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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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würde er wahrscheinlich nie, wenn es bedeuten sollte, daß er so tief wie Cooper hinabsank.
    »Ich habe eine Menge Daten gesammelt«, sagte Cooper in normalem Gesprächston. Er ignorierte die Spannung, die noch Sekunden vorher geherrscht hatte. Gordon ging durch die Reihen von Oszillographen und Räderschränken zu Cooper, der die automatisch aufgezeichneten Diagramme sorgfältig ausbreitete. Das Papier hatte ein hellrotes Gittermuster, zu dem die grünen gezackten Linien deutlich kontrastierten und dadurch einen fast dreidimensionalen Eindruck erzeugten.
    »Sehen Sie?« Coopers Finger fuhr an den grünen Spitzen nach oben und unten entlang. »Hier müßte die Indium-Nuklearresonanz auftreten.«
    Gordon nickte. »Ein deutlicher Ausschlag nach oben – das müßten wir dingfest machen«, sagte er. Aber dort war nur ein Chaos schmaler vertikaler Linien, die bei der Bewegung des Stifts über das Papier durch zufällige mechanische Einwirkung entstanden waren.
    »Reiner Wirrwarr«, murmelte Cooper.
    »Genau«, bestätigte Gordon. Er spürte, wie bei diesem Eingeständnis seine Schultern nach unten sackten.
    »Aber ich hab’ auch das hier.« Cooper breitete ein weiteres Rechteck aus. Es wies eine gemischte Struktur auf. Rechts war eine Spitze mit glatten, ebenmäßigen Seiten. Aber die Mitte und die linke Seite zeigten ein bedeutungsloses Gekritzel.
    »Verdammt«, flüsterte Gordon vor sich hin. Auf diesem Diagramm nahm die Frequenz der Emissionen aus der Indium-Antimonid-Probe von links nach rechts zu. »Die hohen Frequenzen werden von der Störung gelöscht.«
    »Nicht immer.«
    »Hm?«
    »Hier ist ein weiterer Versuch. Ich habe ihn nur ein paar Minuten nach dem dort unternommen.«
    Gordon studierte das dritte x-y-Diagramm. Diesmal war auf der linken Seite ein deutlicher Ausschlag nach oben, bei den niedrigen Frequenzen, und rechts waren nur noch Störungen. »Ich kapiere es nicht.«
    »Ich ganz gewiß auch nicht.«
    »Vorher hatten wir immer nur eine flache, konstante Störung.«
    »Richtig.« Cooper blickte ihn ausdruckslos an. Gordon war hier der Professor, Cooper gab ihm das Rätsel zu lösen.
    Nachdenklich blinzelte Gordon. »Wir bekommen die Spitzen, aber nur zeitweise.«
    »So sieht es aus.«
    »Zeit. Zeit«, murmelte Gordon geistesabwesend. »Hee, der Stift braucht, sagen wir, dreißig Sekunden, um sich über das Blatt zu bewegen, richtig?«
    »Nun, das könnten wir natürlich verändern…«
    »Nein, nein, hören Sie mir zu!« sagte Gordon hastig. »Angenommen, die Störung ist nicht ständig da. Hier…« – er ging zurück zu dem zweiten Diagramm – »…trat eine Störungsquelle auf, als der Stift die niedrigen Frequenzen aufzeichnete. Etwa zehn Sekunden später verschwand sie. Und hier…« – er legte einen Finger auf das dritte Blatt – »… fing das Durcheinander an, als der Stift die hohen Frequenzen erreichte. Die Störung trat wieder auf.«
    Cooper runzelte die Stirn. »Aber… ich dachte, es handele sich um ein Experiment unter konstanten Bedingungen. Ich meine, nichts wird verändert, und darum ginge es. Wir halten die Temperatur konstant niedrig. Die Oszillographen, die Verstärker und die Gleichrichter sind alle vorgewärmt und halten sich an die Vorgaben. Sie…«
    Mit einer Handbewegung brachte Gordon ihn zum Schweigen. »Es hat nichts mit dem zu tun, was wir machen. Wir haben Wochen damit verbracht, die Elektronik zu prüfen, da gibt es keine Fehlfunktionen. Nein, es ist etwas anderes, darauf will ich hinaus.«
    »Aber was?«
    »Etwas von außerhalb. Interferenzstörung.«
    »Wie kann…«
    »Wer weiß«, sagte Gordon mit neuer Energie. Er begann, charakteristisch für ihn, auf und ab zu gehen. Bei jeder Kehrtwende quietschten seine Schuhsohlen auf dem Boden. »Was geschieht, ist folgendes: In dem Indium-Antimonid steckt eine zweite Impulsquelle. Oder aber das Indium nimmt eine zeitvariable Eingabe von außerhalb des Labors auf.«
    »Verstehe ich nicht.«
    »Zum Teufel, ich auch nicht. Aber irgend etwas versaut die Aufzeichnung der Nuklearresonanz. Wir müssen dieses Etwas aufspüren.«
    Mit zusammengekniffenen Augen musterte Cooper die wahllosen Linien, als schätzte er vor seinem geistigen Auge die Veränderungen ab, die vorgenommen werden müßten, um das Problem weiter zu studieren. »Wie?«
    »Wenn wir die Störung nicht entfernen können, untersuchen wir sie. Wir müssen herausfinden, woher sie kommt. Tritt sie in allen Indium-Antimonid-Proben auf? Dringt sie aus einem anderen

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