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Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Titel: Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cristin Terrill
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erbost an, dass ich mir sicher bin, dass er meine Abneigung spürt, doch er lässt seinen gleichmütigen Blick auf James ruhen. »Gibt es etwas Bestimmtes, über das Sie mit mir sprechen wollten?«
    »Ja, das gibt es tatsächlich.« James zieht die Akte mit den Dokumenten heraus und wirft sie auf den Tisch, wo sie mit einem Klatschen landet. »Das hier.«
    »Tut mir leid, ich verstehe nicht …«
    »Das habe ich in den Sachen meines Bruders gefunden«, erklärt James. »Darunter ist ein Mailwechsel zwischen Ihnen und einem Kollegen, in dem Sie Informationen über mich erfragen und überlegen, ob mein Bruder ein ›Problem‹ sein könnte. Nate hat Ihren Mailverkehr im Rahmen seiner Untersuchung über die SIA überwacht, der verdeckten Organisation, für die Sie arbeiten, und seltsamerweise wurden Sie mit den Ermittlungen zu dem Mord an ihm betraut!«
    Ich halte den Atem an, die Luft staut sich schmerzhaft in meiner Brust. Was denkt sich James dabei, alles einfach so offenzulegen? Wenn Richter Nate, einen Abgeordneten, hat umbringen lassen, und das in einem Ballsaal voller Leute und Secret-Service-Agenten, wird er nicht zögern, auch uns zu töten. Die ganze Zeit habe ich zu verhindern versucht, dass James an dieser Situation zerbricht, aber vielleicht ist es schon passiert, und ich habe es nur nicht gemerkt.
    Richter schlägt die Akte auf und überfliegt die erste Seite. »Sie denken also, dass ich etwas mit dem Mord an dem Abgeordneten zu tun habe?«
    Er fragt es so sachlich, in demselben Ton, in dem er gefragt hat, ob wir etwas trinken wollen, dass ich erschauere. Ich könnte schwören, dass die Temperatur im Restaurant gesunken ist.
    Aber Richter mag vielleicht cool sein, James jedoch ist aus Eis. »Jemand muss diesem Schützen den Zugang zum Ballsaal des Mandarin ermöglicht haben. Was hat Nate getan? War er einer Sache, die Sie geheim halten wollten, auf die Spur gekommen?«
    Finns Hand findet meine unter dem Tisch, und er drückt meine Finger fest. Ich muss ihn nicht ansehen, um zu wissen, dass sich auf seinem Gesicht derselbe kaum verhohlene Schrecken abzeichnet wie auf meinem.
    Richters Augen werden weit, und zum ersten Mal sieht sein Gesicht nicht wie eine sorgfältig einstudierte Maske aus. »Verdammt, James. Sie wissen, dass Ihr Bruder wie eine Bulldogge in Sachen Geheimdienst war, und Sie wissen, wie klein diese Kreise sind. Es war unvermeidlich, dass jemand, gegen den der Abgeordnete irgendwann mal ermittelt hat, die Untersuchungen zu seinem Tod führt.«
    »Sie wollen mir also erzählen, dass es nichts als ein Zufall ist?«
    Ich muss dieses Gespräch beenden, bevor er dafür sorgt, dass wir alle umgebracht werden. »James …«
    Aber er schaut mich nicht einmal an, und Richter schneidet mir das Wort ab, als hätte ich nichts gesagt. »Genau das will ich sagen. Es stimmt, Ihr Bruder und ich waren in vielen Dingen anderer Meinung. Um ehrlich zu sein, hielt ich ihn für ein scheinheiliges Arschloch, das mehr daran interessiert war, politisch Pluspunkte zu sammeln, als der Sicherheit des Landes zu dienen.« James beginnt neben mir vor Zorn zu zittern. »Aber, Grundgütiger, ich würde ihn deshalb nicht erschießen! So läuft es eben in unserer Welt, Menschen haben verschiedene Meinungen, doch das ist nichts Persönliches. Gott weiß, dass ich von den meisten Politikern noch weniger halte.«
    Er lügt. Ich spüre die Gewissheit durch mein Blut pulsieren, doch er ist ein guter Lügner. Er gibt ein bisschen zu, anstatt alles rundweg abzustreiten. Das habe ich selbst vor Jahren bei meinen Eltern gelernt. Zugeben, dass man die Tennisstunde geschwänzt hat, um glaubhafter zu wirken, wenn man schwor, stattdessen nicht mit Dads Kreditkarte shoppen gewesen zu sein. Etwas läuft hier so viel mehr als falsch.
    »Und ich?« James beugt sich vor. »Warum interessieren Sie sich für mich?«
    Ein Lächeln umspielt Richters Lippen, als würde er denken, dass er Boden gewonnen hat. »Ich war an Ihrer Arbeit an der Johns Hopkins interessiert. Das bin ich immer noch. Ich dachte, dass Sie vielleicht Lust haben, sie bei uns fortzusetzen.«
    »Warum sollte ich?« In James’ Stimme liegt eine seltsame Intensität, mehr noch als bei seiner Frage nach Nates Tod. Ich schaue zu Finn und sehe, dass er die Stirn runzelt. Was hat James vor? Wen kümmert es, warum Richter mit ihm arbeiten wollte?
    »Weil wir Mittel haben, die Sie an Ihrer Universität oder im Privatsektor nicht finden werden«, sagt Richter. »Wir glauben, dass Ihre

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