung, unschlüssig, was er als Nächstes tun sollte. Nach drei Glas Wein fühlte er sich beschwingt und rastlos. Er fand eine Dose Erdnüsse und verschlang sie. Pennys Papiere aus der Aufbauklasse, die sie unterrichtete, lagen unsortiert auf dem Esstisch, als wäre sie eilig aufgebrochen, ohne sie wegzuräumen. Er runzelte die Stirn; das sah ihr gar nicht ähnlich. Am Rand der Aufsätze fand er ihre Handschrift: Absätze waren mit »Wischiwaschi« oder »diskussionswürdig« etikettiert, Großbuchstaben verkündeten »SATZBAU« oder »GR« – ein Hinweis auf einen grammatikalischen Fehler, hatte sie ihm erklärt, kein gereiztes Knurren. Über den Aufsatz eines Studenten mit dem Thema Kafka und Christus hatte sie geschrieben: »Ist King Kong für unsere Sünden gestorben?« Gordon überlegte, was das bedeuten mochte.
    Er entschloss sich, etwas Wein und ein paar Knabbereien einzukaufen. Eins würde er gewiss nicht tun: hier in der Wohnung auf sie warten. Auf dem Weg zur Tür bemerkte er einen Kleidersack, der an dem Lehnstuhl stand, in dem er gewöhnlich saß. Er zog an der Verschlussschnur, bis der Beutel sich öffnete. In ihm befand sich Männerkleidung. Gordons Miene verdüsterte sich.
    Aufgewühlt ging er erst einmal nicht zum Chevy, sondern nahm stattdessen den Weg zum Windansea-Strand. Große Brecher krachten auf die glatten Finger, die der Felsen ins Meer streckte. Wie lange, fragte er sich, könnten diese Felsen dem steten Nagen der Brandung widerstehen, die sich donnernd über sie ergoss? Ein Stück südlich hatten sich einige Teenager, braun wie Indianer, an der kleinen Pumpstation des städtischen Wasserwerks versammelt. Sie beobachteten die Brandung in lustloser Starre; einige saugten an kurzen Zigaretten. Ganz gleich, was er sie gefragt hatte, Gordon war es noch nie gelungen, mehr als drei Worte aus ihnen herauszubekommen. Rätselhafte Eingeborene, dachte er und wandte sich ab. Auf dem Rückweg zum Wagen entlang der Nautilus Street ging er unter Fichten, deren Stämme den Gehweg aufbrachen; der Beton schmiegte sich wie gefrorene Wellen an die harte, massive Borke.
    Er nahm die kurvenreiche Strecke durch die engen Straßen in Ufernähe. Winzige Häuser, fast puppengroß, nahmen sich gegenseitig Raum. Viele waren verschnörkelt oder protzten mit nutzlosen Kuppeln. Kringel und Gitterkonstruktionen konkurrierten mit den elefantenohrigen Begonien eines Nachbarn. Rosen

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