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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Ex-Marineinfanteristen als Bodyguard. Wo steckt er eigentlich? In Anbetracht gewisser Morddrohungen sollten Sie nicht ohne ihn durch die Gegend fahren.«
    »Ihre Sorge um mein Wohlergehen rührt mich.«
    »Und die Banker in New York standen Ihren Kreditwünschen nicht wohlwollend gegenüber?«
    Trent warf die Zigarre auf den Kies und zertrat sie. »Zum Teufel, was hat Jean Ihnen eigentlich erzählt? So eine blöde Schlampe!«
    Keine drei Tage mehr. Das war die Frist, die Puller blieb. Er beschloss, aufs Ganze zu gehen. »Sie haben Ihre Hand in vielen Geschäften, Roger. Sie betreiben auch Ferngasleitungen, nicht wahr?«
    »Und was haben diese Leitungen mit Ihren Ermittlungen zu tun?«
    »Das möchte ich gern von Ihnen wissen.«
    »Gar nichts.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut.«
    »Es ist übel, verschuldet zu sein. Aber die Konsequenzen eines Hochverrats sind schlimmer.«
    »Sind Sie auf Drogen, oder was?«
    »Ich versuche lediglich, Ihnen einen Rat zu geben.«
    »Weshalb sollte ich von Ihnen einen Rat annehmen?«
    »Weil ich ihn im Guten ausspreche.«
    Trent lachte. »Sie sind ja wirklich ein ulkiger Typ.«
    »Nein, eigentlich nicht. Und falls es so kommt, wie ich befürchte, werden Sie mehr als einen Ex-Marineinfanteristen benötigen, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten.«
    »Soll das eine Drohung sein?«, schnauzte Trent.
    »Sie sind intelligent genug, um zu wissen, dass von mir keine Drohungen an Sie ergehen, Roger.«
    Trent stieg in seinen Bentley und fuhr weg.
    Anscheinend hatte Puller abermals vergebens auf den Busch geklopft. Er musste hoffen, dass Dickie ihm zu nützlicheren Erkenntnissen verhelfen konnte.
     

 
    73
    Gegen zweiundzwanzig Uhr traf Puller ein. In der Gegend herrschte Ruhe. Niemand hielt sich im Freien auf. Puller konnte es niemandem verdenken. Die schwüle Feuchtigkeit hatte die Mücken in Scharen hervorgelockt. In so einer Nacht empfahl es sich, in den vier Wänden zu bleiben, statt sich unter freiem Himmel zu tummeln.
    Er lenkte den Malibu durch die regelmäßig angelegten Straßen der in Teilen wieder von Lebenden bewohnten Geisterstadt und folgte der Route, die Cole und er beim ersten Besuch genommen hatten. Er bog ein letztes Mal ab und sah die alte Feuerwache vor sich. Sie lag im Dunklen, aber damit hatte er gerechnet. Hier gab es keine Elektrizität. Wahrscheinlich zog sich aus diesem Grund bei Anbruch der Dunkelheit jedermann in die Behausungen zurück.
    Als der Wagen stand, stieg Puller aus, spähte umher und schnupperte in der Luft. Eine Stechmücke sirrte vor seinem Gesicht. Er scheuchte sie fort. Wie er wusste, lockte er damit allerdings nur weitere Plagegeister an; er hatte oft genug in Sumpfgebieten trainiert.
    Mittels Fernbedienung schloss er den Malibu ab. Er hatte den Wagen dicht neben dem Gebäude geparkt. Von nun an, so hatte er beschlossen, wollte er den Dienstwagen möglichst in seiner Nähe haben.
    Er näherte sich dem rechten Kipptor, beugte sich vor und zog am Griff. Dank gut geölter Schienen ließ das Tor sich leicht öffnen. Noch einmal schaute Puller sich um, bemerkte aber niemanden. Dennoch ruhte seine Rechte auf dem Griff der vorn getragenen M11. Aus dem Kofferraum hatte er die Maglite-Stablampe mitgenommen. Nun knipste er sie an. Der Lichtkegel durchdrang die pechschwarze Finsternis, als er das Gebäude betrat.
    Während er auf Dickie wartete, bot sich ihm die Gelegenheit, eine Theorie zu überprüfen.
    Rechts standen nebeneinander zwei Harleys geparkt, deren Vorderräder zusammengekettet waren. Links befand sich ein fahrbarer Werkzeugschrank mit einem schweren Vorhängeschloss. So voll und ganz trauten die Mitglieder des Harley-Clubs ihren Nachbarn wohl doch nicht. An beiden Harleys hingen große Motorradtaschen. Schlösser schützten auch sie. So etwas war keineswegs selten; hier hatte Puller es sogar erwartet. Nach kurzem Fummeln hatte er die Schlösser geknackt und durchsuchte die Motorradtaschen mithilfe der Stablampe. In der dritten Tasche entdeckte er, was er zu finden vermutet hatte: Plastiktüten, eine Rolle Klebeband und ein paar glitzernde, aber nahezu unsichtbare Flöckchen. In einer anderen Motorradtasche stieß er auf bröcklige braune Körner. Die glitzernden Flocken waren reines Crystal Meth; die braunen Körner eine unreine Meth-Variante, die man »Erdnussbutterpampe« nannte. Puller kannte sich aus. Drogen waren beim Militär ein größeres Problem, als die Führung eingestehen wollte. Im Lauf der Jahre hatte Puller so gut wie jede

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