Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
zumindest ging reibungslos über die Bühne.
     
    Das Meer lag zu unserer Linken. Leifmold erstreckte sich eine Meile weit die Hügel zu unserer Rechten hinauf. Wir warteten auf einen Lotsen, dessen Erfahrung gebraucht wurde, um die Fallen zu umfahren, die man den venagetischen Angreifern gelegt hatte. Morpheus faulenzte vorn am Bug. »Komm her«, sagte er und winkte mir träge. Er knabberte an einer rohen Kartoffel herum, die er sich aus der Ladung genommen hatte. Angewidert sah ich ihn an.
    »Nicht übel, wenn man etwas Salz draufstreut«, sagte er.
    »Und zweifelsohne gut für dich.«
    »Natürlich. Sieh dir mal den Hafen an.«
    Das tat ich. Und sah, was er meinte.
    Die Jacht mit dem gestreiften Segel steuerte eine Pier an.
    Sie hatte uns während der Nacht überholt und sich den ersten verfügbaren Lotsen gesichert. »Die müssen wir im Auge behalten«, gab ich zu.
    »Du hast die Papiere von diesem Denny gelesen. Hat er den Sturmlord Donnerbolz irgendwo erwähnt?«
    »Nein. Aber einige andere Zauberer hat er genannt. Ich sollte mich nach einer indirekten Verbindung umsehen.« Wenn die Möglichkeit besteht, daß Zauberer in eine Sache verstrickt sind, sollte man mit dem Schlimmsten rechnen.
    Es konnte durchaus sein, daß das gestreifte Segel nichts mit uns zu tun hatte. Dennoch wollte ich die Sache lieber vom paranoiden Blickwinkel aus betrachten.
     
    Die Frauen stimmten einiges Geschrei an, als wir anlegten, aber niemand schenkte ihnen Beachtung. Morpheus, Doris, Marsha und ich gingen von Bord, um uns eines von mehreren Küstenschiffen anzusehen, die Kapitän Arbanos uns empfohlen hatte. Morpheus überließ es Dojango, die Jacht des Sturmlords zu bewachen.
    Wir hatten Glück. Wir fanden ein Schiff namens Die Goldene Lady, das am nächsten Morgen ablegen wollte. Der Kapitän war bereit, uns gegen einige Münzen mitzunehmen. Morpheus wurde ganz grau um die Ohren.
    »Du bist mit dem Fluß gut klargekommen.«
    »Keine Wellen auf dem Fluß, Garrett. Massenweise Wellen an der Küste, und das Schiff fährt parallel dazu.« Seine Augen quollen hervor. »Reden wir nicht davon. Suchen wir uns eine Unterkunft, dann sehen wir uns die Stadt an. Es gibt da einen Laden, der noch besser ist als meiner, aber erzähl bloß keinem, daß ich es zugegeben habe. Den Schuppen mußt du dir ansehen.«
    »Mir steht nicht der Sinn nach Möhren und Nüssen. Mit der langen Reise vor Augen brauche ich etwas mit mehr Substanz.«
    »Substanz? Ist dir denn egal, was mit deiner Substanz passiert? Ich verspreche, daß dir der Laden gefallen wird. Das ist mal was anderes. All das rote Fleisch wird dich eines Tages umbringen.«
    »Rotes Fleisch war neulich schon Thema, Morpheus. Aber da du gerade von Selbstbefleckung sprichst, rechnen wir doch mal ein bißchen. Wer wird eher jung sterben? Ich, der ich esse, was mir gefällt, oder du, der es mit den Frauen anderer Männer treibt?«
    »Du vergleichst Äpfel mit Apfelsinen, Freund.«
    »Ich rede vom Tod … von nichts anderem.«
    Fünfzehn Sekunden lang fehlte ihm eine Antwort. Dann sagte er nur: »Ich werde glücklich sterben.«
    »Genau wie ich, Morpheus. Und zwar ohne Nußreste zwischen den Zähnen.«
    »Ich geb auf«, sagte er. »Mach, was du willst. Bring dich langsam um, indem du dich vergiftest.«
    »Genau das hatte ich vor.« Ein Tavernenschild stach mir ins Auge. Es war eine trockene Fahrt den Fluß hinunter gewesen. »Ich geh und kipp mir ein paar hinter die Binde.«
    Auch Doris und Marsha erkannten eine Kneipe, wenn sie eine sahen. Sie grunzten. Morpheus tauschte Kauderwelsch mit ihnen aus.
    Arsch und Zwirn! Hatten denn alle Drillinge Alkoholprobleme?
    »Sobald wir Zimmer für die Nacht gefunden haben, sollte besser jemand nach Dojango sehen. Damit er weiß, wo er uns finden kann.«
    Morpheus einigte sich mit Doris und Marsha auf einen Kompromiß. »Jeder kann einen Eimer voll haben. Mehr nicht.«
    »Eimer?«
    »Sie sind große Jungs, Garrett.«
    »Ist mir schon aufgefallen.« Wir marschierten in die Taverne. Es war noch früh, und der Laden war leer. Dennoch machte sich ein Schweigen breit, das uns sagte, wir waren dort eingetreten, wo wir nicht willkommen waren.
    Das hat mich noch nie aufhalten können. Ich warf eine Münze auf den Tresen. »Einen Krug Bier für mich und je einen Eimer für die beiden Großen. Und mein Freund hier nimmt alles, was ihr aus einer Pastinake pressen könnt!«
    Ein kalter Blick. »Solche wie die bedienen wir nicht.«
    »Tja, nun, sie sprechen nicht gut

Weitere Kostenlose Bücher