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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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unglaublich gut in Form. Louis schlug ihn dreimal hart und Chalmers zuckte kaum. Mit einer Hand wie einer Klaue packte er die Luftröhre von Louis und drückte zu. Louis kämpfte und versuchte ihn abzuwerfen, aber es war sinnlos. Die Welt wurde dunkel und er erschlaffte.
    Als er seine Augen wieder öffnete, lag er im Gras.
    Das Haus brannte.
    Zwei Mädchen hockten bei ihm und beide hielten Messer in ihren Händen. Sie waren nicht älter als acht oder zehn Jahre. Als er sie ansah – mit Kriegsbemalung, voller Fleischfetzen und Blut, mit ihren verrückten Augen –, wirkten sie lächerlich. Denn vor wenigen Tagen hätten sie vielleicht nach von Haus zu Haus Kekse für die Pfadfinderinnen verkauft. Jetzt jagten sie Menschen, schlachteten alles und jeden ab, den sie fangen konnten.
    Louis leckte sich das Blut von seinen Lippen.
    Die Mädchen krochen auf Händen und Knien näher zu ihm wie Gottesanbeterinnen, die sich an ihre Beute heranschlichen. Sie hatten darauf gewartet, dass er zu sich kam. Es wäre für sie kein Spaß gewesen, einen schlafenden Mann abzustechen. Eines der Mädchen hob das Messer zum Angriff … an einem Riemen um ihr Handgelenk hing ein menschlicher Skalp mit rot glänzenden Haaren.
    Dann hörte Louis ein Zischen und ein Beil kam in einem perfekten Wurf angeflogen und vergrub sich in dem Schädel des Mädchens.
    Andere Wilde griffen an und ein Kampf um Leben und Tod entbrannte.

84
    Macy befand sich außerhalb der Höhle, außerhalb der Kirche, und saugte die nicht so saubere Luft von Greenlawn ein. Sie genoss jetzt Ansehen. Sie gehörte zum Clan der Jägerin. Durch das Blutritual hatte sie das Recht erworben, mit ihnen zu leben, mit ihnen zu jagen und zu töten und mit ihnen zu sterben.
    Sie hörte ein Geräusch hinter sich.
    Mit scharfen animalischen Reflexen drehte sie sich schnell um.
    Da stand ein Mann.
    Er war groß und schmutzig, seine Haare hingen in schmierigen Locken auf seinen Schultern. Sein Gesicht war wie ein Totenschädel angemalt, wie bei allen, die zum inneren Kreis gehörten. Sein Körper war mit weißen und schwarzen Streifen bemalt, aber mit Blut, Dreck und mit Tierfetten beschmiert.
    Er hielt einen Skalp in den Händen, an dem immer noch das Blut seines Besitzers heruntertropfte. Das Haar schimmerte golden, war wunderschön, wie etwas, was auf einem Spinnrad gesponnen wurde. Der Mondschein strahlte es an und ließ die goldene Mähne leuchten.
    Macy erkannte ihn.
    Der Skalp des Mädchens, das sie in dem Blutritual getötet hatte.
    Ja, sie erinnerte sich daran, genauso wie sie sich an den Mann erinnerte, der ihr den Skalp entgegenhielt. Es war ein Angebot. Er gehörte Macy. Golden, wunderschön; jeder Krieger würde sich freuen, ihn an seiner Skalp-Stange hängen zu haben. Der Mann brachte ihn ihr.
    Legte ihn ihr zu Füßen.
    Wie die Brandopfer.
    Macy starrte ihn mehr als nur hasserfüllt an. Mit einer Manie, die alles auffraß und hell flackerte.
    Sie erinnerte sich auch an ihn. An seinen Gestank eines nassen Hundes, als die anderen sie festhielten und er sie bestieg. Sie erinnerte sich an den Schmerz zwischen ihren Beinen und an das ölige Gefühl von seiner Haut auf ihrer eigenen.
    Weil er ihr den Skalp zu Füßen gelegt hatte und glaubte, dass sie jetzt aufgrund des Blutrituals wie siamesische Zwillinge verbunden seien, schaute er sie an und lächelte.
    Macy schlitzte ihm mit ihrem Messer die Kehle durch.
    Er strauchelte davon, würgte an seinem eigenen Blut, geschockt, gedemütigt, und was gerade passiert war, verstand er einfach nicht. Wie konnte sie so etwas tun, wie, wie, wie, wie …
    Macy ging mit ihrem Messer zu ihm hinüber und lächelte mit ihrem blutbefleckten Mund den riesigen Schlachtmond hoch am Himmel an.

85
    Als das Beil mit einem matschigen Klatschen in den Schädel des Mädchens eindrang und es vor ihm mit toten, glasigen Augen zu Boden sank, sah Louis, wie die Schar der Barbaren aus allen Richtungen herbeistürmte.
    Leute schrien.
    Heulten.
    Kläfften wie Tiere.
    Sie warfen Speere. Äxte hackten Körperteile ab und zertrümmerten Knochen und Pfeile durchstießen Brustkörbe und Bäuche.
    Und da lag er, war kaum bei Bewusstsein und in seinem Kopf drehte sich alles, und überall brach der Krieg aus. Er war verwirrt … aber glücklich. Denn genauso, wie die Kinder Tod und Verderben über Maddie Sinclair und ihre herumschleichenden, animalischen Töchter gebracht hatten, kamen jetzt Tod und Verderben über die Kinder und über ihren Anführer, der einst ein

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