Zellen fahren gerne Fahrrad
Fett verändert wird. Auf diese Weise kann es nicht mehr ranzig werden und enthält dann einen besonders hohen Anteil an Transfettsäuren – pures Gift für die Zellen des Gefäßsystems.
Pflanzenöle im Vergleich
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Mehrfach schädlich
Es existieren viele Theorien über die Wirkung von Transfetten. Wissenschaftlich gesichert ist, dass Transfette die E-Zellen-Funktion massiv schädigen und gleichzeitig das LDL erhöhen und das HDL verringern können.
Darüber hinaus können Transfette mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Entstehen von erhöhtem Blutdruck in Verbindung gebracht werden.
Auch eine negative Wirkung auf den Zuckerstoffwechsel und die Erhöhung des Krebsrisikos gehen auf ihr Konto. 38
Schätzungen gehen davon aus, dass bereits eine Einnahme von fünf Gramm pro Tag das Risiko für eine Arterienverkalkung der Herzkranzgefäße um 25 Prozent steigert.
Aus diesem Grund ist es beispielsweise in Dänemark gesetzlich vorgeschrieben, dass der Transfettanteil von Lebensmitteln – sowohl im Einzelhandel als auch im Großhandel – nicht mehr als zwei Prozent betragen darf.
In New York City ist die Verwendung von Transfettsäuren seit 2008 in allen Imbissen, Restaurants, Cafés und Bäckereien sogar verboten. Ein Beispiel, dem inzwischen einige Staaten gefolgt sind. 39
Mehr als Vitamine
Die Studienlage zu Obst und Gemüse ist klar. Es gilt die Formel: je mehr desto besser. Der häufige Verzehr von beidem, möglichst mehrmals täglich, senkt das Herz-Kreislauf-Risiko. 40
Aber: Daraus voreilig den Schluss zu ziehen, dass der Verzehr von Gemüse und Obst gleichzusetzen sei mit der Aufnahme von Vitaminen und somit ein Apfel auch durch eine Brausetablette ersetzt werden könne, ist komplett falsch. Denn Obst und Gemüse enthalten viel mehr als nur Vitamine! Darin stecken viele Tausend verschiedene weitere Substanzen, die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe, deren Wirkung im Einzelnen noch gar nicht vollständig geklärt ist.
Die umjubelten Vitamine C und E zeigen sich zwar in ihrer direkten Wirkung auf die Endothelzellen der Gefäße als wahre Alleskönner, doch wurde in sogenannten Interventionsstudien deutlich, dass diese Tatsache nicht den Effekt hat, den man sich einst erhofft hatte – zumindest nicht klinisch nachweisbar.
Vitamintabletten und Placebos
In der Pharmaindustrie und -forschung werden klinische Studien zur Erprobung der Wirksamkeit und des Nebenwirkungsspektrums von Medikamenten durchgeführt. In diesen Untersuchungen wird den Probanden entweder ein Medikament oder ein Placebo (eine Tablette ohne Inhaltsstoffe) gegeben, ohne dass Arzt oder Patient wissen, wer was verabreicht beziehungsweise einnimmt.
Solche Studien sind auch mit Vitamingaben und entsprechenden Placebos durchgeführt worden. Damit sollte überprüft werden, ob Vitamine das Auftreten von Krebs und Herzinfarkt bei besonders gefährdeten Personengruppen wie Rauchern reduzieren können.
Doch weit gefehlt. Die Annahme erwies sich als komplett falsch. So zeigte sich nicht nur kein Effekt, sondern sogar eine gegenläufige Wirkung:
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In der Vitamingruppe wurde eine höhere Krankheits- respektive Sterblichkeitsrate festgestellt als in der Placebogruppe. Dieser Effekt war nicht nur in einer Studie zu beobachten. 41
Zwei Lehren kann man daraus ziehen: Erstens: Ursache und Wirkung sind doch meistens komplexer, als es auf den ersten Blick scheint.
Und zweitens: Vitamintabletten sind in keinem Fall ein adäquater Ersatz für den täglichen Verzehr von Obst und Gemüse.
Obst ist kein Gemüse
Regelmäßig werden Obst und Gemüse in einem Atemzug genannt, wenn es um gesunde Ernährung geht. Es stimmt: Beide haben viel gemeinsam, wie etwa den hohen Gehalt an Vitaminen, Antioxidantien oder sekundären Pflanzenstoffen. Aber dennoch unterscheiden sie sich ganz substanziell:
Früchte haben nämlich einen hohen Gehalt an Einfachzuckern, Gemüse hingegen bestehen aus komplexen Kohlenhydraten, also Mehrfachzuckern.
Einfachzucker schmecken süß, Mehrfachzucker müssen erst noch gespalten werden, damit sie die angenehme Süße entwickeln. Sie müssen also länger gekaut werden, sodass die Verdauungsenzyme (Zuckerspalter) der Speicheldrüsen im Mund wirken können.
Einfach- und Mehrfachzucker
Der Körper unterscheidet grundsätzlich nicht nach der Art der Zuckermoleküle, sondern nur nach deren Länge.
Der Unterschied von Fruchtzucker aus dem Obst und dem Zucker aus der Zuckerdose ist für den Körper nicht zu erkennen.
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