Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

gar nicht hätte verhindern können. Aber ich war deine Mutter, und ich hatte dich unter dem Herzen getragen. Ich war diejenige, die deine Seele in diese Welt gerufen hatte; ich war der Grund, warum du in diesem zerbrechlichen Körper gelandet warst. Hätte ich mich nicht so darauf versteift, ein Baby zu bekommen, wärst du nicht geboren worden. So wie ich das sah, gab es unzählige Gründe, mir die Schuld zu geben.
    Es sei denn, es war Pipers Schuld. Sollte das der Fall sein, war ich aus dem Schneider.
    Und das hieß, dass Guy Booker ebenfalls recht hatte.
    Diese Klage, die ich um deinetwillen eingereicht und von der ich geschworen hatte, es gehe ausschließlich um dich, führte ich in Wirklichkeit um meinetwillen.

Teil I V
    Weißt du noch: fallende Sterne, die
quer wie Pferde durch die Himmel sprangen
über plötzlich hingehaltne Stangen
unsrer Wünsche – hatten wir so viele? –
denn es sprangen Sterne, ungezählt;
fast ein jeder Augenblick war vermählt
mit dem raschen Wagnis ihrer Spiele,
und das Herz empfand sich als ein Ganzes
unter diesen Trümmern ihres Glanzes
und war heil, als überstünd es sie.
    Rainer Maria Rilke

~ Rezept
    Gehen lassen: Der Teil eines Rezepts, bei dem man den Teig sich selbst überlässt.
    Beim Brotbacken ist es zunächst nur die Hefe, die man mit Wasser und einer Prise Zucker gehen lässt, um sicherzustellen, dass sie aktiv ist, bevor man mit dem Rezept weitermacht. Aber »gehen lassen« beschreibt auch einen Schritt, bei dem der Teig sich in seiner Größe fast verdoppelt, bei dem er weit über sein Anfangsstadium hinauswächst.
    Was lässt einen Teig aufgehen? Es ist die Hefe, die Glukose und andere Kohlenhydrate in Kohlendioxid verwandelt. Unterschiedliche Teige gehen unterschiedlich auf. Einige muss man nur einmal gehen lassen, andere mehrmals. Zwischen den einzelnen Stadien soll der Bäcker den Teig kneten.
    Es überrascht mich nicht, dass – beim Backen wie im Leben – ein kleiner Akt der Gewalt der Preis für das Wachsen ist.
    ~ Süsse Sonntagsschnecken
    TEIG
    3 3/4 Tassen Mehl
1/3 Tasse Zucker
1 Teelöffel Salz
2 Packungen Trockenhefe
1 Tasse lauwarme Milch
1 Ei
1/3 Tasse weiche Butter
    KARAMELLÜBERZUG
    3/4 Tasse dunkelbrauner Zucker
1/2 Tasse ungesalzene Butter
1/4 Tasse leichter Maissirup
3/4 Tasse Pekannüsse
2 Esslöffel weiche Butter
    FÜLLUNG
    1/2 Tasse gehackte Pekannüsse
2 Esslöffel Zucker
2 Esslöffel brauner Zucker
1 Teelöffel Zimt
    Du hast mir einmal gesagt, das Beste an einem faulen Sonntagmorgen sei, aufzuwachen und einem verführerischen Duft nach unten zu folgen. Das hier ist ein Rezept, das wie viele einiges an Vorausdenken erfordert – aber andererseits, wann habe ich mal nicht für dich vorausgedacht?
    Für den Teig 2 Tassen Mehl, 1/3 Tasse Zucker, das Salz und die Hefe in einer großen Schüssel mischen. Die warme Milch, das Ei und 1/3 Tasse Butter hinzugeben und eine halbe Minute lang langsam schlagen. Falls nötig, Mehl dazugeben, damit sich der Teig leichter kneten lässt.
    Auf einer mit Mehl eingestreuten Fläche fünf Minuten lang kneten. Das, so möchte ich hinzufügen, war immer dein Lieblingsteil. Du hast dich auf einen Stuhl gestellt und geknetet, was das Zeug hält. Anschließend den Teig in eine gebutterte Schüssel legen und einmal umdrehen, damit die gebutterte Seite oben liegt. Den Teig abdecken und gehen lassen, bis er seine Größe verdoppelt hat, was etwa anderthalb Stunden dauert. Er ist fertig, wenn man den Finger hineindrückt und einen bleibenden Abdruck hinterlässt.
    Als Nächstes kommt der Karamellüberzug: Unter stetem Rühren 3/4 Tasse braunen Zucker und 1/2 Tasse Butter zum Kochen bringen. Von der Herdplatte nehmen und den Maissirup hinzugeben. Die Mischung dann auf ein 33  x  23 cm großes, gefettetes Backblech mit hohem Rand geben. Die Pekannusshälften darauf verteilen.
    Für die Füllung die gehackten Pekannüsse, 2 Esslöffel Zucker, 2 Esslöffel braunen Zucker und Zimt miteinander mischen. Beiseitestellen.
    Den Teig mit den Fäusten kneten. Dann auf einer mit Mehl eingestreuten Fläche zu einem Rechteck von gut 40 x 25 cm platt drücken. Mit 2 Esslöffeln Butter einstreichen und dann mit der Pekannussmischung einstreuen. Den Teig, beginnend an der kürzeren Seite des Rechtecks, fest einrollen und die Ränder schließen. Rollen und strecken, bis er eine zylindrische Form angenommen hat.
    In acht gleich große Scheiben schneiden und diese dann auf den vorbereiteten Karamellüberzug auf dem Backblech setzen,