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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Frauen?«
    »Nicht weiter verletzt. Etwas angeschlagen, wie es nach so einem Erlebnis wohl jeder wäre.«
    Morpheus brummte: »Ich wette, dafür können wir dem Deppen Eierkopf noch dankbar sein.«
    Zeck Zack fuhr fort: »Eine von ihnen hat mich angeschrien, ich solle Ihnen sagen, sie würde Ihnen die Eier abreißen, sie braten und an die Einhörner verfüttern. Als der oberste Soldat sie zum Schweigen bringen wollte, hat sie ihn gebissen und ihm ein Knie in die Eier gerammt.«
    »Die süße kleine Rose. Was für eine wundervolle Gattin sie irgendeinem armen Kerl sein wird. Na gut. Gehen wir.« Ich drängte mein Pferd, gen Westen zu blicken. Unsere Einigkeit begann zu bröckeln.
    »Sie läßt sich nicht unterkriegen«, sagte Morpheus in einem Tonfall, der verdächtig nach Bewunderung klang. »Willst du einfach wegreiten?«
    »Ja. Der Major wird keine Gefangenen mehr machen. Aber sie werden einander auf Trab halten. Meinst du, du könntest Doris und Marsha dazu bringen, einen Wagen zu ziehen? Wir könnten ihn brauchen.«
    Der Wagen war nur umgekippt und nicht beschädigt.
    »Ein Armeewagen. Mit dem sollten wir uns nicht erwischen lassen.«
    »Werden wir nicht.«
    Er sprach mit den Grollen. Sie antworteten etwas, das unfreundlich klang. Er erklärte mir: »Sie wollen Einhornhörner sammeln. Die könnten nützlicher sein als ein Wagen. Wenn man denen ein Horn ins Herz stößt, ist es aus mit ihnen. Und sie können Hörner nicht wittern.«
    »Abgemacht. Wagen gegen Hörner. Diese Leute da drüben werden noch einige Zeit graben und geifern.«
    Die Grolle ließen sich darauf ein. Knirsch! Schon stand der Wagen auf den Rädern. Die Grolle liefen von Einhorn zu Einhorn und träumten wohl davon, eine Brauerei zu kaufen.
    Zwei ausgewachsene Weibchen – aufgebracht von unserem Trophäensammeln und nicht allzu schwer verletzt – stürmten aus dem Flußbett. Es war beunruhigend zu beobachten, wie beiläufig die Grolle sie zu Tode prügelten.

 
44. Kapitel
     
    An diesem Tag brachen wir nicht mehr zum Tafelberg auf. Ich wollte früh in das Nest eindringen, wenn sie sich für den Tag bereit machten, nicht spät, wenn sie gerade aufwachten. Waren sie erst eingeschlafen, während die Sonne hoch am Himmel stand, war es fast unmöglich, sie zu wecken. Selbst die älteren Blutsklaven würden kaum reagieren.
    Das zumindest berichtet die Legende.
    Wir entfernten uns aus dem Blickfeld unserer Verfolger, dann machten wir uns daran, unsere Spuren zu verwischen und falsche Fährten zu legen. Zeck Zack gab sich große Mühe zu helfen. Er kannte alle Tricks. Er ließ die Grolle den Wagen sogar zwei Meilen weit tragen, um die Spur zu fälschen.
    Auf dem Rest einer kleinen Kuppe, die nicht mehr als zwei Meilen vom Nestberg entfernt war, richteten wir uns für die Nacht ein. In meinem Kopf hämmerte es, so sehr spürte ich Kayeans Nähe. Von hier aus konnte ich den Großteil des Tafelberges und den Weg, der uns hierher geführt hatte, überschauen.
    »Kein Feuer heute abend«, sagte Zeck Zack, als ich hinter dem Fernglas kauerte, um herauszufinden, ob das Glück dem Major hold war. »Außerdem sollten wir uns verteilen und bei den Steinen bleiben, die tagsüber am heißesten werden. Sie peilen ihre Beute durch die Wärme an. Außerdem wäre es sinnvoll, nicht allzuviel Metall an einer Stelle anzuhäufen.«
    »Sie werden sie doch nicht warnen, oder? Um sich lieb Kind zu machen?«
    »Ich bin nicht gerade für Suizidneigungen bekannt. Ich gelte als hitzig, voreilig, unvernünftig und manchmal sogar dumm. Aber nicht selbstmörderisch. Dafür genieße ich die guten Seiten des Lebens zu sehr.« Mit entrücktem Blick wiederholte er: »Viel zu sehr.«
    »Sie sollten daran denken, daß der Major Sie ebenso dringend haben will wie mich. Ihr erpresserischer Priester war sein Freund, und das wissen Sie«, fügte ich hinzu.
    »Er muß den Cantard verlassen, bevor er mir schaden könnte. Heute abend muß er durchkommen. Gestern nacht war er zu stark für sie. Heute nicht mehr. Besonders, wenn sie eine Weile nichts gefressen haben. Und das haben sie nicht. Die beiden, die nach Full Harbor kamen, konnten sich nicht beherrschen, obwohl sie mit ihren Angriffen ein großes Risiko auf sich genommen haben.«
    »Warum sollten sie ihn eher entdecken als uns?«
    »Elf Menschen sind leichter zu finden als einer.«
    »Oh.« Der Tag ging seinem Ende zu. Unsere Verfolger hatten kein Glück und schienen inzwischen eher daran interessiert zu sein, sich für die Nacht

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