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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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herum, und setzte sie vorsichtig ab. Sie atmete und ihr Puls war kräftig. Nur der Schock. Nur die Nerven. Nur ein durchschnittlicher Ohnmachtsanfall und wer verdiente einen mehr?
    »Alles wird gut«, sagte er. »Alles wird gut.«
    Obwohl ihm die Vorstellung nicht gefiel, dass sie sich in der Main Street draußen aufhielten und wehrlos waren, wusste er, dass manches einfach getan werden musste. Dinge, die er vielleicht Stunden vorher hätte tun sollen.
    Er holte sein Handy heraus und wählte 911.
    Es klingelte und klingelte … aber es kam keine Antwort.
    Keine Antwort.
    Das bedeutete, dass der Notfallservice ausgefallen war und warum zur Hölle sollte er das nicht? Er hob Macy hoch und trug sie zum Dodge hinüber, während er sich fragte, wie das wohl alles von oben aussah. Die Leichen und die Hunde und irgendein verrückter Kerl, der eine Jugendliche in seinen Armen trug. Oh Gott, wie auf einem Taschenbuchcover oder einem Filmposter. Alles, was fehlte, waren brennende Gebäude hinter ihm und ein paar herumrollende, rauchende Büsche, vielleicht ein paar zertrümmerte Autos.
    Während Macy sich an ihn lehnte, öffnete er den Dodge und setzte sie hinein. Ihr Gesicht war mit Schweiß bedeckt. Ihre Augenlider flimmerten ein paarmal, aber sie wachte nicht auf. Er schnallte sie mit dem Gurt an und schloss die Tür.

45
    Die Schatten waren lang.
    Es war beinahe an der Zeit.
    Die Jägerin wartete noch immer in dem Second-Hand-Laden, der jetzt wunderschön dunkel wurde, als die Sonne hinter den Bäumen unterging und einen Streifen Blut am Horizont hinterließ. Der totale Einbruch der Dunkelheit würde in 15 Minuten erfolgen.
    Der Clan wurde zunehmend ungeduldig.
    Sie grunzte und sie beruhigten sich.
    Draußen auf der Straße saß das Mädchen jetzt im Auto. Der Mann stand daneben und sah verwirrt aus, besorgt. Die Jägerin konnte riechen, wie seine Unentschlossenheit, seine Schwäche durch das Fliegengitter wehte. Er war fällig. Wenn sie jetzt hinausstürmten, könnte er kämpfen, aber er würde es halbherzig machen, ohne Überzeugung.
    Sie wartete, beschnüffelte die Luft.
    Sie roch grüne, wachsende Dinge, den moschusartigen Uringeruch des Rudels. Sie erwischte auch einen eigenartigen Duft des Mädchens im Auto. Der Geruch ihrer Waschlotion, ihres Schweißes, der parfümierte Gestank ihrer Haare und die Reife zwischen ihren Beinen, der die Jägerin hungrig machte.
    Die Männchen ihres Clans rochen es ebenfalls.
    In Anbetracht wer und was sie waren, wollten sie dem Geruch bloß bis zu seinem Ursprung folgen. Das Angebot des Mädchens annehmen, sie brechen und sie mit ihren Samen füllen. Aber die Jägerin würde es nicht erlauben und das wussten sie. Sie wollten nur wild und frei herumrennen, doch die Jägerin brachte ihnen Disziplin bei.
    Als die Nachtluft begann sich stetig heranzudrängen, pur und süß mit dem Duft von Nachtblühern, fühlte die Jägerin, wie ihre Nippel hart wurden. Sie spürte Energie in ihrem Blut, einen erwartungsvollen Rhythmus zu ihrem Herzen.
    Sie beobachtete den Mann.
    In wenigen Augenblicken jetzt.

46
    Okay, du Held, was jetzt?, fragte sich Louis. Was wirst du jetzt unternehmen? Bleibst du in diesem verfluchten Friedhof und hoffst vergeblich, dass die Kavallerie einmarschiert oder verhältst du dich wie ein Schaf und läufst mit der Herde hier weg?
    Er stand bei dem Auto und war verunsichert. Eine Stimme sagte ihm, dass er davonrennen sollte, sofort aus der Stadt verschwinden sollte. Doch so einfach war es nicht und er wusste es. Wo waren sie alle? Wo? Alle tot? Er konnte es beinahe glauben, als er an der verlassenen Straße stand, die Schatten länger wurden, die Nacht mit einer Dunkelheit hereinbrach, die sich bald über die ganze Stadt wie ein Schleier legen würde. Er konnte sich vorstellen, wie alle in ihren Häusern und Garagen und Autos, einfach überall, an etwas genauso Unerklärlichem wie der Regression an sich gestorben waren.
    Er schaute sich um und sah Leichen und eine verwüstete Polizeistation. Die Gebäude und Fassaden der Main Street waren leer und tot, als wäre die gesamte Bevölkerung evakuiert worden und jemand hätte vergessen ihm Bescheid zu sagen. Alles war still, bewegungslos und unheimlich. Wie eine Stadt bei einem Atombombentest oder in einem dieser post-apokalyptischen Filme.
    Louis stand da, fühlte die Stadt um sich herum und war sich sicher, dass sie nicht verlassen war. Er spürte die anderen da draußen beinahe, wie schon zuvor. Sie versteckten sich hinter

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