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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Schlucht umgab, und wartete darauf, daß wir einen Ausbruch wagten. Die Weibchen hatten sich zu einem ausgetrockneten Nebenfluß in etwa einer Meile Entfernung zurückgezogen.
    Ich sagte zu Morpheus: »Sie werden rausspringen und versuchen, die Pferde scheu zu machen, was nicht schwierig sein dürfte, wenn die Pferde nicht gut geschult sind. Wenn sie damit Erfolg haben, suchen sie sich ein paar davon aus, fressen die Pferde an Ort und Stelle und bringen die Reiter denen, die nicht an der Jagd teilgenommen haben. Wenn sich die Reiter neu formieren und wieder angreifen, verteilen sie sich nur und warten ab. Menschen machen sich nicht die Mühe, tote Pferde abzutransportieren.«
    »Sie müßten nah genug sein, daß man sie erkennen kann.«
    Ich hob das Fernglas an. Man konnte schon einzelne Individuen im Staub sehen, aber noch keine Gesichter erkennen. »Ich schätze fünfzehn Reiter und zwei Wagen. Sieh mal.«
    Eine Zeitlang stierte er durch das Glas. »Sie reiten wie Soldaten. Mir scheint, wir kommen vom Regen in die Traufe. Aber die scheinen wenigstens zu wissen, wohin sie wollen.«
    »Ich weiß auch, wohin ich will. Auf diesen Tafelberg.«
    »Eine ganze Tagesreise in die Richtung, aus der wir gekommen sind? Wann hat dich denn diese wundersame Offenbarung angesprungen?«
    Ich ging darüber hinweg. Das mußte er nicht wissen.
    Die Reiter passierten das Versteck der weiblichen Einhörner. »Die wollen sie von hinten überfallen.« Ich nahm das Fernglas an mich. »Ach was … sieh dir das an. Hast du den ersten Wagen bemerkt?«
    »Nein.«
    »Fallen dir zwei Frauen ein, die mit Eierkopf Zarth durch den Cantard ziehen würden?«
    »Was? Gib mir das verdammte Ding.« Er sah hindurch. »Die dumme Kuh. Verdammt. Dein Kumpel Vasco und seine Freunde sind auch dabei. Offizielles Treffen der Garrett-Fangemeinde. Sieht aus, als wären sie Gefangene. Ich zähle zehn Soldaten und einen Offizier.«
    Als ich das Fernglas wieder in der Hand hielt, sah ich, daß er recht hatte. »Das ist mein Major Namenlos. Damit bin ich moralisch verpflichtet.«
    »Ja?«
    »Ich kann nicht zulassen, daß den Frauen etwas zustößt.«
    »Himmelarsch. Sie haben es so gewollt. Was würden sie tun, wenn sie hier oben wären, und du da unten?«
    Ich kam nicht mehr dazu, ihm eine Antwort zu geben. Die Einhörner brachen aus dem trockenen Flußbett hervor. Anfangs schien es, als wäre ihre Strategie perfekt. Die Pferde der Soldaten stoben in alle Himmelsrichtungen auseinander. Dann sahen sie sich plötzlich dem Sturmtrupp gegenüber. Die Soldaten hatten ihre Lanzen gesenkt.
    Die Fronten stießen aufeinander. Die Einhörner gaben als erste nach und flohen zum Flußbett. Ein Soldat und zwei Pferde lagen am Boden. Die Einhörner hatten keine Verluste zu beklagen, allerdings die meisten Verletzten.
    Ein Pfeil drang in die Schulter des langsamsten Tieres. Das Weibchen stolperte und fiel auf die Knie. Bevor es sich erheben konnte, wurde es von Soldaten mit Lanzen überwältigt. Major Namenlos rief etwas Höhnisches. Er schickte fünf Mann aus, Pfeile in das Flußbett zu schießen. Wütend stürmten die Einhörner daraus hervor. Im folgenden kurzen Durcheinander starben ein weiterer Soldat, ein weiteres Einhorn und noch zwei Pferde. No-Name hielt die Stellung und verspottete die Angreifer. Soldaten, die ihre Pferde verloren, holten sich Ersatz bei den Gefangenen.
    »Mir scheint, als hätte er einen ausgeprägten Haß auf Einhörner«, sagte Morpheus.
    »Da kommt das ranghöchste Weibchen.«
    »Ich geh runter. Gib mir ein Zeichen, wenn er ihr sagt, daß sie die Hunde mitnehmen soll.«
    »Gemacht.«
    Der Major ging davon aus, daß es zum Kampf kommen würde. Er baute ein behelfsmäßiges Fort aus seinen Wagen und den Bündeln von den Packtieren, brachte sämtliche überzähligen Tiere hinter diese Barrikaden und bewaffnete seine Gefangenen, damit sie die Wagenburg verteidigen konnten. Ich fragte mich, was er ihnen wohl sagte.
    Das männliche Einhorn war entweder dumm oder es hatte seine Lieblingsstute verloren. Sie werden unberechenbar, wenn das geschieht.
    Ich gab Morpheus ein Zeichen. Ich glaubte zu wissen, was er vorhatte. Es gefiel mir nicht, aber ich sah keine Alternative.
     
    Also: Die Hunde heulten dem Trupp des Majors hinterher. Die Einhörner folgten ihnen im Galopp. Eine richtig nette Rauferei begann.
    Das männliche Einhorn wollte nicht zusehen. Morpheus konnte unbehelligt vom Fuß der Geröllhalde bis zum Flußbett laufen.
    Zeck Zack war hinter ihm,

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