Zellen fahren gerne Fahrrad
Herzerkrankung unter sonstiger maximaler medikamentöser Therapie nicht mehr beobachtet werden konnten.) Auch ein plötzlicher, unerwarteter Herztod, der durch Rhythmusstörungen hervorgerufen wird, trat in einer Folgestudie wesentlich seltener auf. Die allgemeine Empfehlung lautet:
Bei einem niedrigen Omega-3-Wert sollte man die Ernährung umstellen: mehr Fisch und mehr Hülsenfrüchte.
Die besten Quellen
Wo kommen die guten Fettsäuren her? Einige Nahrungsmittel wurden bereits genannt, aber es gibt noch mehr attraktive Quellen.
Interessant ist, dass Omega-3-Fettsäuren in der Natur vor allem in Algen vorkommen – und in Kaltwasserfischen, die sich von Algen ernähren. Algen gehören zu den ältesten Lebewesen der Erde und existieren bereits seit vielen Millionen Jahren. Sie sind vor allem auf dem Meeresgrund in großen Tiefen zu finden.
Die ungesättigten Fettsäuren liefern der Alge einen optimalen Schutz vor den eisig kalten Umständen in großen Meerestiefen. Die Fettsäuren machen ihre Struktur elastisch und geschmeidig.
Dies erklärt, warum Omega-3-Fettsäuren vor allem in Kaltwasserfischen wie Hering, Lachs, Makrele oder Thunfisch vorkommen. Jedoch gibt es auch pflanzliche Lieferanten: Nüsse, Leinsamen oder Soja zählen dazu.
Medizinische Effekte
Wie kann man die positiven Effekte der ungesättigten Fettsäuren auf die Gefäße aber nun medizinisch erklären?
Die ungesättigten Fettsäuren werden kontinuierlich in die Zellhüllen des Körpers eingebaut. Sie sind somit essenzieller Bestandteil aller Zellen im Körper.
Die Fettsäuren haben in Abhängigkeit von ihrer Länge – und vor allem in Abhängigkeit davon, ob sie Doppelbindungen aufweisen – unterschiedliche physikalische Eigenschaften. So sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren im Gegensatz zu gesättigten Fettsäuren sehr geschmeidig, was dazu führt, dass die Zellhülle oder -membran, in die sie eingebaut werden, je nach Gehalt an ungesättigten Fettsäuren weniger oder mehr elastisch sind.
Diese höhere Elastizität erleichtert es den Zellen – wie beispielsweise den roten Blutkörperchen –, sich leichter zu verbiegen und sich so besser durch die engen Kapillaren zu zwängen. Bei den Blutplättchen, verantwortlich für die Gerinnung, führt die verbesserte Elastizität dazu, dass sie weniger aneinanderkleben und verhindert somit die Bildung von Blutgerinnseln.
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Dies sind zwei ganz entscheidende Mechanismen, die sehr deutlich zeigen, warum die Sauerstoffversorgung im Körper, und vor allem auch im Bereich des Herzens, besser gewährleistet wird, wenn der Gehalt an ungesättigten Fettsäuren besonders hoch ist.
Aber nicht nur das. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass der Stoffwechsel in der Zelle selbst durch die Zellwände gesteuert wird. Auch hier gilt: Je höher dort der Gehalt an ungesättigten Fettsäuren in der Zellhülle ist, desto aktiver ist die Zelle und desto empfindlicher reagiert sie auf Insulin. Sie baut also den Blutzucker schneller und besser ab.
Balsam für die E-Zelle
Ähnliches zeigt sich auch an der Endothelzelle: Werden Omega-3-Fettsäuren in die Hülle der Endothelzelle eingebaut, verbessert dies den Ablauf sämtlicher Transport- und Austauschvorgänge über die Membran. Ihre Schutzfunktion kann länger und effektiver erhalten werden. Die LDL-Partikel dürfen sie nur bedingt passieren, und die Blutplättchen heften sich seltener an. Zudem läuft die Informationsvermittlung in die tieferen Schichten der Gefäßwand besser ab.
Das sind alles Mechanismen, die die Funktion der E-Zelle und der Gefäßwand erhalten und so zur Elastizität beitragen. All diese Effekte machen deutlich:
Eine Ernährung mit ausreichend ungesättigten Fettsäuren kann die grundlegenden Alterungsprozesse der Gefäßwände entscheidend verlangsamen.
Transfette – E-Zellen-Killer
Was ist also eigentlich das Gesundheitsschädliche an Fastfood und Fertigmahlzeiten, an Kuchen und Pizza aus der Tiefkühltruhe?
Es sind nicht nur die Kalorien, die solche Produkte im Übermaß bereithalten. Es sind die gesättigten Fettsäuren und die sogenannten Transfette, die darin enthalten sind. Sie entstehen bei starkem Erhitzen von Pflanzenölen, und zwar ab einer Temperatur über 130 Grad Celsius, sodass sie besonders in frittierten Lebensmitteln wie Pommes frites oder bestimmten Backwaren wie etwa Croissants vorkommen. Denn:
Die meisten Fertigprodukte können nur deshalb so lange haltbar gemacht
werden, weil das in ihnen enthaltene
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