Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
Gespenster?«
    Ein Geschoß flog in die Luft und zerbarst an den Querbalken der Decke über unseren Köpfen.
    Morpheus schrie: »Keine Bewegung!«
    Ich setzte der Frau die Schneide meines Messers an die Kehle und flüsterte: »Ich bin dein guter Geist. Atme nicht zu schnell. Gut. Ich schlage vor, du läßt deine Jungs die Waffen niederlegen.«
    Doris verprügelte drei bis vier Männer aus schierem jugendlichem Überschwang. Morpheus erwischte den Häßlichen und trat ihm an den Kopf, als dieser sich über mich hermachen wollte.
    Die Lady gab den Befehl und fügte hinzu: »Sie mischen sich in kaiserliche Angelegenheiten ein. Ich werde Ihre …«
    »Ganz und gar nicht. Ich habe eine ziemlich konkrete Vorstellung, was Sie suchen, und ich helfe Ihnen gern, es zu finden. Ich will nur nicht, daß meine Leute dran glauben müssen, während Sie Ihren Mann kriegen. Wissen Sie, wie Sie ihn aus der Menge picken können?«
    »Wen finden?« Oh, sie wollte sich blöd stellen.
    »Sind Sie der einzige Mensch, der je mit einem Hirn geboren wurde? Ich bin’s, Ihr Strohmann. Ich habe Ihren Trupp schon lange erwartet«, log ich. Vorsichtig trat ich fünf Schritte zurück und ließ mit ruhiger Stimme die Inspiration des Augenblicks heraus. »Außerdem wußte ich, daß der Große da auf der anderen Seite wartet. Er hat schon in Leifmold versucht, mich umzulegen, was Ihren ganzen Plan durcheinandergebracht hätte.«
    Der Große wollte nach der nächstgelegenen Waffe greifen.
    Zwei Wurfsterne trafen ihn, gefolgt von einer grollischen Faust.
    Die Frau sagte: »Das erklärt eine ganze Menge. Ich dachte mir schon, daß wir einen Spion unter uns haben. Also gut. Was wollen Sie, Garrett?«
    »Für mich und meine Leute, daß man uns in Ruhe läßt. Nehmen Sie Ihren Mann mit, wenn Sie ihn finden können. Ich bin absolut dafür, denn mir gefällt nicht, was er mit mir vorhat. Teufel auch. Ich werde ihn für Sie einkreisen. Ich habe mir schon Gedanken darüber gemacht. Ich weiß, wer er nicht ist. Falls er überhaupt dabei ist. Er könnte auch da draußen umgekommen sein. Wie viele andere Männer.«
    Ich gab Befehle. Eierkopf, Dojango und Marsha, die Kayean und Valentin trugen, und die Frauen traten auf die eine Seite. Ich sagte: »Bedienen Sie sich bei denen, die noch übrig sind.«
    »Werden Sie mich gehen lassen?«
    »Warum nicht? Sie scheinen keine suizidgefährdete Lady zu sein.«
    »Das können Sie gleich rausfinden, wenn Sie noch mal Lady zu mir sagen.«
    Morpheus kicherte. »Du hast eine Freundin fürs Leben gefunden, Garrett.«
    Was sie ihm zu sagen hatte, läßt sich nicht wiederholen. Sie fragte mich. »Was ist in diesen Bündeln?«
    »Das, weswegen ich gekommen bin.« Ich ließ sie los.
    Morpheus’ Umrisse wurden wegen seiner vielen hastigen Bewegungen sichtbar. Genauso Doris’. Ich blieb langsam, damit man mich noch nicht sah. Auf Zehenspitzen folgte ich der Frau, die keine Lady war.
    Sie untersuchte unsere Beute, grub eine Hand in ihre Tasche und holte ein Amulett hervor, das aus einem Stück Bernstein gearbeitet war, in welchem sich ein Insekt befand.
    Spiney Prevallet wechselte so plötzlich von schläfriger Gleichgültigkeit zu explosivem Zorn, daß ich gestaunt hätte, wenn Zeit dafür gewesen wäre. Er schlug das Amulett mit einer Hand beiseite und packte mit der anderen die Frau an der Kehle.
    Ich traf das Gelenk dieser Hand mit meinem Messer und schlitzte seine Wange auf, dann ging ich aus dem Weg, weil – man möge mir den Ausdruck verzeihen – sich die Lady ans Werk machte.
    Zum Teil freute ich mich, daß der Schurke nicht Vasco gewesen war.
    Spiney nahm die Beine in die Hand. Die Frau schnappte sich ihr Amulett und rannte ihm nach. Ihre Häscher taten nichts, weil sie nicht sicher waren, was wir sie tun lassen würden.
    »Verflüchtigen wir uns«, schlug Morpheus vor.
    »Ja.«
    Dojango war so manches, was mir nicht gefiel, aber dumm war er nicht. Sobald er sah, daß die anderen abgelenkt waren, fing er an, unsere Leute rauszuschaffen.
    Auch Spiney wollte zum Ausgang und rannte mit dem Kopf zuerst in eine grollische Faust. Augenblicklich machte sich die Frau über ihn her und zwang ihm das Amulett in den Mund, als er noch benebelt war.
    Er fing an, sich zu verwandeln.
    Ich habe gehört, daß ein Transmorph keine eigene Gestalt hat. Daß er nicht mal ein Geschlecht hat, wie wir es kennen, sondern sich in ungleiche Mengen spaltet, wenn es Zeit wird, sich fortzupflanzen. Ich weiß es nicht.
    Spiney verwandelte sich in den

Weitere Kostenlose Bücher