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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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um ausholen zu können, und habe ihm eins an die Schläfe verpaßt. Da konnte er nicht mehr an das Gewehr denken. Ich habe ihm noch einen Schlag gegeben, und da hat er die Augen verdreht. Er war alle, Mann!«
    »War er bewußtlos?«
    »Sicher das. Ich habe gute Arbeit geleistet.«
    »Dann kam die Polizei.«
    »Ja, sobald der Kerl stille war, habe ich aus dem Fenster geguckt. Da standen die ganzen Cops und guckten zu mir hoch. Ich habe ihnen zugewunken und runtergerufen, wo ich war. Dann kamen sie sofort rauf.«
    »Haben Sie den Lincoln des Präsidenten wegfahren sehen?«
    »Ich wußte gar nicht, daß da überhaupt ein Präsident war. Jede Menge Verkehr, mehr nicht. Eine Parade oder so, dachte ich. Thanksgiving oder so. Ich bin hier nur, weil Mr. Aiken, unser Physiklehrer, mich geschickt hat.«
    Die Menge um Hayes war völlig still. Der Junge war ein geborener Darsteller; er strahlte in die Kamera und spielte fürs Publikum. Der Reporter fragte: »Ihnen ist bewußt, daß Sie womöglich den Erfolg eines Attentats auf das Leben des…«
    »Ja, das ist irre. Sagenhaft! Aber wissen Sie, ich hatte nicht die leiseste Ahnung. Wußte nicht mal, daß er in der Stadt war. Hätte ich gewußt, wäre ich bestimmt runtergegangen, um ihn und Jackie zu sehen.«
    »Oswald hatten Sie vorher nicht gesehen? Sie hatten keinen Hinweis darauf, daß er ein Gewehr hatte und…«
    »Wie ich schon sagte, ich war da, um ein paar Magazine zu holen. Mr. Aiken macht im Physikkurs gerade das zweitägige Sonderprogramm, Vorbereitungen aufs College. Es ging um die Sache in diesem Magazin, Senior Scholastic. Mr. Aiken hat mich runtergeschickt, damit ich es für den Unterricht heut’ nachmittag hole. Da steht was drin über diese, äh, Signale aus der Zukunft und…«
    »Die Schüsse, wie viele haben getroffen?«
    »Was getroffen?«
    »Den Präsidenten!«
    »Teufel, ich weiß das doch nicht. Zwei hat er in Ruhe abgefeuert. Direkt vor dem dritten habe ich ihn angesprungen.«
    Hayes grinste und blickte strahlend in die Runde. Der Kriminalbeamte zog ihn am Arm. »Ich glaube, das ist genug, Mr. Hayes«, schlug er eine andere Taktik ein. »Später wird es noch eine Pressekonferenz geben.«
    »Ach ja«, sagte Hayes leutselig. Im Moment war seine Triebkraft erloschen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, hielt ihn noch immer im Bann. »Ja, ich werde später alles erzählen.«
    Weitere geschriene Fragen. Die Menge geriet in Bewegung, als die Polizei eine Schneise für Hayes bahnte. Klickende Kameras. Rufe. Ein Rattern, als ein Motorrad gestartet wurde. Flackernde Bilder von Männern in Mänteln, die mit verzerrtem Mund Leute beiseite drängten.
    Gordon blinzelte einen Moment und schien das Gleichgewicht zu verlieren. Senior Scholastic. Der Raum schwebte im bleichen, abgestandenen Licht.
    Dann wieder Cronkites flötende Stimme. Im Parkland Memorial war gerade, während Hayes redete, eine kurze Pressekonferenz zu Ende gegangen. Malcolm Kilduff, stellvertretender Pressesprecher des Präsidenten, hatte die Verletzung beschrieben. Eine Kugel war unterhalb des Nackens eingedrungen und hatte eine kleine Austrittswunde verursacht. Die Einschußwunde war größer und blutete stark. Der Präsident hatte mehrere Dosen Blut der Gruppe 0, RF negativ und eine intravenöse Spritze mit 300 mg Hydrokortison erhalten. Zuerst hatten die Ärzte einen Schlauch eingeführt, um die Atemwege freizuhalten. Das war mißlungen. Der Chefarzt, Michael Cosgrove, hatte sich für eine Tracheotomie entschieden. Das dauerte fünf Minuten. Eine modifizierte Salzlösung wurde per Katheter ins rechte Bein eingegeben. Der Präsident atmete wieder fast normal, lag aber noch im Koma. Seine geweiteten Augen standen offen und blickten direkt in eine gleißende Leuchtstofflampe an der Decke. Ein Magenschlauch war durch Kennedys Nase eingeführt und an der Luftröhre vorbei gelegt worden, um mögliche Brechreizquellen in seinem Magen zu unterdrücken. In beiden Lungenflügeln saugten Doppelschläuche mögliche verletzte Gewebeteile ab und beugten einem Lungenkollaps vor. Der Herzschlag des Präsidenten war schwach, aber regelmäßig. Zuerst war die Austrittswunde behandelt worden, weil der Präsident auf dem Rücken lag. Dann drehten drei Ärzte den Körper auf die Seite. Die klaffende Einschußwunde, mehr als doppelt so groß, war der Hauptgrund für den Blutverlust. Sie wurde ohne Probleme behandelt. Kennedy lag, während Kilduff sprach, noch auf der Intensivstation des Parkland. Sein Zustand

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