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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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warnend.
    »Nun bring deinen Vater nicht in Verlegenheit!« sagte Königin Iris. Irene reagierte mit einem rebellischen Stirnrunzeln, das sie jedoch schnell wieder verbarg. Es war das alte Syndrom: Wenn ihre Mutter sie zu etwas zwingen wollte, tat Irene unter Garantie das genaue Gegenteil davon. Dors heimliche Verbündete hatte wieder zugeschlagen! Gesegnet sei die Königin!
    König Trent ließ seinen Blick über alle Beteiligten schweifen, als letztes zur Königin, die unmerklich nickte. »Allerdings ist es ja wohl so, daß in manchen Kulturen der, wie soll ich es ausdrücken, unschuldige Zustand…«
    »Jungfräulichkeit«, sagte Irene deutlich.
    »Aber wir haben doch gar nicht…«, fing Dor an, bis sie ihm schließlich auf die Zehen stampfte.
    König Omen bemerkte die Bewegung. »Ach so, ich wußte ja nicht, daß Ihr es seid, den sie liebt, Blutsbruder! Ihr seid unter größten Risiken hierhergekommen, um mir dabei zu helfen, meinen Thron wiederzuerlangen. Da kann ich natürlich nicht…«
    »Und doch wäre eine Verbindung höchst angebracht«, meinte König Trent nachdenklich.
    »Vater!« wiederholte Irene in scharfem Ton. Königin Iris lächelte ihre Tochter etwas gehässig an. Es war seltsam, dachte Dor, wie ihm genau jene Verhaltensweise der Königin, die ihn in der Vergangenheit immer gestört hatten, plötzlich Freude bereiteten. Jetzt würde Irene niemals bei König Omen bleiben.
    »Allerdings gibt es da diesen Punkt der Unschuld«, sagte König Omen. »Eine Königin muß über alle Zweifel erhaben sein…«
    »Besitzt Ihr zufällig eine Schwester, König Omen?« fragte König Trent. Dor erkannte den Tonfall: Trent wußte die Antwort auf diese Frage bereits. »Vielleicht könnte Dor ja…«
    »Was?« kreischte Irene.
    »Nein, keine Schwester«, sagte Omen, der offensichtlich etwas vergrätzt war.
    »Schade. Vielleicht eine symbolische Geste«, sagte König Trent. »Wenn Prinz Dor vielleicht König Omen etwas von Wert gibt oder ihm solches bereits gegeben haben sollte…«
    »Ja«, meinte Irene.
    »Eine Schande!« sagte Königin Iris und blitzte Dor an, wobei ein leises, kaum merkliches Zucken ihre Lippen umspielte.
    »Aber…«, fing Dor an, der kein falsches Geständnis ablegen mochte.
    »Dann könnte irgendeine Art von Gegenleistung genügen«, entschied König Trent. »Wir könnten es ja ein Geschenk nennen, um den Schein zu wahren…«
    »Der Mitternachtssonnenstein!« rief Dor. Schließlich war es jetzt ja auch ungefähr Mitternacht. Ohne abzuwarten, bis König Trent die Angelegenheit noch weiterführte, holte Dor ihn aus der Tasche. »König Omen, als Zeichen der Freundschaft zwischen dem Königreich Xanth und dem Königreich Onesti und als Anerkennung der kühnen Tat, mit der Ihr mein Leben gerettet habt, möchte ich mir die Freiheit herausnehmen, Euch diesen seltensten aller Edelsteine zu überreichen. Bedenkt bitte, daß er in Gegenwart von Magie aufleuchtet – jedoch seinen Glanz verliert, sobald es an Magie fehlt. Auf diese Weise werdet Ihr es immer wissen, wenn es in Eurer Umgebung Magie gibt.« Er reichte König Omen den Stein, der damit aus dem magischen Feld trat und dann wieder zu ihnen hereinkam, fasziniert vom Aufleuchten und Verblassen des Steins.
    »O ja«, sagte König Omen. »Diesen Stein werde ich in meine Krone fassen lassen, als kostbarsten aller meiner Schätze.«
    Doch jetzt war Irene wütend. »Ich lasse mich nicht für einen Stein kaufen!« rief sie.
    »Aber…« Hilflos trat Dor auf sie zu. Jetzt, da er glaubte, alles sei wieder zurechtgerückt, fielen die Teile schon wieder auseinander.
    »Rühr mich nicht an, du Sklavenhändler!« fauchte sie und wich zurück.
    »Ich glaube, ich kann zufrieden sein«, murmelte König Omen lächelnd.
    Dor wollte nicht hinter ihr herjagen. Das wäre höchst unwürdig und der Situation alles andere als angemessen gewesen. Außerdem konnte er nicht schnell gehen, denn seine frische Wunde behinderte ihn. Und doch befand er sich in gewissem Sinne auf einer Bühne: Er konnte es nicht zulassen, daß sie ihn jetzt verließ.
    Da fiel ihm der Zehner ein. Jetzt hatte er doch eine Verwendung dafür! Er fummelte ihn mühsam aus der Tasche und warf ihn ihr vor die Füße.
    Irene blieb abrupt stehen und wirbelte ihre Arme wie Windmühlenflügel umher. »Was…«, fragte sie.
    Da fing Dor sie auf und nahm sie in seine Arme.
    »Der Zehner!« rief sie. »Du hast mich mit einem Zehner zum Stehen gebracht! Das ist geschummelt!«
    Dor küßte sie – und stellte

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