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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Ladung Schrott. »Was soll das?« wollte ich wissen. »Planst du eine Invasion? Wo ist Dojango? Was, zum Teufel, treibst du eigentlich?«
    »Ich nehme Wetten auf deinen Arsch an, von Vasco, Rose und deinem Major. Es lief gut, bis sie bei einem Vierteltaler waren. Hier.« Er lud die Hälfte seiner Last neben mir ab. Mir fiel ein Sack auf, der aussah, als könnte er Lebensmittel enthalten. An den machte ich mich zuerst.
    »Was ist das alles?«
    »Rohmaterialien. Für die Waffen, die wir brauchen werden, wenn wir deine Herzensdame aus diesem Nest befreien wollen. Waffen aus Metall wittern sie auf zehn Meilen. Kannst du gut steinerne Pfeilspitzen raspeln?«
    »Weiß nicht. Hab ich noch nie versucht.«
    Er wirkte ärgerlich. »Haben sie euch denn bei den Marines gar nichts Brauchbares beigebracht?«
    »Dreitausend Möglichkeiten, Venageti zu töten. Ich bin ein Werkzeugnutzer, kein Werkzeugmacher.«
    »Dann bleibt es wohl wieder an Doris und Marsha hängen.« Er grummelte Grollisch und gab den Jungs einen ganzen Batzen von dem Zeug. Zwei Minuten später schnitzten sie knurrend und murrend Pfeilspitzen, die spitz wie Mäusenasen waren. Sie waren gut, und sie waren schnell.
    Morpheus sagte: »Sie sind verstimmt. Sie sagen, es sei Zwergenarbeit. Sie wollen wissen, wieso sie sich nicht einfach ein paar Drei-Meter-Knüppel schnitzen und den Bösewichtern die Schädel einschlagen können. Manchmal sind Grolle langsam.«
    Ich konnte selbst ein bißchen schnitzen, und so machte ich mir aus einer Latte Eisenholz ein Schwert. Es ist gutes, hartes Holz, dem man fast eine Schneide geben kann, nur ist diese nicht so haltbar wie eine stählerne. Daher bekam mein Schwert nur eine. In die Rückhandseite schnitt ich eine Kerbe, die ich mit Pfeilspitzenspänen füllte. Damit hatte ich eine gefährliche Waffe.
    Die Zeit verflog. Mit der Konzentration auf meine Handwerkskunst schüttelte ich meine Sorgen ab.
    »Gnade, Garrett!« fuhr Morpheus mich an. »Mußt du wirklich diese Blutrinne einbauen?«
    Ich betrachtete das Ding in meiner Hand. Ich machte meine Sache wirklich gut. Ich testete die Balance. »Fast fertig. Nur noch der Feinschliff. Und ein bißchen Politur, um den Luftwiderstand beim Schlagen zu verringern.«
    »Und mich nennst du blutrünstig.«
    »Lieber hätte ich einen Säbel.«
    »Hör schon auf. Dieses Zeug brauchen wir nur einmal. Komm zum Ende. Ich habe ein paar Bolzen zurechtgeschnitzt. Du kannst sie befiedern und schärfen. Ich werde die Spitzen härten und mit Gift bestreichen, sobald ich hier fertig bin.« Er ersetzte die Metallteile von Armbrüsten. Die umgearbeiteten Waffen würden nicht lange halten, aber wie er schon sagte, ging es nur um diesen einen Angriff.
    »Der alte Tate wird blauen Essig pissen, wenn er die Spesenrechnung sieht. Wozu Gift? Wem soll es nutzen?« Ich sammelte Bolzen, Klebstoff, Federn und Faden zusammen und fing an.
    »Weil nicht jeder, dem wir begegnen, dagegen immun sein wird.«
    Richtig. Die Blutsklaven würden wütend ihre Chance verteidigen, eines Tages zum Rang ihrer Herren aufzusteigen.
    »Weißt du irgendwas über die Nester im Cantard, Garrett?«
    »Gibt es überhaupt irgendwo irgend jemanden, der irgendwas darüber weiß?«
    »Stimmt. Er würde nicht mehr leben. Aber?«
    »Es gibt Gerüchte. Wegen des Krieges müssen sie im Cantard nicht so vorsichtig sein. Und es gibt leichte Beute. Niemand stört sich daran, wenn der eine oder andere Soldat vermißt wird. Deshalb dürften die Nester dort größer sein als sonst. Als ich da unten stationiert war, gab es angeblich sechs Nester. Sie wurden dezimiert, nachdem sich ein paar karentinische Agenten die Tochter eines venagetischen Kriegslords geschnappt hatten und durchsickern ließen, sie sei zu einem der Nester verschleppt worden. Der Kriegslord vergaß alles andere, kam zu ihrer Rettung, fand das Nest leer vor und fand für seine Bemühungen den Tod. Während seine Armee noch damit beschäftigt war, Nachtwesen zu jagen, schlich sich einer von uns von hinten an sie heran. Mehr weiß ich nicht. Bis auf die Vermutung, daß es ihnen nur recht ist, wenn möglichst viel Silber aus diesem Teil des Landes geschafft wird.«
    »Die wissen alles über Silber, oder?«
    »Die wissen alles über jeden, soviel ist klar. Was erklärt, wieso Kayean Denny so reich machen konnte.«
    Silber ist für die Nachtwesen so gefährlich wie das Gift einer Kobra für einen Menschen. Es tötet sie sofort. Sonst tut das kaum etwas. Andere Metalle stören sie weit

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