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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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es das Richtige ist. Manchmal vergessen die hohen Tiere diese Kleinigkeit. Dass man das Richtige tun muss.«
    Vor ihnen erschienen die Lichter eines Wohnhauses. »Wenn wir weiterhin zusammenarbeiten«, meinte er, als er den Malibu in die Zufahrt lenkte, »können wir die Sache durchstehen.«
    Cole stemmte die Handflächen auf das Armaturenbrett, als wollte sie auf diese Weise das Strudeln und Wirbeln verworrener Gedankengänge bändigen. Puller streckte den Arm aus und drückte ihre Schulter. »Sie sind nicht allein, Sam. Ich stehe an Ihrer Seite.«
    Sie wandte sich ihm zu. »Jetzt ist es das erste Mal, dass Sie mich Sam nennen.«
    »Ich bin in der Armee. Wir sind ein sehr förmlicher Menschenschlag.«
    Seine Antwort entlockte ihr eines ihrer seltenen Lächeln. Sie tätschelte seine Hand. »Wenn es so ist … John.« Sie forschte in seiner Miene. »Ist es zumutbar, dass ich Sie ab und zu John nenne? Ich weiß ja, wahrscheinlich ist es töricht, sich mit so etwas zu befassen, wenn man bedenkt, was derzeit alles los ist …«
    »Für mich ist das in Ordnung, und vermutlich klingt es besser als Romeo.«
    »Oder Julia«, erwiderte Cole.

 
    78
    Der Wohnsitz der Familie Strauss war nur etwa halb so groß wie die Villa der Trents. Das allerdings bedeutete, dass er, gemessen am Standard Drakes, beachtliche Ausmaße aufwies. Sogar nach gesamtamerikanischem Durchschnitt, vermutete Puller. Das Gebäude stand auf einem fünf Hektar großen Grundstück. Vorn am Zufahrtsweg gab es ein kleines Tor, an dem jedoch, anders als bei den Trents, kein Wächter postiert war.
    Cole hatte den Besuch telefonisch angekündigt und auf diese Weise Strauss und seine Gattin aus dem Bett gescheucht. Als sie die Türglocke läuteten, erwartete das Ehepaar sie bereits. Mrs. Strauss, eine grobknochige, fleischige Frau, hatte sich die Zeit genommen, ihre Frisur nachzubessern, nachdem sie mitten in der Nacht geweckt worden war. Sie trug eine weite Hose und eine Bluse, deren Knopfleiste im unteren Teil offen geblieben war. Ihr Gesichtsausdruck kündete von Verstörung.
    Bill Strauss trug Jeans und ein Polohemd. Zwischen den Fingern drehte er eine kalte Zigarette. Vielleicht duldete Mrs. Strauss in ihrem Haus keine Qualmerei.
    Das Paar hockte zusammengekauert nebeneinander auf einer Couch, während Cole schilderte, was sich zugetragen hatte. Als die Rede auf den Weitschuss kam, hob Bill Strauss den Kopf. »Sie sagen, jemand hat ihn regelrecht ermordet? Dickie vorsätzlich umgebracht?«
    »Ich war dort«, sagte Puller. »Genau das ist geschehen.«
    Strauss sah ihm ins Gesicht. »Sie waren dort? Bei der einstigen Feuerwache? Weshalb?«
    »Der Grund ist unerheblich, Mr. Strauss«, teilte Cole ihm mit.
    »Haben Sie irgendwelche Hinweise auf den Mörder?«
    »Besser als das«, gab Puller auf Strauss’ Frage zur Antwort. »Wir haben den Mörder.«
    Das Ehepaar starrte ihn an. »Er ist geschnappt worden?«, vergewisserte sich Bill Strauss. »Wer ist er? Warum hat er unseren Sohn erschossen?«
    »Wer er ist, wissen wir nicht, und weshalb er Dickie ermordet hat, können wir ihn nicht fragen, denn ein paar Minuten, nachdem er ihn erschossen hatte, hat er sich selbst gerichtet.«
    Mrs. Strauss begann halblaut in ihre Hände zu weinen. Ihr Mann schlang einen Arm um ihre Schultern. Gleich darauf erlitt die Frau einen Weinkrampf und schluchzte hemmungslos drauflos, sodass Bill Strauss sie in den Flur und ins Nachbarzimmer führte.
    Puller und Cole saßen da und warteten darauf, dass er zurückkam. Nach ein paar Minuten stand Puller auf, schlenderte umher und sah sich im Zimmer um.
    Strauss fand sich eine Minute später wieder ein. »Tut mir leid«, sagte er. »Aber Sie verstehen sicher, dass wir jetzt Schweres durchmachen.«
    »Absolut«, beteuerte Cole. »Falls es Ihnen angenehmer ist, kommen wir ein andermal. Mir ist klar, dass die Situation sehr schwierig für Sie ist.«
    Strauss nahm wieder Platz und schüttelte den Kopf. »Nein, bringen wir’s hinter uns.« Diesmal entzündete er die Zigarette und blies den Rauch zur Seite.
    »Wir versuchen herauszufinden, wer der Tote ist. Falls es uns gelingt, könnte das die Aufklärung aller jüngst verübten Verbrechen bedeuten.«
    »Sie sind sich also sicher, dass der Mörder nicht aus unserer Gegend stammt?«, fragte Strauss.
    »Wir bezweifeln es, werden es aber überprüfen.«
    »Können Sie sich einen Grund vorstellen«, fragte Cole, »weshalb jemand Ihrem Sohn so etwas antun wollte?«
    »Nein. Dickie hatte keine

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