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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Oberfläche des Tresors ab. Es war ein altes, aber sehr robustes Modell. Behutsam schob Puller seine Werkzeuge ins Schloss. Mit geübter Hand arbeitete er fünf Minuten lang, dann war ein leises Knacken zu vernehmen. Puller zog am Griff und schwang die Tresortür auf. Er musste zehn Minuten suchen, bis er fand, was er in dem Panzerschrank vermutet hatte.
    Er faltete die Blaupausen auseinander und breitete sie auf dem Schreibtisch aus. Im Licht der Taschenlampe sah er sie Seite um Seite durch. Anschließend fotografierte er sämtliche Seiten, faltete die Blaupausen wieder zusammen, legte sie in den Tresor zurück und schloss ihn, wobei er darauf achtete, dass die Tür fest einrastete. Fünf Minuten später war er auf der Rückfahrt.
    Er nahm die Kamera mit in Coles Haus, setzte sich aufs Bett und betrachtete jedes einzelne Foto ganz genau. Als er fertig war, lehnte er sich zurück und dachte über alles nach, versuchte seine Erkenntnisse zu einem Gesamtbild zu ordnen. Strauss hatte diese Blaupausen in seinem Tresor liegen. Eric Treadwell und Molly Bitner hatten sich einen Plan zurechtgelegt, sie zeitweilig daraus zu entfernen und Fotokopien anzufertigen. Jetzt durfte es als Gewissheit gelten, dass sie es tatsächlich getan hatten.
    Puller verfügte über Ausdrucke der Fingerabdrücke sowohl Treadwells wie auch Bitners. Beide mussten geschwitzt haben, als sie ihren kleinen Einschleichdiebstahl in Strauss’ Büro wagten, und mit der Feuchtigkeit waren ihre Fingerabdrücke blitzsauber auf die Blaupausen übertragen worden. Das Papier hielt sie praktisch für die Ewigkeit fest. Die Abdrücke stimmten bei beiden exakt überein. Sie hatten sehr viel für die Blaupausen riskiert, hatten letzten Endes sogar ihr Leben dafür geopfert.
    Mit dem Auffinden der Blaupausen hatte Puller eine wichtige Ermittlungslücke geschlossen. Jetzt lautete die Frage: Sollte er Cole ins Vertrauen ziehen?
    Die Antwort war eindeutiger und stand schneller fest, als er es erwartet hatte.
    Er schaute auf die Armbanduhr: vier Uhr am Morgen.
    Was für eine Ironie.
    Wieder musste er Cole allzu früh wecken.
     

 
    80
    Sam Cole wälzte sich herum, schlug die Augen auf und hätte beinahe einen Schrei ausgestoßen. Neben dem Bett saß Puller auf einem Stuhl.
    »Verdammt, was machen Sie hier?«, fragte Cole und setzte sich auf.
    »Ich habe darauf gewartet, dass Sie aufwachen.«
    »Warum haben Sie mich nicht einfach geweckt?«
    »Weil Sie so friedlich geschlummert haben.«
    »Ich kann nicht glauben, dass Sie auf so etwas Rücksicht nehmen. Sie haben mich schon mehrmals brutal aus dem Schlaf gerissen.«
    »Ich fand es nett, Sie schlafen zu sehen.«
    Cole wollte eine Antwort geben, verkniff sie sich aber. »Ach ja?«, sagte sie nur.
    Puller schwieg.
    »Und da haben Sie gewartet«, fragte Cole, »um mich dann beinahe zu Tode zu erschrecken?«
    »Das war nicht meine Absicht.« Ehe Cole etwas entgegnen konnte, hob er den Fotoapparat.
    »Möchten Sie mich knipsen?«, fragte Cole verwirrt.
    »Ich möchte, dass Sie sich ein paar Fotos anschauen.«
    »Was für Fotos?«
    »Bleiben Sie hier. Ich brühe Kaffee auf, dann schauen wir sie uns gemeinsam an.«
    Eine halbe Stunde und zwei Tassen Kaffee später lehnte Cole sich ins Kissen. »Na schön. Und was hat das alles zu bedeuten?«
    »Zuerst einmal bedeutet es, dass wir noch vor entscheidenden Nachforschungen stehen. Und dass uns dafür nur wenig Zeit bleibt.«
    »Und Sie sind sich sicher, dass diese Papiere wichtig sind?«
    »Wegen dieser Blaupausen haben Treadwell und Bitner sich Zugang zu Strauss’ Tresor erschlichen. Ich glaube, diese Unterlagen sind auch der Grund dafür, warum man sie und die Familie Reynolds ermordet hat. Folglich sind sie verdammt wichtig.«
    »Ich dachte, sie seien wegen der Bodenproben umgebracht worden.«
    »Das dachte ich auch. Aber die Analyse hat nichts ergeben, was auch nur die geringste Aufregung hervorrufen könnte. Sie wurden ermordet, weil jemand darauf aufmerksam geworden war, dass sie die Blaupausen aus Strauss’ Tresor gestohlen und fotokopiert hatten. Außerdem fand man heraus, dass Treadwell und Bitner Oberst Reynolds ins Vertrauen gezogen hatten. Also musste auch die Familie Reynolds sterben.«
    »Was hat es dann überhaupt mit der Bodenanalyse auf sich?«
    »Erinnern Sie sich an die Reste der Einschreibesendung, die wir unter der Couch entdeckt haben?«
    »Ja.«
    »Ich glaube, sie sind von den Mördern dort versteckt worden. Und zwar zur Irreführung.«
    »Warum? Weshalb

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