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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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an ihnen … verschmiert, bespritzt, triefend. Tränen kullerten aus seinen Augen. »Kinder … du lieber Himmel, was … was zur Hölle macht ihr hier? Was habt ihr gemacht? Was habt ihr verflucht noch mal gemacht? «
    Die Schüler drängten sich näher heran.
    Sully schaute von Gesicht zu Gesicht. Er sah, was vor sich ging, versuchte zu entkommen, aber es war einfach zu spät.
    Sie stürzten sich auf ihn. Wie sich Löwen auf eine Gazelle stürzten.
    Und hinter ihnen grinste Billy Swanson …

8
    Louis Shears schaffte es nach Hause und als er durch die Tür ging, schwor er zu Gott, dass er es niemals wieder verlassen würde.
    Die Welt war verrückt geworden und er war zufrieden damit, sie sich selbst zu überlassen. Er schloss die Tür hinter sich und verriegelte sie. Und dann, nach kurzer Überlegung, entriegelte er sie wieder. Er ging ins Wohnzimmer, dann in die Küche, fühlte sich wie ein Aufzieh-Spielzeugsoldat, der erst in die eine und dann in die andere Richtung marschiert. Er setzte sich in seinen Fernsehsessel, stand auf, setzte sich auf die Couch und stand dann wieder auf. Ging zum Schrank über dem Kühlschrank und holte eine Flasche Chivas Regal heraus. Er schenkte sich zwei Finger breit in ein Wasserglas ein, schluckte es hinunter und schenkte sich noch mal ein.
    Du reißt dich jetzt besser zusammen, sagte er zu sich selbst. Das klang in der Theorie gut, aber in der Praxis … hm, das war wieder etwas anderes.
    Er setzte sich wieder in den Fernsehsessel.
    Als er einen Schluck von seinem Drink nahm und aus dem Panoramafenster guckte, schien die Welt in Ordnung. Auf der Straße fuhren Autos vorbei und das Laub flatterte sanft in den Bäumen. Er konnte das Geräusch eines Rasenmähers hören und wie ein Kind auf dem Gehsteig Skateboard fuhr.
    Das waren die normalen Anblicke und Geräusche eines Nachmittags im August.
    Aber was war das, was in der Tessler Avenue passiert war? Wohin passte das? Wie sollte er das einordnen, was er an diesem Tag gesehen hatte? Zwei Typen schlugen mit Baseballschlägern ein Kind fast tot – und anschließend griff das Kind ihn an und dann tauchten diese durchgeknallten Bullen auf? Wohin passte das in der Chronik eines Spätsommertags? Wo fand man die passende Aktenbox, in der solche Sachen aufbewahrt wurden? Was schrieb man bloß auf das Etikett?
    »Du jedenfalls nichts«, sagte Louis. »Du versuchst es nicht einmal. Du sitzt nur hier und besäufst dich. Knall dich zu und vergiss es.«
    Sehr schön, wirklich sehr schön.
    Aber kaum praktisch.
    Er dachte an die Steaks und den Wein draußen auf der Rückbank des Dodge. Das Fleisch musste in den Kühlschrank gebracht werden, bevor es schlecht wurde. Diese Porterhousesteaks waren fast fünf Zentimeter dick, zugeschnitten und sie hatten ihn fast 15 Dollar pro Stück gekostet.
    Er konnte sie nicht da draußen lassen.
    Aber genau das hatte er vor.
    Das Handy in seiner Hemdtasche klingelte. Er sprang auf, verschüttete beinahe seinen Drink. Er hielt es an sein Ohr und erwartete geradezu einen der verrückten Bullen am anderen Ende. Aber sie waren es nicht. Es war Michelle.
    »Das Wochenende liegt vor dir«, sagte sie. »Ich hoffe, ich habe dein Nickerchen nicht gestört.«
    Louis fing an zu lachen. Nein, Schatz, ich habe kein Nickerchen gemacht. Ich habe in meinem Fernsehsessel gesessen und Whiskey geschlürft. Du solltest mich sehen. Die Knöpfe von meinem Hemd abgerissen, überall Blutspuren, meine Kehle zerkratzt, weil ein tödlich verletztes Kind beschlossen hat, ein letztes Hurra-Erlebnis zu haben und mich zu würgen.
    »Was ist denn los, Louis?«, fragte Michelle. Sogar durch die halbe Stadt hindurch bis zur Farm Bureau Versicherung konnte sie spüren, dass irgendetwas definitiv nicht stimmte.
    »Wo soll ich anfangen?«
    »Oh nein, du hast die Abschlüsse nicht bekommen, oder?«
    »Oh nein, ich habe sie. Dieser Teil meines Tages war in Ordnung. Es ist nur, dass die Stadt verrückt wird. Ich frage mich gerade, ob man Zwangsjacken en gros kaufen kann. Ich glaube, wir werden viele davon brauchen.«
    Michelle sagte, »Oh, du hast also davon gehört?«
    »Wovon gehört?«
    »Von der Bank.«
    Louis fühlte eine Last in seiner Brust. »Was denn? Erzähl.«
    »Ich weiß nur, was die Leute erzählen. Ich glaube, vor einer Stunde ist eine alte Dame in die Bank gegenüber gekommen … du weißt schon, die First Federal. Sie wollte ihr Konto auflösen. Die Kassiererin hat zu ihr gesagt, dass sie einen Beleg dafür bräuchte, und da ist die

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