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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Jungen, diesen Bullen und dann Lem Karnigan … nun, war er schon etwas nervös. Er hatte an der Tür gestanden, hinausgeschielt und, während sich diese schreckliche Paranoia ihn ihm zusammenbraute, gewartet; worauf, das wusste er nicht. Als er Macy über die Straße rennen sah, wusste er, dass er zu ihr gehen musste. Sie war entweder verrückt oder hatte einfach Angst. Und um seines eigenen Geisteszustands willen musste er sich selbst davon überzeugen, was es war.
    Aber: Sie sah ihn an, als ob er der Verrückte wäre.
    »Macy, es ist alles in Ordnung, wirklich. Ich bin nicht durchgeknallt.«
    Sie seufzte, sah jedoch nicht überzeugt aus. Sie starrte ihn nur weiter an.
    Jetzt erinnerte sich Louis an das Blut an ihm, wie er aussehen musste. »Ich bin mit einem … mit einem verrückten Mann aneinandergeraten«, erklärte er. »Ich habe mein Hemd noch nicht gewechselt.«
    Macy seufzte erneut und setzte sich auf die Stufen. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und weinte.
    »Macy … was ist passiert? Hat dir jemand etwas angetan?«
    Macy schaute zu ihm auf, ihr Gesicht mit Tränen überströmt. Ihr T-Shirt war zerrissen, ihre Arme und Gesicht zerschlagen, auf ihrer Stirn klebte verkrustetes Blut. Sie nickte, schniefte. »Die Hack-Zwillinge … Ich bin ihr Babysitter. Sie haben Steine auf ein Auto geworfen. Ich habe zu ihnen gesagt, dass sie aufhören sollen, und sie haben mich mit Steinen beworfen …«
    Sie erzählte Louis alles, einschließlich dem, was Mr. Chalmers gesagt hatte. Dass die Jungs sie nicht in seinem Revier töten sollten. Louis konnte nur erahnen, was in Macy vorging. Die Unwirklichkeit und Fassungslosigkeit ihrer Erfahrung. Er hatte sich ebenso gefühlt, als er seine Geschichte den Cops und dann am Telefon Michelle erzählt hatte.
    Als sie fertig war, schüttelte er nur seinen Kopf. Er kannte Mr. Chalmers und man konnte keinen netteren Kerl als ihn treffen. Die Vorstellung, wie er sein Ding herausholt und den Kindern zeigt, wie man pisst, um sein Territorium zu markieren, war nicht nur lächerlich und verstörend – auf eine verrückte Art und Weise war es eigentlich irgendwie lustig. Hätte ihm das irgendjemand gestern oder noch heute Morgen erzählt, hätte er vermutlich gelacht.
    Aber jetzt lachte er nicht.
    Und gewiss nicht, als Macy ihm nun von Mr. Kenning und Libby erzählte.
    Scheiße.
    »In der ganzen Stadt passieren seltsame Sachen, Liebes. Ich weiß nicht, was hier vor sich geht.«
    »Auch in der Schule. Einige Kinder sind durchgedreht und haben einen Lehrer umgebracht. Das habe ich zumindest gehört.«
    Es breitet sich aus, dachte Louis. Was auch immer passiert, es breitet sich jetzt aus. Es verlangsamt sich nicht einmal.
    Er wollte mit Michelle raus aus der Stadt … doch er hatte vorhin den Fernseher eingeschaltet und diese verrückte Scheiße passierte überall. Sollte er es wagen und Macy sagen, dass das ganze Land zusammenbrach?
    Nein, er musste sich vor dem Mädchen beherrschen. Das brauchte sie nicht. Er war ein Erwachsener und so musste er sich auch verhalten. Versichere ihr irgendwie, dass die ganze Welt nicht gerade aus den Fugen gegangen ist. Genau das musste er tun.
    »Was ist nur los?«, fragte sie. »Heute Morgen war es noch nicht so.«
    »Es ergibt gar keinen Sinn. Viele Leute in dieser Stadt sind einfach übergeschnappt.«
    »Ich habe auf dem ganzen Heimweg von der Schule Sirenen gehört.«
    »Ja, ich glaube, die werden wir eine Zeit lang hören. Bis es aufhört.«
    Macy nickte nur und starrte auf ihre Füße.
    Louis wollte etwas zu ihr sagen, damit es ihr besser ging, damit sie sich keine Sorgen machte und keine Angst hatte. Er nahm an, dass Erwachsene genau so mit Kindern umgehen sollten, aber das Problem war, dass ihm nichts einfiel. Er suchte nach etwas, wodurch auch er sich besser fühlen würde, aber er fand nichts. Vielleicht hätte er es gekonnt, wenn er selbst Vater gewesen wäre. Vielleicht wäre er so in der Kunst des cleveren, trostspendenden Blödsinns geübt gewesen. Aber er hatte keine Kinder. Michelle konnte keine bekommen und er hatte es akzeptiert, so wie auch sie. Deshalb war er einfach nicht gut in so was.
    Macy schaute ihn an. »Was, wenn das nicht aufhört?«
    »Na ja, es wird ...«
    »Warum?«
    Hm, das war eine gute Frage. Deren einfache Logik verblüffte ihn. »Weil … weil es muss, darum. Ich meine, nicht die ganze Stadt ist verrückt geworden, nur einige Leute. Ich bin nicht durchgeknallt, obwohl ich wahrscheinlich so aussehe, und du auch

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