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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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weniger.
    »Da wir gerade von Leisetretern sprechen«, sagte Morpheus.
    Dojango tauchte auf, beladen mit Stangen, Bogenhölzern und sonstwas. Er war angeheitert. Er sagte: »Es ist für morgen abend angesetzt.«
    »Wie viele hast du genommen?« fragte Morpheus.
    »Keine Sorge, Vetter. Ich bin allein gekommen. Irgendwie. Pferde und Ausrüstung bekommen wir an einer verlassenen Mühle, die angeblich drei Meilen oberhalb von einem gewissen Nordufer liegen soll. Sie haben gesagt, daß sie nur eine Nacht lang warten. Sie wollen die Tiere und das Zeug morgen früh rausschaffen und alles am nächsten Tag zurückbringen, wenn wir nicht auftauchen. Irgendwie scheinen sie an Land etwas nervös zu sein.«
    »Ich schätze, wir müssen unseren Zentauren auferstehen lassen. Setz dich hin und mach aus diesen Pflöcken Pfeile. Garrett, kennst du dieses Nordufer?«
    »Ja.« Ich wollte schon fragen, was er eigentlich glaubte, wer hier die Verantwortung hätte, aber ich hielt den Mund. Morpheus hatte sich um Dinge gekümmert, die erledigt werden mußten.
    Dojango fing an, Pfeile herzustellen. »Ein paar interessante Neuigkeiten machten die Runde, kurz bevor ich hier raufkam. Etwa zu dem Zeitpunkt, als wir gestern abend einen Blick in diese Gruft warfen, hat Glanz Großmond irgendwie ohne jede Unterstützung Indigo Springs angegriffen.«
    »Indigo Springs?« fragte ich. »Das liegt hundert Meilen weiter südlich, als die Armee je gewesen ist. Und er hat es ohne Zauberer versucht?«
    Dojango grinste spöttisch. »Er hat es nicht nur versucht, er hat es irgendwie geschafft. Hat sie im Schlaf überrascht. Hat den Kriegslord Shomatso-Zha und seinen ganzen Stab beim ersten Angriff umgelegt und dann deren halbe Armee ausgelöscht. Der Rest ist barfuß in die Wüste geflohen, nur mit Nachthemden bekleidet.«
    »Gute Beute für die Nachtwesen«, brummte Morpheus.
    »Und für die Einhörner, zentaurischen Sklaventreiber, wilden Hunde, Hippogryphen und alle möglichen Viecher, die ein Stück vom Kuchen haben wollen«, fügte Dojango hinzu. »Das könnte uns Probleme bereiten. Falls wir dort lange bleiben müssen.«
    »Wie das?«
    »Wenn es stimmt, ist es eine beispiellose Katastrophe für die venagetische Armee. Als Glanz Großmond die Fronten wechselte, hat er drei Kriegslords Rache geschworen. Seit Jahren jagt er sie durch den Cantard und hält sie zum Narren. Jetzt hat er tief im traditionell sicheren Territorium zugeschlagen und einen von ihnen wie einen Käfer zertreten.«
    »Und?«
    »Jetzt werden die Venageti um sich schlagen wie ein Boxer, dem das Blut in die Augen läuft, in der Hoffnung, irgendwas zu treffen. Karentinische Truppen werden sich in Bewegung setzen und versuchen, ihren Vorteil zu nutzen. Jeder nichtmenschliche Stamm im Cantard wird Profit aus dem Durcheinander schlagen wollen. In einer Woche ist die Lage so haarig, daß man sich zum Furzen lieber hinhockt, wenn keiner Wache steht und einem das Leben lieb ist.«
    »Dann sollten wir uns besser beeilen, oder?« fragte Morpheus.
    Dem stimmte ich vollen Herzens zu. Nur hatte sich meine heimliche Nachricht an den Blutsklaven, der die Lage in Zeck Zacks Ballsaal überwachte, bisher nicht ausgezahlt, und ich fürchtete, daß meine Offenbarung erst in einigen Tagen kommen würde, wenn überhaupt.

 
40. Kapitel
     
    Zeck Zack war nach seinem Aufenthalt im Reich der Toten so kooperativ, wie Zentauren es nur sein können. Er scheute erst, nachdem er uns durch einen Schmugglertunnel aus der Stadt geführt hatte und feststellte, daß er dauerhaft in unsere Unternehmung eingeplant war.
    Morpheus war in koboldhafter Laune.
    »Aber, mein Herr, Sie müssen doch erkennen, daß Ihr Klagen ohne jede Basis ist. Wenn Sie ernstlich darüber nachdenken, müssen Sie unsere Haltung als richtig erkennen. Sollten wir Sie freilassen, worauf Sie so unvernünftigerweise beharren, würden Sie durch diesen Tunnel galoppieren und sich augenblicklich daranmachen, Übel über uns zu bringen, da Sie uns für die Urheber Ihres Unglücks halten, anstatt diese Last sich selbst aufzubürden.«
    Ich hatte meine Armee in Diamantenformation Aufstellung nehmen lassen, mit einem Groll an der Spitze, einem weiteren hinten, Dojango auf der Rechten und Morpheus auf der Linken. Nachtblind marschierte ich im Herzen dieser Formation, bereit, überall dorthin zu eilen, wo Gefahr drohte. Zeck Zack stolperte zwischen Morpheus und mir dahin.
    Es dauerte nicht lange, bis sich der Zentaur dem Unausweichlichen beugte. Er verriet

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