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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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lebte. Von der Ur-Erinnerung und dem instinktiven Rückruf überflutet, der alles, was sie war oder jemals gewesen war, mit einem simplen Eintauchen in die altertümlichen Schwarzwasser der Vorgeschichte geschluckt hatte, fühlte sie sich zufrieden. Zufrieden mit der Jagd, zufrieden mit der Beute. Was wollte man mehr?
    Das Auto fuhr langsam die Straße entlang.
    Die anderen ihres Clans warteten atemlos und versteckten sich im Laden. Sie wollten jagen. Sie wollten mit Krallen, Zähnen und glänzenden Klingen Beute erlegen. Sie konnten ihren eigenen rauen, animalischen Gestank riechen. Er erregte sie. Die Jägerin führte sie an, weil sie clever war. Sie waren brutal, blutrünstig, aber beinahe dumm in ihrer Einfältigkeit. Sie verstanden nur Wildheit, das Gesetz der Bestie, töten oder getötet werden, und auf solch eine Art und Weise plünderten sie: mit wütender, schreiender Manie. Sie jedoch kannte sich aus mit Taktiken, mit Angriff, Hinterhalt und mit List. Sie hatten Ehrfurcht vor ihr.
    Einer von ihnen grunzte und sabberte.
    »Wartet«, flüsterte sie. »Noch nicht.«
    Sie war groß, hatte rabenschwarzes Haar, eine schlanke, muskulöse Figur und ihre Augen waren genauso dunkel wie das animalische Erbgut, das ihren Verstand umnebelte. Der Mann dort draußen faszinierte sie und sie zitterte. Alles in ihr – vom Herz über die Leber zu den Lungen – pulsierte, klopfte nervös.
    Die Jägerin erinnerte sich vage an das Mädchen.
    Aber das war unwichtig.
    Der Mann würde ihre Neugier befriedigen. Und das Mädchen? Sie würde getötet oder versklavt werden, um den sexuellen Appetit des Clans zu stillen.

42
    Ray Hansel war am Leben.
    Er taumelte über die Main Street bis zu der Stelle, an der sein Streifenwagen geparkt stand. Die Straßen waren jetzt still, totenstill. Leichen lagen herum, Hundekadaver. Überall Blut und Gedärme, ein stinkender fliegenübersäter Eintopf in den Straßen und auf den Gehsteigen. Er war benommen und verletzt und drehte fast durch. Als er lief – eher schwankte – und die untergehende Sonne immer noch heiß auf seinen Nacken schien, versuchte er alles zusammenzufügen und einen Sinn darin zu finden, was jedoch absolut sinnlos war. Er erinnerte sich, wie die verrückte Frau hereinkam und in Bob Morelands Büro wollte, wie sie sie überwältigten. Moreland sagte, dass es seine Frau war und dann, und dann.
    Und dann hast du die Schreie gehört, erinnerte er sich. Die schrecklichen, qualvollen Schreie und du bist direkt hinter Moreland runtergerannt und jeder andere Bulle, der oben war. Erinnerst du dich? Erinnerst du dich, wie es ausgesehen hat? Männer, Frauen, Kinder und … Hunde. Dutzende Menschen und doppelt so viele Hunde.
    Er lief weiter, trat auf den Gehsteig, und ein toter Mann lag vor ihm auf dem Beton. Er war im Kampf mit einem Dobermann gestorben. Der Kiefer des Dobermanns umschloss seine Kehle, das Messer in seiner Hand steckte noch immer in den Eingeweiden des Tieres. Beide waren in den Gedärmen des Hundes verwickelt; sie hingen in fleischigen Seilen um sie verknotet. Eine surreale Skulptur aus Mensch und Hund, zerfleischt und ausgeweidet in einem furchterregenden und entsetzlichen Tod eingeschlossen. Wie zwei Wachsfiguren, die ineinander verschmolzen waren. Beide sahen aus, als wären sie in rote Tinte getaucht worden.
    Hansel würgte an seiner eigenen Galle und ging an ihnen vorbei, vorbei an dem Gemetzel, das überall verteilt war.
    Das ganze Blut, diese ganzen verstümmelten Leichen.
    Er wollte kotzen, aber in seinem Magen war absolut nichts übrig. Seine Uniform war zerfetzt. Er war zerschnitten, zerbissen und zerkratzt und angeschlagen. Er war voller Blut; menschliches Blut und Hundeblut waren mit seinem eigenen vermischt.
    Er sah seinen Streifenwagen und schlurfte hinüber, hielt aber an, als er nur ein paar Meter entfernt war.
    Er schaute sich um, seine Augen waren glasig und sein Gesicht bis zum Knochen zerkratzt.
    Sind sie alle tot? Ist die komplette Stadt jetzt tot?
    Die Logik verriet ihm, dass das nicht sein konnte, trotzdem hatte er sich noch nie so schrecklich allein und schrecklich verwundbar gefühlt. Er fragte sich dunkel, wo sein Partner steckte. Wo zur Hölle war Paul Mackabee? Tot? War er auch tot?
    Während er da stand, fragte er sich, warum die Hunde angegriffen hatten.
    Denn als sie zuerst mit dem Mob von wilden Leuten in die Polizeistation gestürmt waren, hatten sie zusammen angegriffen, Hunde und Menschen. Gemeinsam. Alle kreischten und jaulten

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