Zerfleischt - Der ultimative Thriller
WAS HABT IHR MIT IHR GEMACHT? LASST SIE GEHEN UND DANN VERSCHWINDEN WIR! IHR KÖNNT DIESE SCHEISS STADT HABEN!«
Mehr Rascheln, einige gedämpfte Stimmen, nichts weiter.
Die Frau am Boden krümmte sich noch immer. Louis war plötzlich mit einem Hass erfüllt, den er niemals zuvor gekannt hatte. Das Blut, das Gemetzel, nichts davon konnte ihn berühren. Macy, lieber Gott, arme, süße Macy! Er lief zu der Frau hinüber und verpasste ihr einen Tritt. Sie grunzte und rollte sich zur Seite. Als sie versuchte davonzukrabbeln, trat er ihr in den Arsch. Als sie sich umdrehte, um ihre blutigen Zähne zu fletschen, trat er ihr ins Gesicht. Ihre Augen rollten sich weiß zurück und sie plumpste zu Boden.
Das machte sie fertig – er misshandelte ein Mitglied des Rudels.
So etwas konnten sie einfach nicht zulassen. Was auch immer ihren Verstand verrottet und 7.000 Jahre verzeichnete Zivilisation in die Tonne getreten hatte, hatte nicht solche sehr menschlichen Züge wie Hingabe und Loyalität gelöscht. Sie waren vielleicht Tiere und Wahnsinnige, aber sie waren ein Clan und für den Clan lebten und starben sie.
Sie kamen herausgerannt. Erst fünf oder sechs, dann zweimal so viele und noch mal zweimal so viele. Sie kamen in Zweier- und Dreiergruppen heraus und schlossen sich zu einem Mob zusammen. Sie trugen Äxte und Rohre, Messer und Glasscherben bei sich. Aber die meisten kamen einfach mit leeren Händen. Männer, Frauen, Kinder. Sogar eine Frau, die ein Kind stillte. Ein dreckiger, zerlumpter Haufen waren sie und sie sahen weniger wie moderne Menschen aus, sondern vielmehr nach einem jungsteinzeitlichen Stamm. Jäger und Sammler. Und war das nicht am Erstaunlichsten? Dass sie so schnell degeneriert waren, innerhalb von wenigen Stunden? Vielleicht sagte das etwas über die Menschheit und vielleicht auch etwas über die Infektion aus, die sie befallen hatte. Das Einzige, was ihre Primitivität düpierte, waren die Nike-Schuhe und die Cargo-Shorts und die Wet-Seal-T-Shirts, die manche Frauen trugen. Doch viele liefen ohne Hemd und barfuß herum, splitterfasernackt und mit Kriegsbemalung versehen.
Wie Kopfjäger in New Guinea.
Sie versammelten sich hinter dem Dodge und blieben stehen. Louis hörte sie atmen, konnte ihren Körpergeruch und ihr Blut riechen, einen Gestank nach Urin und Fäkalien und so was Ähnliches wie Kotze.
Hinter sich hörte er trippelnde Füße. Ein rothaariger Junge, vielleicht 17 oder 18 Jahre alt, kam mit einem Besenstiel in der Hand herausgesprungen. Er war nackt und seine Genitalien schaukelten hin und her. Er hatte seinen Körper mit blauen und grauen Streifen wie ein keltischer Krieger bemalt, dunkle Striche unterhalb seiner Augen geschmiert und die Lippen weiß angemalt.
Louis feuerte und schoss daneben.
Er feuerte erneut und erwischte ihn am Arm. Er konnte deutlich hören, wie der Oberarm des Jungen knackte wie ein grüner Ast. Der Junge rutschte auf seine Knie, schrie und spuckte, während rosa Schleim an seinem Mund schäumte.
Louis richtete die Waffe wieder auf die anderen. »Ich will das Mädchen«, sagte er. »Ich will das Mädchen jetzt und wenn ich es nicht bekomme, bringe ich euch Hurensöhne um!«
Sie standen nur da, hielten ihre Waffen fest und ballten und öffneten ihre Fäuste. Sabber lief ihnen aus den Mündern. Ihre irren Gesichter waren zu einem spöttischen Lächeln verzogen. Sie schienen keinerlei Intelligenz zu besitzen. Hunger und Begierde und Hass, sicherlich, aber sonst nichts. Louis konnte nicht glauben, dass jemand von ihnen schlau genug war, diese kleine Falle zu inszenieren.
»Hallo«, sagte eine Stimme.
Michelle trat hinter dem Clan hervor. Sie trug noch immer ihre Businesskleidung, obwohl ihre Nylonstrümpfe zerrissen und ihr gewöhnlich sorgfältig frisiertes, langes Haar verfilzt war und Dinge darin steckten, die wie hineingeflochtene Blumen und Äste aussahen. Ihre Bluse war voller Blut von den Morden, die sie begangen hatte. Sogar in dem Anzug sah sie unerträglich stammeszugehörig und bösartig aus. Das war ihr Clan, ihr Rudel … Louis begriff es und eine gähnende Leere breitete sich in ihm aus. Sie war ihre Kriegerkönigin. Sie waren alle feierlich mit schlangenförmigen Streifen, Symbolen und Tiger-Streifen bemalt. Aber ihre Gesichter … ja … sie alle trugen die individuellen Insignien des Stammes, die festlichen Sakramente der wilden Jagd: die Abbilder von Schädeln. Jedes Gesicht war gleich angemalt. Eine matte, marmorweiße Grundfarbe, die
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