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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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– die Schwerkrafttheorie-Gruppe – an einem anderen Aspekt desselben Problems. Sie versuchen zu erkennen, wie Tachyonen in die kosmologischen Fragestellungen passen – die Vorstellung vom expandierenden Universum und solche Sachen.«
    Erneut nickte Renfrew. »Genau; kürzlich war ein Aufsatz in der Physical Review über Fluktuationen unter hoher Dichte.«
    »In Los Angeles haben sie auch ihre Probleme«, sagte Peterson nachdenklich. »Vor allem der Großbrand, natürlich. Wenn der Wind sich dreht, könnte es zu einer Katastrophe kommen. Ich weiß nicht, welche Einflüsse das auf die Arbeit in Caltech hat. Wir können es uns nicht leisten, Jahre zu warten.«
    Renfrew räusperte sich. »Ich hatte gedacht, Zuschüsse für wissenschaftliche Experimente sollten erste Priorität haben.« Es klang leicht gereizt.
    Petersons Antwort war eine Spur herablassend. »Ach, Sie meinen die Rede des Königs gestern im Fernsehen. Ja, natürlich, im Krönungsjahr will er einen guten Eindruck machen. Also spricht er sich dafür aus, wissenschaftliche Experimente zu fördern – aber er versteht natürlich gar nichts von Wissenschaft, ist nicht einmal ein Politiker. Sicher, er meint es sehr gut. Unser Ausschuß hat ihm geraten, sich in Zukunft auf ermunternde Allgemeinplätze zu beschränken. Mit einer Spur von Humor. Das liegt ihm. Wie auch immer, Tatsache ist, daß das Geld knapp ist und wir sorgfältig auswählen müssen. In diesem Stadium kann ich nicht mehr versprechen, als daß ich dem Rat Bericht erstatten werde. Sobald ich kann, werde ich Sie von seiner Entscheidung in Kenntnis setzen. Ich persönlich glaube, daß es eher eine langfristige Sache ist. Ich weiß nicht, ob wir uns erlauben können, Risiken einzugehen.«
    »Wir können uns nicht erlauben, es nicht zu tun«, entgegnete Markham mit plötzlicher Energie. »So geht es nicht weiter: Hier und da wird ein Leck gestopft, indem man Geld in Hilfsfonds gegen Dürrekatastrophen und Hungersnöte steckt. Sicher, man kann einzelne Stellen flicken, aber der ganze Damm wird brechen. Es sei denn…«
    »Es sei denn, Sie basteln an der Vergangenheit herum? Sind Sie überhaupt sicher, daß Tachyonen die Vergangenheit erreichen können?«
    »Wir haben es schon getan«, antwortete Renfrew. »Ein Laborexperiment. Es funktioniert. Im Bericht steht’s.«
    »Die Tachyonen sind also empfangen worden?«
    Renfrew nickte kurz. »Wir können sie benutzen, um eine Probe in der Vergangenheit zu erwärmen, daher wissen wir, daß sie empfangen wurden.«
    Peterson hob eine Augenbraue. »Und was, wenn Sie nach Registrierung der Wärmezufuhr entscheiden, die Tachyonen gar nicht zu senden?«
    »Diese Option existiert bei diesen Experimenten nicht«, sagte Renfrew. »Sehen Sie, die Tachyonen müssen einen weiten Weg zurücklegen, wenn sie weit in die Zeit zurückreisen sollen…«
    »Einen Moment, bitte«, murmelte Peterson. »Wo ist der Zusammenhang zwischen Überlichtgeschwindigkeit und Zeitreise?«
    Markham trat zu einer Tafel. »Er folgert direkt aus der besonderen Relativität…« Er begann eine ausführliche Beschreibung. Markham zeichnete Raum-Zeit-Diagramme und erklärte sie Peterson, wobei er die Bedeutung schiefer Koordinaten betonte. Peterson wirkte die ganze Zeit sehr aufmerksam. Markham zeichnete Wellenlinien für die Tachyonen, die von einer Stelle ausgeschickt werden, und demonstrierte, wie sie in einem anderen Teil des Labors zu einem früheren Zeitpunkt auftreffen konnten, wenn sie im Labor reflektiert wurden.
    Peterson nickte langsam. »Sie wollen darauf hinaus, daß es bei den Experimenten, die Sie durchgeführt haben, keine Zeit gab, es sich anders zu überlegen. Sie feuern die Tachyonen ab. Sie erwärmen die Indiumprobe einige Nanosekunden, bevor Sie die Tachyonen ausgesandt haben.«
    Renfrew nickte bestätigend. »Und wir wollen auch gar keinen Widerspruch möglich machen. Zum Beispiel, indem wir den Wärmedetektor mit dem Tachyonenschalter verbinden, so daß die Wärmezufuhr die Tachyonen abschaltet.«
    »Das Großvater-Paradoxon.«
    »Richtig«, schaltete Markham sich ein. »Bei diesem Vorgehen gäbe es einige heikle Stellen. Wir glauben, es führt zu einer Art Zwischenstadium, in dem ein wenig Wärme erzeugt und nur einige Tachyonen abgefeuert werden. Aber ich bin mir nicht sicher.«
    »Verstehe.« Mit gerunzelter Stirn dachte Peterson über die angedeuteten Möglichkeiten nach. »Ich würde mich gern später damit beschäftigen, wenn ich das technische Material gründlich

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