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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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war Louis’ erste Kostprobe von Macys Mutter und seitdem zog sie jeden Sommer bei den Gartenpartys eine ähnliche Show ab. Das Traurige daran war, dass Jillian direkt vor ihrer Tochter so weitermachte und deswegen absolut keine Skrupel hatte. Louis war kein Elternteil, aber selbst er wusste, dass es Dinge gab, die man vor den Augen seiner Kinder tat und solche, die man nicht tat.
    Macy saß für fünf oder zehn Minuten schweigend neben ihm, bevor sie wieder sprach: »Aber ist das alles nicht lustig? Lustig und gruselig? Ich meine, ich kann verstehen, dass ein paar Leute am gleichen Tag durchdrehen … aber so? Wie unwahrscheinlich ist es, dass Dutzende Leute am gleichen Tag, am gleichen Nachmittag verrückt werden? Oder Tausende im ganzen Land?«
    »Ja, ziemlich unwahrscheinlich, schätze ich.«
    »Geisteskrankheit – falls es das ist, Mr. Shears – ist nicht ansteckend. Es ist keine Krankheit, kein Bazillus, kein Mikroorganismus oder sonst was. Es wird nicht von Mensch zu Mensch weitergegeben.«
    Na ja, dem konnte er nicht widersprechen.
    Er musste an die ganzen Weltuntergangsfilme denken, die er im Spätprogramm gesehen hatte. Irgendetwas war letztendlich immer Schuld. Eine Atombombe oder ein mutierter Bazillus oder chemische Kriegsführung … irgendetwas, das Menschen dazu brachte sich in Monster oder Verrückte zu verwandeln. Es gab immer etwas. Man konnte radioaktive Strahlung ausschließen, vermutete er, aber biologische oder chemische Waffen waren noch im Rennen. Aber wenn es so was in der Art war, etwas im Boden, im Wasser oder in der Luft, warum war er nicht infiziert worden? Was immer es war, der sterbende Junge hatte es sicherlich gehabt und Louis war ihm verdammt noch mal ziemlich nahe gekommen.
    Hätte er sich nicht anstecken müssen?
    Aber was, wenn es nichts so Einfaches, nichts so Quantifizierbares ist, Louis. Kein Bazillus und keine Chemikalie. Das würde es dann sogar schlimmer machen, oder? Stell dir vor, dass das, was hier und überall sonst gerade passiert, weiterhin passiert, bis die Straßen mit Körpern gepflastert sind, so lange, bis es keine Körper mehr gibt …
    Ja, das war irgendwie schlimmer.
    Dass es eine Macht oder Beeinflussung gab, die Menschen in grausame, brutale Kreaturen verwandeln konnte. Ja, das war furchteinflößend. Dagegen würde es keine Schutzmaßnahmen geben. Was immer es war, es war verflucht gefährlich. Genauso tödlich, soweit es die Menschheit betraf, wie thermonukleare Waffen oder eine unaufhaltsame Seuche. Hatte Einstein nicht etwas in dem Sinne gesagt, dass, wenn der Dritte Weltkrieg mit Atombomben geführt wird, der vierte mit Pfeil und Bogen geführt werden würde? Ja, die Zivilisation wäre völlig zerstört. Vom Raketenzeitalter ins Steinzeitalter in fünf Minuten, wie es so schön hieß. Und war es nicht so? Etwas, das Männer und Frauen veränderte, ihr Menschentum fortriss und sie in gewalttätige Steinzeit-Monster verwandelte?
    Louis stoppte seine Gedanken.
    Kein Grund es zu übertreiben. Noch nicht. Das alles könnte vorübergehen oder vielleicht war es das bereits und danach würde nichts übrig bleiben, außer vielen Fragen. Er glaubte nicht wirklich, dass es damit getan sein würde, konnte es nicht glauben, aber alles, woran er jetzt denken wollte, war, dass Michelle nach Hause kam und er Macy in Sicherheit brachte. Das war jetzt das Wichtigste.
    »Macy«, sagte er schließlich. »Ich weiß nicht, was gerade passiert. Aber es ist nicht das Ende der Welt.«
    »Was, wenn es das Ende von Greenlawn ist?«
    »Dann finden wir eine andere Stadt.«
    »Was, wenn sie alle so wie Greenlawn geworden sind?«
    »Dann bauen wir eine neue auf, die nicht so ist.«
    Louis mochte sein neues, pragmatisches Ich. Vor diesem Moment war er noch nie so gewesen. Er hatte wenig Ärger in seinem Leben gehabt, ein Minimum an Unglück … doch würde er nun wohl wie die meisten Leute draufgehen, falls es ans Eingemachte ging. Aber so weit wird es nicht kommen. Die Sache wird eingerenkt werden, sie wird von Leuten wie mir Schritt für Schritt eingerenkt werden.
    »Ist deine Mom zu Hause?«
    Macy zuckte nur mit den Achseln. »Sie haben sie aus der Schule angerufen, aber keiner hat abgenommen. Sie schläft vermutlich noch ...«
    »Warum hat denn die Schule angerufen?«, fragte er und realisierte, dass es ihn wahrscheinlich einen feuchten Dreck anging.
    Macy schaute auf einmal ihre Tennisschuhe sehr genau an. »Ähm … tja, ich nehme an, ich sollte es Ihnen erzählen. Sie werden

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