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Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Titel: Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cristin Terrill
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könnt?«, fragt Connor, und ich kann nun die Verzweiflung sehen, die sich tief in seinen Augen versteckt.
    Ich fahre mit dem Finger den Rand des Plastikbeutels in meiner Tasche nach. »Ich glaube, dass wir nicht aufhören werden, solange wir es nicht getan haben.«
    »Ach, hier«, sagt er und greift in seine eigene Tasche. »Das hätte ich beinahe vergessen. Ihr werdet es brauchen.« Er zückt seine Brieftasche und zieht ein kleines Foto einer Frau mit honigfarbenem Haar und einem fröhlichen, breiten Lächeln heraus. Er gibt es mir.
    »Was ist das?«
    Er grinst. »Das ist der wahre Grund, wie du mich überzeugt hast, euch zu helfen.«
    Ich lächle. »Sie ist hübsch.«
    »Und sie hat Ja zu einem Loser wie mir gesagt, kannst du das glauben?«
    Ich stecke das Foto in meine Tasche zu dem Zettel im Plastikbeutel. »Ja, das kann ich.«
    »Okay, ich hab’s«, sagt Finn, während er ein paar abschließende Befehle eingibt. »Alles ist mehr oder weniger automatisiert, ich muss also nur das Datum eingeben, und dann kann Connor den Teilchenbeschleuniger starten, sobald wir drin sind.«
    »Warte«, sagt Connor. »Wenn du ein Datum eingibst … wird er dir dann nicht einfach folgen? Oder zehn Minuten vor euch auftauchen und euch erschießen, sobald ihr ankommt?«
    »Daran haben wir schon gedacht«, sage ich.
    »Ich kenne einen Code, der das tatsächliche Datum verbirgt, das wir eingeben, und ein anderes anzeigt«, sagt Finn. »Bist du dir ganz sicher mit dem vierten Januar, Em? Letzte Chance.«
    »Ich bin mir sicher.«
    »Okay«, sagt Finn. »Ich lasse es so aussehen, als wären wir zum siebten zurückgereist. Erst dann wird uns der Doktor erwarten. Das sollte uns genug Zeit lassen, uns um alles zu kümmern, bevor er uns nachreist.«
    »Wie starte ich den Teilchenbeschleuniger?«, fragt Connor.
    »Sobald wir in der Kammer sind« – Finn deutet auf die Return-Taste – »drückst du hier. Die Automatisierung erledigt den Rest. Der Beschleuniger braucht etwa zwei Minuten, um die Partikel auf die richtige Geschwindigkeit für die Kollision zu bringen. Danach sollten wir weg sein.«
    »Klingt einfach«, sagt Connor. Ich unterdrücke das hysterische Verlangen zu lachen. »Ich schätze, es bleibt nichts mehr zu sagen außer, na ja, viel Glück!«
    Finn schüttelt Connor die Hand, und er und ich gehen auf die andere Seite des Kontrollraums, wo sich die Tür zur Kammer befindet. Als Finn sie aufzieht, heult plötzlich eine ohrenzerreißende Sirene auf. Meine Hände fliegen an meine Ohren, und mein Körper krümmt sich zusammen, weg von dem betäubenden Lärm. Finn flucht.
    »Schnell, rein!«, brüllt Connor durch das Geheul. »Bevor sie da sind! Ich halte sie auf!«
    Connor knallt die Tür hinter uns zu. Ich zerre Finn hinter mir her in die Mitte des Raums, bis wir beide auf dem großen schwarzen Kreis stehen, der das Zentrum von Cassandra markiert, jenes kilometerlangen, subatomaren Teilchenbeschleunigers, der tief unter dieser Regierungseinrichtung in die Erde gebaut ist. Connor verbarrikadiert die Tür zur Kammer, indem er etwas, das wie der Schrank für die Backup-Server aussieht, davor umwirft. Die Sirene ist so laut, dass ich nicht einmal den Krach höre, als er auf den Boden knallt. Connor läuft zurück zum Computer, und zu dem Heulen der Sirene gesellt sich nun ein anderes Geräusch, ein Grollen, das so tief ist, dass ich fast glaube, es mir nur einzubilden – bis die Vibrationen vom Teilchenbeschleuniger viele tausend Meter unter mir aufsteigen und meine Füße erreichen. Energie umflirrt Finn und mich, mir stellen sich die Härchen im Nacken auf, und auf meinen Armen bildet sich Gänsehaut.
    Und das ist nur der Anfang. Ich habe diese Reise, die meine früheren vierzehn Ichs unternommen haben, noch nie gemacht, doch ich habe schon oft genug zugehört, wie sie erklärt wurde, um zu wissen, was als Nächstes kommt. Wenn die Teilchen, die unter meinen Füßen in der kilometerlangen Röhre umherwirbeln – sie ist so groß, dass ein Lastwagen hindurchfahren könnte –, miteinander kollidieren, und das bei annähernder Lichtgeschwindigkeit, wird die Explosion so gewaltig sein, dass sie die Zeit selbst zersplittert.
    Ich habe plötzlich große Angst. Nicht vor der Explosion, die mein Fassungsvermögen übersteigt, sondern vor dem, was ich tun muss, wenn alles vorbei ist. Vor dem, für das wir all das hier auf uns nehmen.
    Du musst ihn töten.
    Entweder spürt Finn meine Angst, oder er hat selbst welche, denn er legt seine

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