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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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ignorierte sie.
    Er fuhr über einen kleinen Hügel, gelangte an das östliche Ende der Main Street und sah die ganzen vertrauten Anblicke und vertrauten Plätze, die ihn hätten beruhigen sollen, aber die ihn jetzt zunehmend nervös machten. Er sah sich ringsum um, versuchte zu schlucken und merkte, dass er es einfach nicht konnte.
    »Wir … wir gehen rüber zu Michelles Arbeitsstelle und schauen, ob sie da ist. Dann gehen wir zum Polizeirevier«, sagte er zu Macy und dachte, dass es ziemlich gut klang, ziemlich vernünftig, angesichts der Lage.
    Macy saß steif neben ihm und erwiderte: »Okay.«
    Anders als viele Städte, in denen die Hauptgeschäftsstraße komplett geradlinig verlief, wand sich die Hauptstraße in Greenlawn kurvenreich und man erreichte nie eine Stelle, an der man weiter als einen Block nach vorne oder nach hinten schauen konnte. Sie fuhren an leeren Fassaden und kleinen Cafés vorbei, an Tankstellen und Bowlingzentren, an Baumärkten und Banken. Alles sah völlig normal aus. Alles, außer einer Sache.
    »Wo sind die alle?«, sagte Macy. »An einem Freitagabend sollten hier Leute sein.«
    »Entspann dich einfach, Macy.«
    »Kommen Sie schon, Mr. … äh Louis. Schau dich um, da ist nichts. Da führt nicht einmal jemand seinen verdammten Hund aus.« Nach jedem Wort schien sie die Alarmglocken zu läuteten. »Es sieht wie eine Geisterstadt aus und so fühlt es sich auch an. Wo sind denn die Leute?«
    Louis versuchte zu schlucken.
    Sie hatte natürlich vollkommen recht. Sie hatten in anderen Teilen der Stadt Leben gesehen – zusammen mit ziemlich vielen Trümmerhaufen –, aber hier war einfach alles tot. Das Fenster auf seiner Seite war heruntergekurbelt, doch er hörte jetzt keine Sirenen mehr oder etwas anderes, nur das Geräusch des Dodge-Motors, wie die Reifen auf der Straße surrten, eine leichte Brise oben in den Bäumen. Aber sonst verdammt noch mal gar nichts. Es war, als hätte jemand in den letzten fünf oder zehn Minuten einen Hebel umgelegt, alles abgeschaltet.
    »Sie müssen drinnen sein«, sagte er.
    »Warum? Warum sollten sie so was tun?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Das macht mich wahnsinnig!«
    Das war eine fast komische Aussage angesichts der Lage, aber er lachte nicht. Die Main Street war im Grunde ein Friedhof. Nichts bewegte oder rührte sich. Nicht einmal ein Vogel, der zwitscherte oder eine Katze, die sich auf dem Gehsteig sonnte. Nur ein gewaltiges, leeres Nichts. Obwohl Louis sich sicher war, dass diese Häuser und Gebäude nicht leerwaren, dass sich Menschen oder etwas Ähnliches wie Menschen darin aufhielten, Kreaturen mit Augen, die den Dodge beobachteten, der langsam vorbeifuhr, die darauf warteten, dass er anhielt, warteten, bis der Mann und das Mädchen ausstiegen und dann, dann würden sie –
    »Da ist das Farm Bureau Gebäude«, sagte Macy.
    Louis sah es und sein Herz raste jetzt in seiner Brust.
    Es lag an der Ecke, abseits mit einem Parkplatz davor. Das Gebäude bestand aus rotem Backstein und sah irgendwie wie eines dieser alten Schulhäuser aus, die man manchmal auf dem Land sehen kann. Es hatte sogar einen kleinen Belfried auf der Spitze, aber keine Glocke. Louis erinnerte sich, dass es das Postamt gewesen war, als er ein Kind war, bevor sie es ans Ende der Main Street verlagerten. Ein paar Autos standen auf dem Parkplatz, aber keines davon gehörte Michelle. Trotzdem musste er nachsehen.
    Er hielt den Dodge an und saß einen Moment einfach da, weil er ein Gefühl für die Main Street bekommen wollte – und er dachte: So wie sie für mich auch. Er roch Blumen und Gras, während die Hitze auf dem Asphalt kochte. Er fühlte wieder diese Blicke, die ihn fixierten. Es waren Menschen in der Nähe, er wusste es. Sie versteckten sich hinter verschlossenen Türen, in Schränken und Kellern und schielten hinter Vorhängen und Jalousien hervor. Sie beobachteten nur. Wie eine Gruppe Leute, die darauf warteten ÜBERRASCHUNG! zu rufen, wenn das Geburtstagskind hereinkam.
    Louis nahm an, dass sie jedoch etwas ganz anderes zu ihm sagen würden. Es würde etwas Unangenehmes und Furchtbares sein … kurz bevor sie seine Kehle von einem bis zum anderen Ohr aufschlitzten.
    »Nun?«, fragte Macy.
    Er stieg aus und atmete die Main Street ein, fühlte sie in seinem Gesicht. Sie war heiß und hatte dennoch einen dunklen, süßen Geruch, den er nicht kannte, aber von dem er wusste, dass er nicht hierher gehörte. Er horchte nach jemandem, irgendjemandem … nach dem Geräusch eines

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