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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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sie.«
    »Genau. Und wir sind der Ansicht, dass hier eine Variante dieser Taktik zur Anwendung gelangen soll. Wir bewerten den Anschlag auf die Gasleitung als Ablenkungsmanöver.«
    Puller spürte, dass sich in seinem Nacken Härchen sträubten. »Und was ist das wahre Ziel?«
    »Falls die Gasleitung explodiert, werden sofort aus einem Umkreis von einhundertsechzig Kilometern zuständige Einsatzkräfte geschickt. Das ist keine Vermutung, sondern konkrete Planung. Es gibt für den Fall, dass die Leitung in Flammen steht, zwischen den drei vorhin genannten Bundesstaaten eine Vereinbarung. Die Einsatzkräfte sind auf ein derartiges Unglück eingerichtet, und selbstverständlich müssen sie dann in Aktion treten, man kann sie nicht einfach zurückhalten.«
    »Verstehe.«
    »Der gesamte dortige Landstrich ist dicht bewaldet. Es ist trockener Waldbestand. Ein durch Gas genährtes Feuer könnte drei Bundesstaaten erfassen, wenigstens bis man die Gaszufuhr stoppt. Wie erwähnt, die Folge wäre eine ernste Unterbrechung der Energieversorgung. Hunderttausende von Häusern verbrauchen Gas. Man wüsste nicht, wann sie wieder versorgt werden können, zumal wenn ein riesiger Waldbrand tobt.«
    »Klingt ziemlich erschreckend, ist aber für Terroristen, wie Sie schon sagten, nicht besonders attraktiv. Was käme denn als Hauptziel infrage? Per Definition muss es deutlich lohnender sein als das Ziel des Ablenkungsmanövers.«
    »Sechzig Kilometer von der Pipeline entfernt steht ein Leichtwasser-Nuklearreaktor, der das bundesweite Stromnetz beliefert.«
    Puller atmete tief ein. »Sie glauben, man hat es auf den Kernreaktor abgesehen?«
    »Er ist in der gesamten Umgebung das einzige lohnenswerte Objekt.«
    »Und wie könnten die Terroristen vorgehen?«
    »Derzeit machen die Sicherheitsmaßnahmen einen ausgezeichneten Eindruck. Aber wir können es uns nicht leisten, zu spät zu erkennen, dass sie nicht gut genug waren, denn falls jemand dort eindringt und den Reaktor zur Explosion bringt, wird es verheerende Auswirkungen haben. Binnen weniger Tage könnte sich eine Strahlungswolke über mehrere Bundesstaaten ausbreiten. Und falls gleichzeitig alle Einsatzkräfte eine zerstörte Gasleitung zu reparieren versuchen und einen ausgedehnten Waldbrand bekämpfen, ließe sich eine Katastrophe gar nicht mehr abwenden.«
    »Dann verstärken Sie die Sicherheit des Atomreaktors im erforderlichen Umfang.«
    »Wir sind der Meinung, dass die Terroristen dort Komplizen oder Informanten haben … Das sind die zusätzlichen Erkenntnisse, die wir erlangt haben, Puller.«
    »Können Sie die Komplizen enttarnen?«
    »Innerhalb von drei Tage wahrscheinlich nicht. Und falls wir an den Sicherheitsvorkehrungen etwas ändern …«
    »Werden sie es auf Anhieb merken«, beendete Puller den Satz an Masons Stelle, »und ihre Kumpane warnen. Dann verlegen sie das Attentat vor und jagen Pipeline und Atomkraftwerk unverzüglich in die Luft.«
    »So steht es zu befürchten. Dennoch müssen wir die Entscheidung wohl in Kürze fällen. Die Sicherheit muss an beiden Örtlichkeiten verstärkt werden. Aber es wird sehr viel besser sein, wir schnappen diese Lumpen, ehe der Entschluss nötig wird.«
    »Nötig? Joe, es bleiben drei Tage.«
    »Ich habe Ihnen nicht verschwiegen, dass die Lage ernst ist.«
    »Seit ich in Drake bin, habe ich noch keinen Menschen gesehen, der aus dem Nahen oder Mittleren Osten stammen könnte.«
    »Klar, es ist anzunehmen, dass sie sich sehr bedeckt halten.«
    »Was erwarten Sie von mir? Ich stehe hier völlig allein.«
    »Machen Sie weiter. Finden Sie die Halunken, Puller.«
    »Und falls ich sie nicht rechtzeitig aufspüre?«
    »Muss ich Alarm geben.«
    »Und diese Verrückten ziehen den Anschlag vor.«
    »So ist es. Halten Sie mich auf dem Laufenden, Puller, ich verfahre ebenso mit Ihnen.« Mason schwieg kurz. »Ich wünschte, ich dürfte Ihnen Verstärkung schicken, aber meine Vorgesetzten sorgen sich, dadurch könnte auffallen, dass wir wach geworden sind.«
    »Ja, kann ich nachvollziehen. Aber ich habe immerhin eine Person zu meiner Unterstützung.«
    »Ja, Polizeisergeant Cole.«
    »Nein, einen Burschen namens Dickie Strauss.« Puller erzählte Mason, womit er Dickie beauftragt hatte. »So habe ich wenigstens jemanden, der für mich in Drake die Augen aufsperrt. Er ist Ex-Soldat.«
    »Ich bin nicht gerade begeistert, dass Sie diesen Burschen für sich eingespannt haben, Puller. Wir wissen nichts über ihn.«
    »Ich habe verdammt wenig

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