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Zeitspringer

Zeitspringer

Titel: Zeitspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Seine Hände begannen hilflos zu zucken. Er bemühte sich um Beherrschung.
    »Wer ist dieser Geisteskranke?«
    »Quellen. Der KrimSek. Er –«
    »Ja, ich kenne ihn. Wann hat er die Bitte ausgesprochen?«
    »Vor zehn Minuten. Zuerst versuchte er Kloofman direkt anzurufen, aber das ging nicht. Jetzt beschreitet er den Dienstweg. Er hat mich gefragt, und ich frage Sie. Was bleibt mir anderes übrig?«
    »Wohl nichts«, sagte Giacomin hohl. Sein schneller Verstand ging die Dinge durch, die man mit dem lästigen Quellen tun konnte, angefangen mit dem langsamen Ausweiden und noch Schlimmeres. Aber Quellen hatte Mortensen oder behauptete es jedenfalls. Und Kloofman hatte, was Mortensen anging, geradezu eine Psychose. Er sprach kaum von etwas anderem.
    Da verflog Giacomins sorgfältig erwogener Plan, zu verhindern, daß die Nachricht von Mortensens Verschwinden zur Spitze gelangte. Er sah keine Möglichkeit mehr, das zu verhindern. Er konnte Zeit herausholen, aber am Ende würde Quellen sich durchsetzen.
    »Nun?« sagte Knoll. Seine Nasenspitze bebte. »Kann ich sein Ersuchen offiziell an Sie weitergeben?«
    »Ja«, sagte Giacomin. »Ich nehme Ihnen das ab. Geben Sie mir Quellen.«
    Kurz danach erschien Quellen auf dem Schirm. Äußerlich sieht er normal aus, dachte Giacomin. Ein wenig erschreckt von seiner eigenen Kühnheit, ohne Zweifel, aber sonst bei Verstand. Mindestens im selben Maß wie Koll.
    Aber entschlossen. Er wollte Kloofman sprechen. Ja, er habe Mortensen entführt. Nein, den Verbleib des Entführten wolle er nicht mitteilen. Überdies werde jeder Versuch, seine, Quellens, Freiheit zu beschneiden, zum sofortigen Tod von Mortensen führen.
    Ein Bluff? Giacomin wagte das Risiko nicht einzugehen. Er starrte Quellen in stiller Verwunderung an und sagte: »Also gut. Sie haben gewonnen, Sie Wahnsinniger. Ich gebe Ihre Bitte um eine Audienz an Kloofman weiter. Wir werden sehen, was er sagt.«
    Es war so lange her, daß Kloofman sich bereit erklärt hatte, von Angesicht zu Angesicht mit einem Angehörigen der unteren Klassen zu sprechen, daß er beinahe vergessen hatte, wie das war. Zu seinem Gefolge gehörten natürlich ein paar Dreier, Vierer und sogar Fünfer, aber sie sprachen nicht mit ihm. Sie hätten ebensogut Roboter sein können. Kloofman duldete von solchen Leuten keine Ansprache. Hoch auf dem einsamen Gipfel von Stufe Eins, hatte der Weltführer sich von der Berührung mit den Massen abgetrennt.
    Er wartete deshalb mit einiger Neugier auf das Erscheinen dieses Quellen. Ärger, natürlich; er war an Zwänge nicht gewöhnt. Zorn. Gereiztheit. Trotzdem war Kloofman aber auch belustigt. Das Vergnügen der Verwundbarkeit war ihm viele Jahre versagt geblieben. Er konnte dieser unerwarteten Krise im leichten Tonfall begegnen.
    Außerdem hatte er Angst. Soviel die Televektor-Leute zu sagen vermochten, hatte Quellen Mortensen wirklich in den Händen. Das war unangenehm. Eine direkte Bedrohung von Kloofmans Macht. Über solche Dinge konnte er nicht lachen.
    Die Schädelsonde murmelte Kloofman zu: »Quellen ist hier.«
    »Herein mit ihm.«
    Die Wand rollte zur Seite. Ein schlanker, hager aussehender Mann kam linkisch herein und blieb plattfüßig vor dem riesigen Pneumonetz stehen, in dem Kloofman lag. Zwischen Kloofman und Quellen stand ein dünner, fast unsichtbarer Nebel, eine Attentats-Abschirmung vom Boden bis zur Decke. Jedes Partikel fester Materie, das hindurch wollte, würde auf der Stelle verflüchtigt werden, gleichgültig von welcher Masse oder Beschleunigung es war. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme war Kloofman von Robotwächtern flankiert. Kloofman wartete geduldig. Die künstlichen Systeme in seinem rekonstruierten Körper summten gleichmäßig, pumpten Blut durch die Gefäße, umspülten das innere Gewebe mit Lymphflüssigkeit. Er sah, daß Quellen sich in seiner Gegenwart unbehaglich fühlte. Das wunderte ihn nicht.
    Nach einiger Zeit sagte Kloofman: »Sie haben Ihren Wunsch durchgesetzt. Hier bin ich. Was wollen Sie?«
    Quellen bewegte die Lippen, aber es dauerte einige Sekunden, bis er einen Ton herausbrachte.
    »Wissen Sie, was ich denke?« stieß er hervor. »Ich bin froh, daß es Sie gibt. Das denke ich. Es ist eine Erleichterung, zu wissen, daß Sie echt sind.«
    Kloofman brachte ein Lächeln zustande.
    »Woher wissen Sie, daß ich echt bin?«
    »Weil –« Quellen verstummte. »Also gut. Ich nehme das zurück. Ich hoffe, Sie sind echt.« Seine Hände am Körper zitterten. Kloofman

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