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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Krach hob einen massiven Holzpfosten auf seine Schulter.
    Als Trent das Signal gab, begann Arnolde sich im Kreis zu drehen. Dor konzentrierte sich und befahl den Steinen im Saal, jeden in ihrer Nähe versteckten Avarer zu melden. Königin Iris erzeugte eine Illusion von außergewöhnlicher Pracht: Das Podest wurde zu einem Piedestal aus massivem Gold, und König Omen trug plötzlich prächtige königliche Gewänder, während ein Lichtschimmer seinen Leib umhüllte.
    »Hört mich an, Bedienstete der Burg Ocna und treue Bürger des Königreiches Onesti!« rief der König mit klangvoller Stimme, die im Saal widerhallte. »Ich bin König Omen, euer rechtmäßiger Monarch, der von dem Usurpator Oary verraten und in den Kerker geworfen wurde. Nun haben meine Freunde aus dem magischen Land Xanth mich befreit, und ich rufe euch hiermit dazu auf, Oary den Dienst aufzukündigen und statt dessen wieder mir in Treue und Rechtschaffenheit zu dienen.«
    »Mknn jko!« rief der avarische Anführer in seiner Muttersprache. »Ujqqv jko fqyp!«
    Ein Pfeil schoß auf König Omen zu. Krach schlug ihn mit seinem Holz aus der Luft. »Aua!« beschwerte sich der Pfeil. Dors Talent war mal wieder viel zu wirkungsvoll. »Ich habe doch nur meine Pflicht getan!«
    Arnoldes Bewegung folgend, erfaßte das magische Feld das gegenüberliegende, entfernteste Ende des Saals. »Ha, da ist ein Avarer!« rief ein Stein, als die Magie ihn erfaßte. »Der hat den Pfeil abgeschossen!«
    »Halt’s Maul, du unsichtbare Petze!« bellte der Avarer und schlug nach dem vermuteten Verräter.
    Da schoß ein Flügeldrache auf den Avarer zu und spie Feuer. »Und du auch, falsches Ungeheuer!« rief der Mann. Er zückte sein Schwert und hieb auf den Drachen ein.
    Irene warf eine Kirsche. Sie traf unmittelbar vor dem Avarer auf den Boden und explodierte. Der Mann wurde gegen die Wand geschleudert, wo er betäubt und von rotem Kirschsaft durchtränkt liegenblieb.
    Arnolde hatte innegehalten, mit dem Gesicht zum Geschehen. Nun setzte er sich wieder ihn Bewegung. Ein weiterer Steinblock rief: »Hier ist einer, hinter mir!« Der Drache, der innerhalb des magischen Feldes schwebte, stieß eine tiefrote satte Stichflamme aus. Diesmal kalkulierte Irene ihren Wurf so genau, daß die Kirschbombe im selben Augenblick explodierte, in dem die Flammen scheinbar ihr Opfer erfaßte. Das ließ den Drachen als echt erscheinen, begriff Dor.
    »Alle Mann – feuert eure cftqyu!« rief der Avarer-Anführer, als das magische Feld ihn streifte. »Vjg oqpuvgtu ctg lwuv knnwukqpu!« Doch seine Männer zögerten, da inzwischen bereits zwei ihrer Kammeraden von etwas getroffen worden waren, was alles andere als eine reine Illusion zu sein schien. Die Kirschbomben explodierten tatsächlich auch außerhalb des magischen Feldes; vielleicht gab es in Mundania ja doch derartige Dinge.
    Arnolde drehte sich weiterhin um seine Achse, und die Steine verrieten einen Avarer nach dem anderen. Die Kirschbomben brachten den Avarern einen Respekt bei, den sie König Omen versagt hatten. Der Schläger des Ogers ließ ihre Pfeile wirkungslos abprallen, und die Illusionen der Königin verwirrten sie noch mehr. Denn nun wurde aus dem Flugdrachen plötzlich ein gepanzerter Riese mit blitzendem Schwert, der wiederum zu einer vorspringenden Sphinx wurde, die sich ihrerseits in einen Schwarm grüner Wespen verwandelte. Donnerschläge umspielten das Podest, die Illusion des Geräuschs, von König Omens Rede unterbrochen. Schon bald waren alle verbliebenen Avarer entweder unschädlich gemacht oder völlig verängstigt worden.
    »Jetzt, da die Truppen des Feindes geschlagen sind«, sagte König Omen und wurde mit Hilfe der Illusion beinahe unmerklich größer, »brauchen die treuen Bürger des Königreichs Onesti nichts zu befürchten. Tretet also vor mich und erneuert euren Treueschwur.« Sternenbanner umgaben ihn.
    Zögernd traten die Domestiken der Burg vor. »Sie fürchten sich vor den Scheinbildern«, bemerkte Grundy.
    Die Königin nickte. Abrupt verschwanden die Monster, und der Saal war plötzlich von pastellfarbenem Licht und sanfter Musik erfüllt – zumindest im Bereich des sich drehenden Durchgangs. Davon ermutigt, kamen die Leute immer näher.
    »Seid Ihr es wirklich, Euer Majestät Gutes Omen?« fragte ein alter Burgverwalter. »Wir glaubten, ihr wäret tot, und als dann die Ungeheuer kamen…«
    »Halt!« rief eine barsche Stimme vom Gewölbe aus, das dem Haupteingang der Burg am nächsten lag.
    Alles

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