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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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nicht mehr, an wen sie sich noch wenden könnten.«
    »Und was würde im schlimmsten Fall aus Ihnen?«, fragte Puller. »Geht die Firma bankrott, verlieren Sie dann nicht alles? Auch die Villa?«
    »Wahrscheinlich schon. Eben deshalb habe ich mir ja das Restaurant aufgebaut. Nicht, weil ich die Befürchtung hatte, Roger könnte mal in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sondern weil … Ich glaube, ich wollte einfach nur unabhängiger sein.«
    Wider Willen tat sie Puller leid. »Dann hat Roger wirklich nicht die leiseste Ahnung, wer hinter diesen Betrügereien steckt? Er ist doch ein gescheiter Mann. Wie kommt es, dass er ausgeplündert wird und nicht feststellen kann, auf welche Weise?«
    »Es treibt ihn und Bill schier in den Wahnsinn. Ihr ganzes Leben ist mit der Firma verbunden. Falls sie vor die Hunde geht, geschieht das Gleiche mit ihnen.«
    Puller schwieg. Mit düsterer Miene sah er geradeaus.
    Jean starrte die Narben an seinem Hals an. »Aus dem Nahen Osten?«
    Er nickte.
    »Erinnern Sie sich daran, dass ich Ihnen von einem jungen Mann erzählt habe, den ich liebte?«
    »Dem Kameraden, der aus dem ersten Golfkrieg nicht heimgekehrt ist?«
    »Er hatte gewisse Ähnlichkeit mit Ihnen.«
    »Sähen Sie es noch immer lieber, er wäre nach Hause gekommen?«
    »Noch heute«, gestand Jean.
    Puller sah sich um. »Dann hätten Sie das alles hier nicht.«
    »Vielleicht habe ich es ja gar nicht.«
    »Vielleicht.« Puller stand auf.
    »Sie nehmen mich nicht fest?«
    »Nein. Was Sie mir erzählt haben, war mir eine Hilfe. Danke für Ihre Unterstützung.«
    »Ich war von Natur aus stets ein ehrlicher Mensch. Erst nach meiner Hochzeit mit Roger hat sich das geändert.«
    Puller ging auf dem Weg, auf dem er gekommen war.
    »Was haben Sie jetzt vor?«, rief Jean ihm nach.
    »Einen Mörder finden.«

 
    71
    »Hallo, Bill, wie geht’s?«
    Gerade hatte Bill Strauss das Büro der Firma Trent verlassen und ging zu seinem Auto. Puller lehnte am Malibu. Fast eine Stunde lang hatte er auf Strauss gewartet.
    »Puller? Was machen Sie denn hier?«
    Puller stieß sich vom Dienstwagen ab und ging auf Strauss zu. »Meine Arbeit. Mich beschäftigen noch ein paar Fragen. Haben Sie einen Moment Zeit?«
    Strauss blickte auf die Armbanduhr. »Ich muss zu einer Besprechung und bin eigentlich schon spät dran.«
    »Es dauert nicht lange.«
    »Kann es nicht warten?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Na gut. Schießen Sie los.«
    »Es betrifft die Sprengungen in der vergangenen Sonntagnacht. Die Öffentlichkeit war vorab nicht informiert worden. Wer hat die Sprengungen veranlasst?«
    Strauss wirkte bestürzt. »Wovon reden Sie?«
    »Letzte Woche sind Sonntagnacht auf einem Tagebaugelände der Firma Trent Sprengungen durchgeführt worden. Sie müssen die Allgemeinheit vorher über geplante Sprengungen informieren. Und an Sonntagen darf gewöhnlich gar nicht gesprengt werden. Dafür brauchen Sie eine Sondergenehmigung. Eine Vorwarnung haben Sie auch nicht gegeben. Haben Sie wenigstens die Sondergenehmigung eingeholt?«
    »Da muss ich erst in unseren Aufzeichnungen nachsehen.«
    »Roger will nichts davon gewusst haben. Wer in der Firma ist für diese Aufgaben zuständig?«
    »Als Geschäftsführer trage ich die Verantwortung. Allerdings habe ich zahlreiche Pflichten zu erfüllen und muss daher manches delegieren. Es gibt bei uns Mitarbeiter, die mit der Beantragung der Genehmigungen und den Informationen für die Öffentlichkeit betraut sind.«
    »Dann müsste ich mich an diese Angestellten wenden?«
    »Ja, richtig. Bedauerlicherweise arbeiten sie nicht in diesem Büro. Sie sitzen in Charleston.«
    »Kann ich ihre Kontaktdaten haben?«
    »Wieso ist das wichtig? Die Morde wurden nicht in unserem Unternehmen verübt.«
    »Es ist trotzdem wichtig. Sie beschaffen mir die Daten?«
    »Na schön«, sagte Strauss widerstrebend.
    »Ausgezeichnet. Ich möchte sie morgen haben.«
    »Ich weiß nicht, ob …«
    »Haben Sie in letzter Zeit Ihren Sohn gesehen?«, unterbrach Puller ihn.
    »Nein. Warum?«
    »Es interessiert mich. Sind Sie Mitglied des Xanadu-Clubs?«
    »Was? Nein, bin ich nicht.«
    »Okay. Dann können Sie jetzt zu Ihrer Besprechung.«
    Puller stieg in den Malibu und fuhr ab. Unterwegs rief er Dickie an und vereinbarte mit ihm eine Zusammenkunft am kommenden Abend.
    Als Puller am Motel eintraf, stand dort ein glänzend blauer Bentley. Am Steuer saß Roger Trent.
     

 
    72
    »Da momentan außer mir niemand im Motel zu Gast ist«, sagte Puller, »gehe ich

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