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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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ihn zu denken, denn vor einem Tag noch war er nur der Ehemann der Frau von nebenan gewesen, nämlich von Michelle Shears. Aber bei allem, was sie heute durchgemacht hatten, war er mehr geworden: Beschützer, Freund, Mentor … Gott, zu viele Dinge. Ihr Herz klopfte bei der Erinnerung an ihn.
    Es war schon witzig, aber vorher hatte sie nicht viel mehr als Hallo zu ihm gesagt, wenn sie ihn draußen gesehen hatte, wenn er etwa sein Auto wusch oder Laub zusammenkehrte. Oh Michelle und er hatten jeden Sommer diese Gartenpartys veranstaltet, aber Mom machte sich dabei immer so zum Deppen, dass Macy sich so schnell wie möglich davonmachte. Also, bisher hatte sie ihn nicht gekannt. Nicht wirklich. Aber sie hatten viel zusammen durchgemacht und sie spürte, wie schrecklich sie ihn vermisste, als wären sie durch ein starkes, emotionales Band verbunden. In ihrem Herzen sehnte sie sich nach ihm, nicht weil sie auf ihn scharf war oder so was, sondern weil er das einzig Beständige war, das sie an diesem schrecklichen Tag gefunden hatte. Er war für sie da gewesen. Er hatte seinen Hals für sie riskiert. Er hatte alles bedenkenlos, ohne irgendwelche verborgenen Beweggründe getan. Sie behielt das Bild seines Gesichts in ihrem Geist und es beruhigte sie. Sie wusste, dass, falls er am Leben war, er alles in seiner Macht Stehende tun würde, um sie zu retten.
    Falls er am Leben war.
    Während sie darüber nachdachte, fing sie an zu realisieren, dass sie ihn auf eine Art mochte, die nicht streng platonisch war. Es war dumm und sie wusste es. Wirklich, wirklich dumm. Sie war 16, Herrgott noch mal, und er war um die 40. Er war mit Michelle verheiratet und die war wunderschön, groß und langbeinig mit langen dunklen Haaren, die über ihren Rücken fielen. Sie benahm sich dementsprechend, dieses sichere Auftreten, das Macy einfach nicht schaffte. Louis würde niemals einen Moment lang darüber nachdenken, er würde niemals denken –
    Aber was, wenn doch?, fragte sie sich. Was, wenn doch? Was wäre, wenn sie jetzt noch zusammen wären und er seinen Arm um sie legen würde … was dann?
    Und sie wusste es. Sie konnte die Hitze in sich spüren, die sie zuvor nur einmal oder zweimal gespürte hatte und niemals für Jungs in der Schule, immer für ältere Männer. Die Jungs in der Schule waren schlaksig und blöd und unreif. Sie waren keine Männer. Nicht so wie Louis. Klar, falls er etwas versuchen würde, würde sie in seinen Armen dahinschmelzen. Sie würde zulassen, dass er sie hinlegte. Sie würde ihn in sich hineinlassen. Sie wusste es jetzt. Sie hatte vielleicht seit diesem Nachmittag, als sie sich zusammengeschlossen hatten, versucht, sich zu verstellen, doch nun zweifelte sie nicht daran. Sie spürte, wie sie sich in ihr aufbaute, diese Glut, seit sie auf seiner Veranda gesessen hatten und er sie mit diesem … diesem Hunger angesehen hatte.
    Sie hatte es gespürt. Es hatte herzlich wenig Jungs in der Schule gegeben, die sie interessierten, aber oft ältere Männer, die sie faszinierten. Und Louis faszinierte sie wie kein anderer. Sie wollte ihr erstes Mal mit ihm erleben. Kein verschwitzter, fummelnder, unerfahrener Junge … sondern ein Mann. Ein älterer Mann.
    Reiß dich zusammen!
    Ja, ja, sie musste. Woher kam dieser ganze Schwachsinn? Es musste der Stress und die Verrücktheit und die Angst sein. Daran musste es liegen. Denn über so etwas dachte sie sonst nie nach. So dachten Chelsea oder Shannon oder eine von den nuttigen Cheerleadern. Die fantasierten über solche Sachen, über Sex mit älteren Männern und übers Beine-Breitmachen und das Gefühl, wenn sich jemand in einem langsamen und bewussten Rhythmus in sie drängte, der schneller werden würde und schneller, bis man es nicht mehr aushalten konnte. Das Gefühl von Fleisch an Fleisch, Zungen, die sich miteinander verbanden –
    Macy atmete jetzt schwer, ihr Fleisch fühlte sich heiß an. Wäre Louis jetzt da gewesen, wäre sie rot geworden.
    Oder vielleicht wärst du einfach in die Knie gegangen …
    Oh lieber Gott, es geschah wieder.
    Es übernahm wieder die Kontrolle. Seit sie Chelsea angegriffen hatte, war sie den ganzen Tag besorgt gewesen, dass es zurückkehren würde, dass es zurückkam und sie übernahm … diese kochende Dunkelheit. Diese bösartige Blume, die in ihrem Kopf blühte und sich wieder verschloss, würde erneut erblühen und sie zu diesem schrecklichen Ort zurückbringen. Dieser ursprüngliche und zerstörerische Ort, an dem man nach allen Trieben

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