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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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können Sie ihn ja korrigieren.«
    »Letztlich schon. Das Problem ist, er läuft uns davon. Der Prozeß tritt in eine Phase, in der er die Hülle des Planktons angreift und das Material in die ursprünglichen Moleküle auf Pestizidbasis umwandelt.«
    Peterson dachte nach. »Wie eine religiöse Bewegung«, sagte er, nur um überhaupt etwas zu sagen.
    »Hm?«
    »Macht Heiden zu Aposteln.«
    »Nun… ja. Jedenfalls dadurch breitet sie sich so schnell aus. So etwas habe ich noch nie gesehen. Es bereitet den Jungs im Labor arge Kopfschmerzen.«
    »Können Sie kein… Gegenmittel finden?«
    »Auf lange Sicht – wahrscheinlich. Das Problem ist, wir haben nicht viel Zeit. Der Prozeß verläuft exponential.«
    »Wieviel Zeit?«
    »Monate, Monate, um sich über die anderen Ozeane auszubreiten.«
    »O Gott!«
    »Ja. Ich weiß nicht, wieviel Einfluß Sie dort drüben haben, aber das Ergebnis muß direkt nach ganz oben.«
    »Das erledige ich, bestimmt.«
    »Gut. Ich habe einen technischen Bericht auf LogEx. Ich sende ihn verschlüsselt, okay?«
    »In Ordnung. So, ich bin auf Empfang.«
    »Gut. Los geht’s.«
     
    Sir Martin war es, der die Verbindung sah. Nur wenig Wasserdunst wurde von der Meeresoberfläche in die Wolkenformation transportiert. Aber angenommen, die Unreinheiten in der Blüte konnten die Zellhüllen lebender Mikroorganismen umwandeln. Dann könnte sich eine geringfügige Menge der Substanz mit der Zeit durch eine Wolke ausbreiten. Die Übertragung durch die Luft war schnell, sicherlich viel schneller als durch Kontakt an der biologischen Grenzfläche, zwischen der Blüte und dem Ozean.
     
    Peterson bahnte sich den Weg durch das Zwielicht, das in dem Restaurant herrschte. Jedenfalls nannte es sich Restaurant. Er sah nur Menschen auf dem Boden sitzen. Weihrauch kroch in seine Nase, löste einen Niesreiz aus.
    »Ian! Hier drüben!«
    Lauras Stimme kam irgendwo von links. Er tastete sich durch, bis er sie sehen konnte. Sie saß auf Kissen und schlürfte eine milchige Flüssigkeit durch einen Strohhalm. Orientalische Musik erfüllte den Raum. Er hatte schon vorher gewußt, daß es ein Fehler war, sich mit einem Mädchen zu treffen, von dem er sich getrennt hatte, nur weil es in einer Krise steckte. Die Informationen aus Kalifornien und die Aufregung, die sie im Rat verursacht hatten, hatten ihn die ganze Nacht an seinem Schreibtisch gefesselt. Die Leute von der technischen Abteilung waren hysterisch. Einige der leitenden Mitarbeiter hatten das der Tatsache zugeschrieben, daß die Techniker schon vorher alarmiert worden waren und unrecht behalten hatten. Diesmal war Peterson nicht sicher, daß diese schlichte Logik einen Sinn ergab.
    »Hallo. Ich hätte dich eigentlich lieber in meinem Club getroffen. Ich meine, es ist ganz nett hier, aber…«
    »O nein, Ian. Ich wollte dich in einer Umgebung treffen, die ich kenne. Nicht in einem altmodischen Herrenclub.«
    »Er ist wirklich sehr nett, ganz und gar nicht altmodisch. Wir können hinfahren und etwas essen…«
    »Aber ich wollte dir zeigen, wo ich arbeite.«
    »Du arbeitest hier?« Ungläubig blickte er um sich.
    »Heute habe ich natürlich frei. Aber es ist ein Job, und er gibt mir meine Unabhängigkeit.«
    »Ach so, Unabhängigkeit.«
    »Ja, es ist genau das, was du mir geraten hast. Erinnerst du dich? Ich bin von zu Hause ausgezogen, habe bei Bowes & Bowes gekündigt und bin nach London gekommen. Und habe einen Job bekommen. Nächste Woche beginne ich mit dem Schauspielunterricht.«
    »Oh, das ist sehr gut.«
    Ein Kellner materialisierte aus der Dunkelheit. »Möchten Sie etwas bestellen, Sir?«
    »O ja. Whisky. Und etwas zu essen.«
    »Die Currygerichte sind großartig.«
    »Dann bitte Rindfleisch.«
    »Tut mir leid, Sir, wir haben keine Fleischgerichte.«
    »Kein Fleisch?«
    »Das ist ein vegetarisches Restaurant, Ian. Wirklich lecker. Alles wird täglich frisch gebracht. Versuch’s mal!«
    »Mein Gott. Dann ein Biryani. Mit Ei.«
    »Ian, ich möchte dir von meiner… meiner Flucht von meinen Eltern und von meinen Plänen erzählen. Und ich möchte dich um Rat bitten, wie ich in die Schauspielerei reinkomme. Ich bin sicher, du kennst viele, viele Leute, die sich damit auskennen.«
    »Eigentlich nicht. Du weißt, ich arbeite für die Regierung.«
    »Ach, ich bin sicher, du kennst welche. Du mußt nur etwas nachdenken…« Und sie redete weiter, während Peterson klar wurde, daß er tatsächlich einen Fehler gemacht hatte. Er hatte das Gefühl gehabt, eine

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