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Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Titel: Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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GESCHWISTERN  …
5.
FINDE DEN » ZWISCHENHÄNDLER «. Das heißt, wer hat die Adoption arrangiert? Eine Kirche, ein Anwalt, ein Arzt, eine Agentur? Sie könnten noch Informationen haben.
6.
GIB EINE ERKLÄRUNG ZU DEN AKTEN , damit deine leibliche Mutter weiß, dass du Kontakt haben willst, falls sie nach dir suchen sollte.
7.
POSTE REGELMÄSSIG INFORMATIONEN IN ENTSPRECHENDEN FOREN . Es gibt Menschen, die diese Informationen überallhin weiterleiten in der Hoffnung, dass sie an die richtige Stelle gelangen.
8.
SCHALTE ANZEIGEN IN DEN WICHTIGSTEN ZEITUNGEN DEINER GEBURTSSTADT .
9.
UND VOR ALLEN DINGEN : IGNORIERE ALL DIE SUCHAGENTUREN , DEREN WERBUNG DU IM FERNSEHEN SIEHST ! DAS SIND ALLES SCHARLATANE !
    Um zwei Uhr morgens war ich noch immer online in einem Chatroom und reagierte auf Horrorgeschichten von Leuten, die mich davor bewahren wollten, dieselben Fehler zu begehen wie sie. Da war zum Beispiel Riggle Boy, der bei einer Agentur mit einer 1-900-Nummer angerufen und ihnen seine Kreditkartendaten gegeben hatte, woraufhin er Ende des Monats eine Rechnung über 6500 Dollar bekam. Joy4Eva wiederum hatte herausgefunden, dass man sie wegen Kindesmisshandlung zwangsweise aus ihrer Familie geholt hatte. AllieCapone688 nannte mir die Titel dreier Bücher, die sie am Anfang ihrer Suche benutzt hatte – in jedem Fall kosteten sie deutlich weniger als ein Privatdetektiv. Nur eine Frau hatte von einem Happy End zu berichten. Sie war zu einer Wahrsagerin mit Namen Meshinda Dows gegangen und hatte aufgrund ihrer Informationen schon eine Woche später vor der Tür ihrer biologischen Mutter gestanden. Versuch es mal , schlug FantaC vor. Was hast du schon zu verlieren?
    Nun ja, meine Selbstachtung zum Beispiel. Trotzdem googelte ich nach Meshinda Dows. Sie hatte eine dieser Webseiten, die zu laden ewig dauerte, weil eine MP 3-Datei daran hing – in diesem Fall ein unheimlicher Mix aus Glockengeläut und Buckelwal­liedern. Meshinda Dows , stand auf der Homepage, zertifizierte Ratgeberin in übernatürlichen Fragen.
    Wer zertifizierte denn so was? Das Ministerium für Schlangen­öl und Scharlatane?
    Seit 35 Jahren im Dienst der Menschen von Cape Cod.
    Was hieß, dass ich sie von meiner Wohnung in Bankton bequem mit dem Auto erreichen konnte.
    Lassen Sie mich Ihre Brücke zur Vergangenheit sein.
    Bevor ich kalte Füße bekommen konnte, klickte ich auf den E-Mail-Link und schickte ihr eine Nachricht, in der ich ihr von der Suche nach meiner biologischen Mutter erzählte. Binnen dreißig Sekunden erhielt ich eine Antwort: Marin, ich glaube, ich kann Ihnen eine große Hilfe sein. Haben Sie morgen Nachmittag Zeit?
    Es rief in mir keine Verwunderung hervor, dass diese Frau um drei Uhr morgens noch online war. Auch fragte ich mich nicht, warum eine erfolgreiche Wahrsagerin einen so kurzfristigen Termin vergeben konnte. Stattdessen erklärte ich mich mit einem Beratungsentgelt von sechzig Dollar einverstanden und druckte die Wegbeschreibung aus.
    Fünf Stunden nachdem ich an diesem Morgen mein Haus verlassen hatte, bog ich in Meshinda Dows’ Auffahrt ein. Sie lebte in einem winzigen, lila gestrichenen Haus mit rotem Rand. Me­shinda war gut über sechzig, doch ihr Haar war pechschwarz gefärbt und reichte ihr bis zur Hüfte. »Sie müssen Marin sein«, sagte sie.
    Wow, nicht schlecht für den Anfang.
    Sie führte mich in einen Raum, der durch einen Vorhang aus Seidenschals vom Flur getrennt wurde. Drinnen standen zwei Sofas einander gegenüber, dazwischen ein viereckiges weißes Sitzkissen. Auf dem Sitzkissen lagen eine Feder, ein Fächer und ein Kartenstapel. Die Regale im Raum waren voller Beanie Babys, jedes in einer kleinen Plastiktüte mit herzförmigem Verschluss. Sie sahen aus, als würden sie ersticken.
    Meshinda setzte sich, und ich folgte ihrem Beispiel. »Bezahlung im Voraus«, sagte sie.
    »Oh.« Ich kramte in meiner Börse und holte drei Zwanziger hervor, die ich faltete und Meshinda in die Tasche steckte.
    »Fangen wir doch damit an, dass Sie mir erst einmal etwas über sich erzählen.«
    Ich blinzelte sie an. »Sollten Sie nicht von selbst über mich Bescheid wissen?«
    »So geht das nicht immer, meine Liebe«, sagte sie. »Sie sind ein wenig nervös, nicht wahr?«
    »Kann schon sein.«
    »Das müssen Sie nicht. Sie werden beschützt. Sie sind von Geistern umgeben«, erklärte Meshinda, schloss die Augen und blinzelte heftig. »Ihr … Großvater? Er möchte Ihnen sagen, dass er jetzt wieder besser atmet.«
    Mir

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