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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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und Mark verkrustet, lag sie in einer Ecke des Kellers, in dem sie sich ein irdenes Nest aus dem Dreck am Boden geschaufelt und es mit trockenen Blättern gefüllt hatte. Ein Teil der halb abgenagten Gedärme des Jungen umkreisten sie wie eine Girlande. Sie lag da und hatte die Arme um ihre älteste Tochter Kylie gelegt, die sich an die hängenden Brüste ihrer Mutter schmiegte, wie sie es als Kleinkind getan hatte. Sie schliefen weiter, badeten in ihrem aufsteigenden Gestank und waren glücklich wie jedes Tier, das von der Beute gemästet war.
    Die Luft war rauchig und roch nach Fleisch, Blut und Urin.
    Maddies Gliedmaßen erzitterten, als ein Traum durch ihren simplen Verstand zog. Ein uranfänglicher Traum der Verfolgung, der Jagd, wie sie zottelige Monster mit Speeren und Pfeilen erlegte und im Blut der gewaltigen Kadaver badete.
    Sie klapperte mit ihren Zähnen, zuckte, als Blähungen aus ihrem Hintern rumpelten, und schlief wieder ein.
    Der Keller war dunkel, feucht und roch nach schwarzer Erde. Ungefähr wie eine Höhle. Das war es, was Maddie mehr als alles andere hierher gezogen hatte. Von unzähligen Zeitaltern der Menschheitserinnerung und vom Ur-Instinkt geführt, hatte sie ihr Versteck ausgewählt, wie es ihre Vorfahren einst taten. Die ausgeschlachteten Überreste ihres Ehemannes waren zusammen mit ein paar seiner abgekauten Knochen und trocknendem Fleisch und Müll aus verschiedenen Plastiktüten über den Boden verstreut. Als ein drahtiger, muskulöser Mann war er nicht gut zu essen gewesen. Deswegen hatte sie die Falle gestellt, in die Matt Hack tappte.
    Er war viel köstlicher gewesen.
    Sie hatten eine Grube in der Mitte des Raumes gegraben und ein niedriges Feuer brannte darin, Rauch stieg auf und füllte den Keller mit stickigem Dunst. Die Glieder des Jungen, sorgfältig ausgeweidet und gesalzen, hingen von den mit Spinnweben bedeckten Balken an Seilen herunter, die aus seinen Sehnen und aus seinem Darm gefertigt waren. Über dem Feuer hing der Magen des Jungen an einem Dreifuß. Er war mit Innereien und Fett gefüllt, zugenäht worden und räucherte jetzt langsam. Sie hatten seinen Rumpf zusammen mit seinem Kopf, den sie aufgebrochen und das Gehirn ausgeschöpft hatten, in die Ecke geschmissen.
    Maddies jüngste Tochter Elissa war noch wach.
    Sie hockte bei dem Kopf des Jungen, fuhr mit ihren Fingern an der Innenseite seines Schädels entlang und ergatterte so die letzten Brocken der butterweichen, grauen Substanz, die sie übersehen hatten. Sie starrte das, was über dem Feuer räucherte, mit leeren Augen an und nuckelte ihre Finger sauber. Wie ihre Schwester war sie nackt, von Kopf bis Fuß voller Dreck und Schmutz und ihr Fleisch war umständlich mit Striemenmustern vernarbt. Maddie hatte sich inzwischen ähnlich verziert. Elissa rülpste, fuhr mit den dreckigen Fingern durch ihr fettiges, schmieriges Haar, grub mit den Fingern ein Loch, ging in die Hocke und kackte hinein. Sobald sie fertig war, wischte sie ihren Hintern mit einer Handvoll Blätter ab und bückte sich dann, um zu beschnüffeln, was sie produziert hatte. Zufrieden vergrub sie es, indem sie wie eine Katze Dreck darüber schleuderte.
    Sie hoppelte auf allen vieren durch den Raum und war vom Müllgeruch am Boden fasziniert. Ein verrotteter Gemüsehaufen brachte sie zum Anhalten. Sie schnüffelte daran, zerkaute einiges und beschloss, dass es gut schmeckte. Sie rieb sich selbst mit verfaultem Salat, matschigen Tomaten und Zwiebelstücken ein.
    Dann ging sie zum Nest hinüber.
    Sie umkreiste es dreimal und zwängte sich neben ihre Schwester, die reflexartig ihre Arme um sie legte. So schlief die Brut zusammen, Muttertier und Nachwuchs, ein Knäuel fauler Wesen, die in atavistischen Träumen zitterten, auf die Nacht und die gute Jagd warteten, die unter dem Auge des heiligen Mondes stattfinden würde.

40
    Louis wusste, dass es klug wäre, das Auto zu wenden und direkt aus der Stadt herauszufahren. Er vermutete, dass ungefähr 1000 Stimmen in seinem Kopf schrien, dass er genau das tun sollte … Stimmen des Instinkts, des Überlebens und des eigenen Fortbestehens. Aber diese Stimmen wussten nichts von Liebe und Hingabe und Verpflichtung. Diese Dinge stellten für die Stimmen vage Begriffe dar, größere und zivilisierte Dinge, und sie waren ihnen völlig egal. Alles, wofür sie sich interessierten, war zu leben, fortzudauern, einem Louis Shears den Arsch retten, der dabei war, sich selbst richtig in die Pfanne zu hauen.
    Louis

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