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Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Titel: Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cristin Terrill
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nichts gebracht!«, sage ich. »Ich weiß nicht, was in deinem Superhirn vor sich geht, James, aber du fängst wirklich an, mir Sorgen zu machen. Finn auch. Warum zum Henker willst du dich mit Richter treffen, nach allem, was wir herausgefunden haben? Was ist mit dem Plan, zu Direktor Nolan zu gehen?«
    James verschränkt die Arme und sieht auf den froststarren Garten hinaus. »Es hat sich etwas geändert.«
    »Was denn?« Ich muss mich zwingen, ihn nicht einfach so lange zu schütteln, bis er wieder etwas Verständliches von sich gibt. Als er nicht antwortet, frage ich: »Was hat Dr. Feinberg gesagt? Hat er Nate deine Aufzeichnungen gegeben?«
    James schleudert seine Kaffeetasse auf den vereisten Terrassenboden, wo sie klirrend zerspringt. Ich schreie auf und mache einen Sprung rückwärts. »Dr. Feinberg ist nicht ans Telefon gegangen! Er ist verschwunden, Marina. Seit zwei Tagen hat ihn niemand gesehen.«
    »V-vielleicht hat er die Stadt …«
    »Nein. Es ist Richter.« James verstummt, und seine Wut verraucht so schnell, wie sie gekommen ist. »Es gibt niemand anderen. Er muss derjenige sein, der mir hilft.«
    Ich blinzle Tränen der Frustration weg. »Bei was?«
    »Marina, bitte.« James kommt auf mich zu, und ich kralle die Zehen in den Boden, um zu verhindern, dass ich vor ihm zurückweiche. Er legt eine Hand an mein Gesicht, und einen schwindeligen Moment lang denke ich, dass er mich wieder küssen wird, aber er schaut mir nur in die Augen. »Bitte. Ich muss mit Richter reden, aber ich kann das nicht allein. Ich brauche dich dabei.«
    »Was, wenn es gefährlich ist?«, frage ich. »Was, wenn er dir wehtun will?«
    »Das will er nicht.«
    »Woher willst du das wissen? Alles, was wir herausgefunden haben, weist direkt darauf …«
    »Ich weiß , dass Chris Richter nichts mit den Leuten zu tun hat, die auf mich geschossen haben.« Er fährt mit dem Daumen über meinen Wangenknochen. »Vertraust du mir?«
    »Ja«, flüstere ich. Was sonst soll ich sagen? James ist der einzige Mensch auf der Welt, der mich noch nie im Stich gelassen hat.
    »Dann komm bitte mit.« Er küsst mich flüchtig auf die Lippen. »Du hast versprochen, dass du mich nicht allein lässt.«
    Meine Entschlossenheit beginnt zu wanken – wie ein Haus ohne festes Fundament. »Okay.«
    »Gehen wir«, sagt er. »Wenn wir leise sind, wird niemand merken, dass wir verschwinden.«
    »Jetzt?«, frage ich. »Aber was ist mit Vivianne und deiner Familie? Sie brauchen dich hier.«
    James zuckt die Achseln. »Auf diese Art kann ich ihnen besser helfen.«
    Er nimmt mich an der Hand und führt mich zurück in die Küche, wo niemand auch nur zu uns aufsieht, und dann weiter in die Eingangshalle, um unsere Mäntel zu holen. Finn sitzt auf der Treppe und wartet auf uns.
    »Wohin geht ihr?«, fragt er.
    »Zu Richter.«
    Finn schaut mich mit einem harten Blick an. Als hätte ich ihn enttäuscht. »Na, dann macht, was ihr wollt«, sagt er. »Ich verschwinde jetzt.«
    »Was?«, fragt James.
    »Marina glaubt, dass sie dir hilft, indem sie dich die Wahrheit verdrängen lässt. Aber ich kann das nicht mehr.« Er steht auf. »Du musst mal für eine Minute zur Ruhe kommen und um deinen Bruder trauern, Mann. Und ich muss nach Hause.«
    »Du kannst nicht gehen«, sagt James. »Ich muss dich dabeihaben.«
    »Tut mir leid, Jimbo, aber das …«
    »Du verstehst nicht«, sagt James und packt ihn an der Schulter. »Ich muss dich dabeihaben, Finn. Du darfst mich nicht allein lassen, nicht, bis das alles vorbei ist. Du darfst nicht!«
    »He!« Finn schüttelt James’ Hände ab. »Was ist bloß los mit dir?«
    »Ich weiß, dass es aussieht, als würde ich gerade verrückt werden, aber bitte glaub mir, dass es gute Gründe für alles gibt, was ich tue«, sagt James. »Du darfst mich jetzt nicht im Stich lassen, Finn. Keiner von euch darf das. Es ist wichtig.«
    »Ich muss nach Hause«, sagt Finn, aber seine Stimme klingt schon nicht mehr so entschlossen.
    »Du kannst bald gehen, versprochen«, sagt James. »Ich brauche dich nur noch dieses letzte Mal bei mir.«
    Finn stößt einen Seufzer aus. »Na gut. Aber das war’s dann, und ich komme auch nur mit, weil ich mir Sorgen um dich mache.«
    »Danke.«
    »James!«, ruft Alice. »Was machst du da drüben?«
    James schiebt uns zur Haustür. »Geht schon.«
    Ich ziehe meinen Mantel an. »Solltest du ihnen nicht …«
    »Es ist besser so«, sagt er und schließt die Tür hinter sich, während Alice erneut seinen Namen ruft. Dann

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