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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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es nur schlecht verbergen konnte. Dann fand ich die Leichen.
    Eigentlich waren es keine Leichen. Es waren Kayean und Valentin, verschnürt und verborgen unter Klamotten und Müll und Stroh, das noch aus der Zeit stammte, als der Bau ein Stall gewesen war. Dann wußte ich, was Morpheus getan hatte.
    Eierkopf sah erleichtert aus. Er erklärte mir: »Er hat gesagt, ich soll einfach so tun, als wären sie hier irgendwo, wenn jemand fragt.«
    Zwei Minuten später merkte ich, daß mein letzter Tütenzauber weg war. Ich hatte keine Ahnung, was Morpheus damit wollte, da er nicht wissen konnte, was passierte, wenn er die Tüte öffnete. Ich dachte fünfzig verschiedene Möglichkeiten durch, blieb jedoch an keiner hängen. Es ließ sich nicht voraussagen, was ein dunkelelfischer Mischling wie Morpheus plante.
    Als der Nachmittag dem Abend wich, fing ich an, herumzulaufen. Auch die Grolle wurden unruhig und wären vielleicht losgezogen, wenn sie nicht strengste Order gehabt hätten. Mein neckisches Spiel mit Tinnie verlor seinen Reiz. Rose wurde nervös, weil alle anderen es auch waren, obwohl sie nicht wußte, was los war. Nur Eierkopf war in der Lage, sich zu entspannen. Ich muß der Versuchung widerstehen, zu behaupten, daß ihm dafür einfach der Verstand fehlte.
    Bis kurz vor Mitternacht passierte nichts. Dann kam einer von Zeck Zacks »Freunden«, um uns zu tadeln, weil wir nicht geliefert hatten. Ich erklärte ihm: »Wir warten hier, wenn er was von uns will. Sag ihm, er soll sich Proviant mitbringen, denn es wird eine Weile dauern, bis der Job getan ist.«
    Der Bote wirkte etwas durcheinander, als er uns verließ.
    Ich überlegte, wie es um die Nerven des Zentauren bestellt war. Ich hätte wetten mögen, daß er für alle Eventualitäten gerüstet war, nur nicht dafür, daß wir uns nicht von der Stelle rührten. Ich hoffte, daß Morpheus nicht einen seiner Pläne gestört hatte.
    Zwei Stunden später wurde die Handvoll Leute, die noch im Schankraum saß, laut. Ich ging rüber, um rauszufinden, wieso. Es kursierten Gerüchte über ein Feuer draußen auf den Narrows Hills. Eines der Anwesen.
    Morpheus’ Eröffnungszug, wie ich vermutete.
    Drei Stunden lang kam nichts mehr, dann stolperte Dojango herein, verwundet und blaß und bellte auf Grollisch. Er kippte um, während die Grolle ins Freie stampften.
    »Also?« wollte ich wissen.
    »Sie sollen die Särge holen.«
    Ich sah ihn mir an. Tinnie half. Sie hatte ein heilendes Händchen für Wunden.
    »Mehr hast du mir nicht zu sagen?«
    »Morpheus hat mich geschickt, weil ich irgendwie verletzt wurde. Er ist noch da draußen und bearbeitet sie. Wenn das Vieh heil rauskommt, dann bestimmt nicht auf die leichte Tour.« Und das war alles, was er sagen wollte.
    Etwas später trampelten die Grolle mit den Särgen herein. Der Wirt saß ihnen im Nacken und schimpfte wie ein Rohrspatz, weil wir zu nachtschlafener Zeit ständig durch den Schankraum rannten. »Ich werde TunFair nie mehr verlassen«, versprach ich mir noch einmal und knurrte: »Hören Sie schon auf zu meckern. Sie haben durch uns einen ganzen Batzen verdient, haben an allen Fronten mitgespielt, und in einer Stunde sind Sie uns sowieso los. Tun Sie uns allen einen Gefallen und machen Sie sich dünn.«
    Ich sah so böse aus, daß es ihm schwerfiel, den Wink mißzuverstehen.
    Wieder füllten und versiegelten wir die Särge und sammelten den Rest unserer Habe zusammen. Für Tinnie und Rose und Vasco und Eierkopf bedeutete es, daß sie nichts zu tun hatten. Nach ihrem Abenteuer besaßen sie nur noch ihre Kleider auf dem Leib. Ich überlegte, ob ich einen Blick unter Dojangos Sattel werfen sollte, weil ich mich erinnerte, wie sorgsam er die Reste ihres letzten Lagers durchsucht und Münzen und Schmuck eingesammelt hatte, den die Nachtwesen verschmähen. Ich beschloß, daß es klüger wäre, wenn sie allesamt von meiner Großzügigkeit abhängig waren.
    Unter dem Seufzen des Wirtes und seiner Belegschaft marschierten wir hinaus.
    Ohne weitere Schwierigkeiten gingen wir an Bord unseres Schiffes.
    Die Zeit verging. Die Flut kam. Die Seeleute machten sich zum Ablegen bereit. Und noch immer war nichts von Morpheus zu sehen.
    »Wo, zum Henker, ist er, Dojango?«
    »Er sagt, wir sollen uns keine Sorgen machen. Er sagt, wir sollen fahren. Er sagt, wir sollen nicht auf ihn warten.« Aber Dojango meinte es nicht so. Er hatte etwas anderes vor.
    Ich konnte es nicht glauben. Morpheus Ahrm würde sich nicht für jemand anderen

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