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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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eindeutig. Bloß Satzfragmente.«
    »Das ist ja wohl zu erwarten.«
    »Zu erwarten? Wobei?«
    »Bei einer abgefangenen Botschaft, die eine unserer Lauschstationen in der Türkei empfängt.« Ramseys Lächeln drückte Heiterkeit aus, die Haut um seine blauen Augen bildete kleine Falten, die seine Sommersprossen verschwinden ließen.
    Gordon fingerte an der Spitze seines Hemdkragens, öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
    »Schon gut.« Ramsey schien vergnügt, dass er den Schleier eines offenbar geheimen Vorgangs gelüftet hatte. »Bei diesen streng geheimen Geschichten kenne ich mich bereits aus. Eine Menge Leute versuchen da mitzumischen. Die Regierung kann nicht genügend qualifizierte Helfer bekommen, um alles Material zu prüfen, also zieht sie Berater hinzu.«
    »Ich arbeite nicht für die Regierung. Ich meine, außerhalb der NSF …«
    »Sicher, das behaupte ich ja auch gar nicht. Da gibt’s doch diesen Arbeitsausschuss des Verteidigungsministeriums, wie heißt er gleich noch? Jason, richtig. Eine Menge kluger Köpfe ist dabei. Hal Lewis in Santa Barbara, Rosenbluth von hier, pfiffige Leute. Haben Sie für das Ministerium in Sachen Interkontinentalraketen mitgearbeitet?«
    »Könnte ich nicht sagen«, erwiderte Gordon mit gespielter Beiläufigkeit. Was exakt die Wahrheit ist, dachte er.
    »Ha! Gut informiert! Könnte ich nicht sagen – aber nicht, dass Sie es nicht getan haben. Wie sagte doch Bürgermeister Daley? ›Sauber werden ist nicht dasselbe, wie ein Bad zu nehmen.‹ Ich will ja gar nicht, dass Sie Ihre Quellen offen legen.«
    Erneut ertappte Gordon sich dabei, wie er an seinem Kragen herumfingerte, und er entdeckte, dass er den Knopf fast abgedreht hatte. In seiner New Yorker Zeit musste seine Mutter jede Woche einen neuen annähen. In letzter Zeit war seine Rate niedriger geworden, aber heute …
    »Allerdings überrascht es mich, dass die Sowjets über solche Dinge reden«, murmelte Ramsey und dachte nach. Seine zusammengekniffene Augenpartie entspannte sich, er verfiel wieder ins Klischee des Experimentalchemikers, der über ein Problem der organischen Chemie reflektiert. »Auf diesem Gebiet sind sie nicht sehr weit. Beim letzten Kongress in Moskau hatte ich sogar den Eindruck, dass sie weit hinter uns liegen. Für ihren Fünfjahresplan haben sie die Kunstdüngerentwicklung vorangetrieben. Aber nichts von dieser Komplexität.«
    »Wieso tauchen die amerikanischen und englischen Markennamen auf?«, fragte Gordon gespannt und lehnte sich in seinem Stuhl vor. »Du Pont und Springfield. Und das hier: ›infolge wiederholter Anwendung in Landwirtschaft Amazonasbecken andere Regionen‹.«
    »Allerdings«, gab Ramsey zu. »Wirklich seltsam. Das hat wohl kaum etwas mit Kuba zu tun, oder meinen Sie etwa doch? Sonst haben die Russen nirgendwo in Südamerika ihre Finger im Spiel.«
    »Mhmm.« Gordon reagierte mit einem nachdenklichen Kopfnicken.
    Ramsey musterte sein Gesicht. »Ah, das ergibt vielleicht einen Sinn. Castro hat am Amazonas etwas vor. Eine Art heimlicher Entwicklungshilfe, um die Guerillas populärer zu machen? Das wäre eine Erklärung.«
    »Aber das scheint ein bisschen zu kompliziert. Ich meine, die anderen Teile über die Plankton-Neurohülle und so weiter.«
    »Das verstehe ich auch nicht. Vielleicht gehören sie gar nicht zu derselben Sendung.« Er blickte auf. »Können Sie keine bessere Aufnahme als die hier bekommen? Die Lauschstation …«
    »Ich fürchte, mehr ist nicht herauszuholen. Sie verstehen schon«, fügte er bedeutungsvoll hinzu.
    Ramsey schürzte die Lippen und nickte. »Wenn das Ministerium so großes Interesse hat, dass es Informationen auf diese Weise … Das spannt einen auf die Folter, was? Es muss schon einiges dran sein.«
    Achselzuckend entschloss sich Gordon, nichts mehr zu sagen. Es machte ihm Vergnügen, Ramsey zuzuhören, wie dieser sich in eine Mantel-und-Degen-Erklärung hineinredete, während Gordon ihm nicht einmal eine direkte Lüge vorsetzte. Als er in die Chemieabteilung gekommen war, war er darauf vorbereitet gewesen, alle Fakten auf den Tisch legen zu müssen. Inzwischen war ihm klar, dass ihn das nicht weiterbringen würde. Auf diese Weise kam er besser voran.
    »Gefällt mir«, sagte Ramsey entschlossen. Klatschend schlug seine Hand auf einen Stapel Prüfungsarbeiten auf seinem Schreibtisch. »Gefällt mir großartig. Ein verzwicktes Rätsel, und das Verteidigungsministerium ist interessiert daran. Da muss einfach etwas dahinterstecken. Meinen

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