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Zeitschiffe

Zeitschiffe

Titel: Zeitschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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und schlug die Arme um den Körper.
    Nebogipfel watschelte über den Boden des Laboratoriums zum Bücherschrank.
    Er ging in die Hocke und studierte die ramponierten Buchrücken. Ich fragte mich, ob er Englisch lesen konnte; ich hatte nämlich nie irgendwelche Bücher oder Papiere in der Sphäre gesehen, und mit der Schrift auf diesen allgegenwärtigen Scheiben aus blauem Glas hatte ich nichts anfangen können.
    »Ich habe nur wenig Interesse, Ihnen eine Zusammenfassung meiner Biographie
    zu geben«, verkündete Moses. »Genausowenig...« – diesmal schärfer – »...verstehe ich, weshalb Sie so an mir interessiert sind. Doch ich werde Ihr Spiel mitspielen.
    Schauen Sie: angenommen, ich würde Ihnen meine aktuellsten Forschungsergebnisse vorstellen. Was halten Sie davon?«
    Ich lächelte. Wie konsistent mit meinem – seinem – Charakter, obwohl er außer dem gegenwärtigen Rätsel nichts Konkretes in der Hand hatte!
    Er ging zu einer Drehbank, auf der sich ein planloses Sortiment von Reagenzglä-
    sern, Lampen, Gittern und Linsen befand. »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie hier nichts anfassen würden. Es sieht wohl ein wenig konfus aus, aber ich versichere Ihnen, daß das Chaos System hat! Ich komme fast zu nichts anderem, als Mrs. Penforth mit ihren Staubtüchern und Besen von hier fernzuhalten, kann ich Ihnen sagen.«
    Mrs. Penforth? Ich war zuerst versucht, mich nach Mrs. Watchets zu erkundigen
    – aber dann erinnerte ich mich, daß Mrs. Penforth die Vorgängerin von Mrs. Watchets gewesen war. Ich hatte sie etwa fünfzehn Jahre vor meiner Zeitreise entlas-sen, weil ich sie dabei erwischt hatte, wie sie sich aus meinem kleinen Bestand an Industriediamanten bediente. Ich wollte Moses zunächst auf diesen kleinen Zwischenfall hinweisen, aber es war ja kaum etwas passiert; und außerdem – überlegte ich in einer seltsamen väterlichen Attitüde gegenüber meinem jüngeren Ich – wür-de es Moses vielleicht guttun, sich wenigstens einmal um seinen Haushalt zu
    kümmern und nicht alles schleifen zu lassen!
    »Mein eigentliches Fachgebiet ist die Optik«, fuhr Moses fort, »...das heißt die physikalischen Eigenschaften des Lichts, welche...«
    »Wissen wir«, meinte ich huldvoll.
    Er runzelte die Stirn. »Na gut. Nun, kürzlich habe ich mich mit einem merkwürdigen Problem befaßt – mit der Untersuchung eines neuen Minerals, von dem ich vor zwei Jahren zufällig eine Probe erhalten habe.« Er zeigte mir eine ganz normale Acht-Unzen-Medizinflasche mit einem Gummistopfen; die Flasche war zur
    Hälfte mit einem feinen, grünlichen Pulver gefüllt, das merkwürdig strahlte.
    »Schauen Sie: können Sie das schwache Leuchten hier erkennen, das von innen
    heraus zu kommen scheint?« Und tatsächlich schimmerte das Material, als ob es sich um kleine Glasperlen handelte. »Aber wo«, fragte sich Moses, »befindet sich die Energiequelle für dieses Leuchten?
    Ich begann also mit den Untersuchungen – anfangs nur sporadisch, denn ich habe ja noch meine andere Arbeit! – ich bin nämlich auf Fördermittel angewiesen, die nur dann fließen, wenn ich eine respektable Quantität an Forschungsergebnissen vorweisen kann. Ich habe also keine Zeit, Phantomen nachzujagen... aber später«, gestand er ein, »nahm das Plattnerit dann doch einen großen Teil meiner Zeit in Anspruch – denn ich hatte beschlossen, das Zeug nach dem mysteriösen Burschen
    – er hatte sich mir als Gottfried Plattner vorgestellt – zu benennen, der es mir gegeben hatte.
    Ich bin kein Chemiker – ich komme nicht einmal mit den drei Aggregatzuständen so richtig klar – aber trotzdem habe ich die Sache in Angriff genommen. Ich be-sorgte Reagenzgläser, einen Gasvorrat mit Brenner, Lackmuspapier und den ganzen Rest dieser übelriechenden Utensilien. Ich schüttete diesen grünen Staub in Reagenzgläser und ließ ihn mit Wasser und Säure reagieren – Schwefel-, Salpeter-und Salzsäure – ohne jedes Ergebnis. Dann schüttete ich einen Haufen davon auf eine Platte und hielt ihn über den Gasbrenner.« Er rieb sich die Nase. »Der resultie-rende Knall zerstörte ein Oberlicht und beschädigte eine Wand«, rekapitulierte er.
    Es war die nach Südwesten gehende Wand gewesen, die in Mitleidenschaft gezogen worden war, und nun – ich konnte nicht anders – schaute ich dorthin, aber es war nichts mehr zu sehen, denn die Renovierungsarbeiten waren gründlich gewesen. Verwundert registrierte Moses meinen Blick.
    »Nach diesem Mißerfolg«, setzte

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