Zellen fahren gerne Fahrrad
Goethe gegen den inneren Schweinehund
Auch wenn man den deutschen Gelehrten Johann Wolfgang von Goethe nicht für alles heranziehen kann, so doch für vieles. In »Faust I« geht es in einer Szene in der Hexenküche darum, wie man 30 Jahre jünger wird – durch Hexerei oder durch einen guten Lebensstil?
Mephisto
Dich zu verjüngen gibt’s auch ein
natürlich Mittel:
Allein es steht in einem anderen Buch,
Und es ist ein wunderlich’ Kapitel.
Faust
Ich will es wissen.
Mephisto
Gut! Ein Mittel, ohne Geld
Und Arzt und Zauberei zu haben:
Begib dich gleich hinaus aufs Feld,
Fang’ an zu hacken und zu graben,
Erhalte dich und deinen Sinn
In einem ganz beschränkten Kreise,
Ernähre dich mit ungemischter Speise,
Leb’ mit dem Vieh als Vieh, und acht’ es
nicht für Raub,
Den Acker, den du erntest, selbst zu
düngen;
Das ist das beste Mittel, glaub’,
Auf achtzig Jahr dich zu verjüngen!
Im Sinne dieses Buches kann man den Dialog bestätigend interpretieren: Regelmäßige Bewegung ist ein wesentlicher Schutzfaktor gegen das Altern (»Begib dich gleich hinaus aufs Feld, fang’ an zu hacken und zu graben«). Ebenso wichtig ist die Entspannung (»Erhalte dich und deinen Sinn in einem ganz beschränkten Kreise«). Die Vorzüge vegetarischer Ernährung werden auch gepriesen (»Leb’ mit dem Vieh als Vieh, und acht es nicht für Raub«), und der Verzehr von Gemüse – und nicht von Obst – wird nahegelegt, und zwar möglichst vom eigenen Feld – vielleicht könnte man ergänzen: vom Biobauern, falls Sie kein eigenes Feld bestellen (»Den Acker, den du erntest, selbst zu düngen«).
Aber dass es nicht so einfach ist, das Wissen umzusetzen und den inneren Schweinehund zu überwinden, weiß Faust auch:
Faust
Das bin ich nicht gewöhnt,
Ich kann mich nicht bequemen,
Den Spaten in die Hand zu nehmen.
Das enge Leben steht mir gar nicht an.
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E-Zellen-»Powerfood«
»Lasst eure Nahrungsmittel eure Heilmittel sein!«, verkündete Hippokrates, der Vater der Medizin, bereits vor 2500 Jahren.
Egal, in welchen Kulturen man sich umsieht – ob bei den alten Chinesen, Persern, Indern oder Indianern –, alle besitzen einen großen Wissensschatz, was pflanzliche Nahrungsmittel angeht. Dass darin mehr als nur ein Energielieferant zu sehen ist und dass Pflanzen eine gesundheitsfördernde bis heilende Wirkung besitzen, ist in der Geschichte als tradierte Weisheit in all diesen Kultur- und Naturvölkern verankert.
Diese Wirkung wird in der naturheilkundlichen Medizin genutzt und ist Basis vieler Medikamente in der Herzmedizin oder Krebstherapie.
Was ist gefäßgesundes Essen?
Gesunde Ernährung ist aber auch ein Lebenselixier für die E-Zelle. Die richtigen Inhaltsstoffe verhindern das Angreifen von Alterungsfaktoren und verzögern den Prozess der Arterienverkalkung.
Wie aber muss eine Ernährung konkret aussehen, die Ihre Gefäße schützt?
10 Regeln für gefäßgesunde
Ernährung
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Farbig essen!
Obst als Nachtisch!
Saisonal einkaufen!
Fisch! Fisch! Fisch!
Hülsenfrüchte!
Keine Zwischenmahlzeiten!
Apfelsaft ist wie Cola!
Kein Essen nach der Tagesschau!
Wasser jederzeit und immer zum Essen!
Langsam essen!
Farbig essen!
Essen Sie viel Gemüse, möglichst mehrmals am Tag. Lieber Kartoffeln, Knödel oder Nudeln weglassen und dafür Gemüse und Salat wählen. Gerne kann es auch mal eine Mahlzeit sein, die ausschließlich aus unterschiedlichen Gemüsen besteht.
Obst als Nachtisch!
Essen Sie Obst als Dessert nach dem Essen, seltener zwischendurch. So steigt Ihr Blutzuckerspiegel weniger an, Sie verspüren weniger Hunger, und der Hunger kommt erst später.
Saisonal einkaufen!
Achten Sie darauf, nach den Jahreszeiten einzukaufen, also: Beeren oder Kirschen im Sommer, Kürbisse, Nüsse und Pflaumen im Herbst. Der Einkauf zum richtigen Zeitpunkt gewährleistet einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen und schont die Umwelt (weniger Gewächshausaufzucht, kürzere Transportwege mit Lastwagen, kein Transport mit Flugzeugen).
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Fisch! Fisch! Fisch!
Essen Sie häufig Fisch, am besten drei Mal pro Woche. Die ungesättigten Fettsäuren sind entscheidend für die Funktionsfähigkeit der E-Zelle. Wählen Sie deshalb Kaltwasserfische wie Lachs, Sardelle, Sardine, Hering, Makrele, Forelle und Thunfisch. Achten Sie darauf, dass der Fisch nicht aus Züchtungen stammt, denn sonst ist sein Gehalt an ungesättigten Fettsäuren geringer.
Hülsenfrüchte!
Hülsenfrüchte wie Linsen,
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