Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
mir, ihm zu folgen, was ich mürrisch tat. »Ich wäre mit ihm fertig geworden.« Wahrscheinlich, indem ich meinen Körper so lange gegen seinen Knüppel geschlagen hätte, bis dieser gebrochen wäre.
    Dieser Fall tat wahre Wunder, was mein Selbstwertgefühl anging.
     
    Dojango war nicht zu-breit-zum-Stehen-betrunken. Er war die-Wände-hoch-den-Mond-anheulen-betrunken. Marsha hielt ihn in Schach, während Doris erklärte, was im Hafenviertel passiert war. Oder Doris, während Marsha … Ich schob den Gedanken beiseite.
    »Böse Geschichte«, sagte Morpheus. Er hatte seinen Sinn für Humor verloren.
    Wirklich eine böse Geschichte. Aber ich hatte mich schon früher mit Zauberern angelegt. Man kommt mit ihnen klar, sofern man schnelles Schuhwerk hat. Sie haben mehr Möglichkeiten als ein gewöhnlicher Wegelagerer. Auf jeden Fall ist ihre Tour so krumm wie die Beine einer Henne. Sie sitzen tief im Sumpf der Korruption. Aber sie bemühen sich in der Öffentlichkeit um ein blitzblankes Image. Es war ratsam, ein paar Asse im Ärmel zu behalten, um sie für den Notfall parat zu haben.
    »Morgen sind wir hier verschwunden. Dann haben wir keine Sorgen mehr.«
    »Wir haben keine Sorgen mehr, sobald ich die D’Gumi-Rennen richtig einschätzen kann.«
    »Also nie?«
    »Vielleicht noch etwas länger.«
    »Langsam frage ich mich, ob wir deine Ernährung nicht noch einmal überdenken sollten, Morpheus. Derart beharrlichem Pessimismus muß doch ein Defizit zugrunde liegen.«
    »Die einzigen Defizite, die mir Sorgen machen, betreffen mein Glück, das entsprechende Kleingeld und meine weibliche Begleitung.«
    »Ich dachte, du und Rose …«
    »Wie du schon sagtest, will sie alles, ohne etwas zu geben. Sie hatte die Gelegenheit, eine einmalige Erfahrung zu machen, und hat versucht, sich mir zu verkaufen. Als hätte sie was Besonderes zu bieten! Als könnte eine selbstverliebte Frau wie sie ihr Talent entwickeln, falls sie welches haben sollte. Ich werde euch Menschen nie verstehen. Was ihr mit euren Frauen anstellt …«
    »Was ich mit ihnen anstelle, unterscheidet sich nicht von dem, was ihr mit euren anstellt. Rose hat ganz eigene Probleme. Ich habe keine Lust mehr, mir anzuhören, wie Leute ihre Fehler anderen zuschieben.«
    »Mann, Garrett. Komm wieder auf den Teppich.«
    »Tut mir leid. Ich dachte eben daran, wie ich den morgigen Tag verbringen werde.«
    »Wie belieben?«
    »Dojango zuhören, wie er ächzt und stöhnt und sich über der Reling die Seele aus dem Leib kotzt, während er sein Alkoholproblem seiner Mutter oder sonstwem ankreidet.«
    Morpheus grinste.

 
20. Kapitel
     
    Dojango packte die Reling und gab ein gräßliches Geräusch von sich, als er den Göttern des Meeres huldigte. Ein leises Wimmern folgte.
    »Was hat er gesagt?« fragte ich.
    Wir hatten uns noch keine zehn Meter von der Kaimauer entfernt.
    Morpheus war etwas grün im Gesicht. Sein Problem war die Erwartung dessen, was kommen sollte. Das Schiff rollte kein bißchen.
    Der Kapitän kam heran. Jetzt, da wir uns dem Kanal zuwandten, hatte er Zeit für uns. Er sagte: »Ich habe heute morgen mit dem Hafenkapitän gesprochen. Die Kriegslage ist ruhig. Wir können den ganzen Weg bis nach Full Harbor fahren, falls Sie so lange an Bord bleiben wollen.«
    »Natürlich wollen wir.«
    Morpheus stöhnte. Dojango jammerte, er würde sich über Bord stürzen und dem Ganzen ein Ende bereiten. Ich grinste und machte mich daran, um die Passage zu feilschen.
    Auf halbem Weg zum Kanal hinaus fingen die Grolle an, auf Morpheus einzubrabbeln. Als wir zu ihnen gingen, um nachzusehen, was sie wollten, stellten wir fest, daß wir Die Orden von Binkey überholten. Die Tate-Mädchen waren an Bord. Sie entdeckten uns, als wir auf der Steuerbordseite vorüberglitten.
    »Mir scheint, sie sind wegen irgendwas böse«, sagte Morpheus.
    »Frauen haben kein Gespür für Verhältnismäßigkeit«, sagte ich, dann grinste und winkte ich ebenfalls. »Sie wackeln mit dem Hintern, und schon soll man ihnen aus der Hand fressen.« Ich sah Tinnie an und fragte mich, ob sie es wert wäre.
    Sie brachten die Luft zum Sieden. Ich überlegte, ob sich meine persönlichen Opfer wohl in einem Bonus des alten Tate niederschlagen würden.
    Wir zogen an der Binkey vorbei und schossen auf die Einfahrt des Kanals zu. Meister Arbanos’ Schiff war nur noch ein dunkler Fleck in der Ferne, als wir nach Süden einschwenkten.
    »Verflucht noch eins!«
    Es war ein schöner Morgen für ein Wiedersehen mit alten

Weitere Kostenlose Bücher