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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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nehmen und dem Ministerium für Innere Sicherheit zu übermitteln.«
    »Liegt schon etwas bereit, das Sie zur KTU schicken können?«
    »Ist in Vorbereitung, Sir. Dürfte morgen abgehen. Zumindest der erste Teil. Es sind umfangreiche Ermittlungen erforderlich. Wir müssen nicht an nur einem Tatort, sondern einem Doppeltatort Untersuchungen durchführen.« Er schwieg, um dem LSA die Gelegenheit zu lassen, ihm Verstärkung vorzuschlagen. Aber ein derartiges Angebot blieb aus.
    »Wir bleiben in Verbindung, Puller«, sagte der Offizier lediglich.
    »Jawohl, Sir.«
    Puller beendete das Gespräch und schob den Mini-Laptop in eine Innentasche seiner Jacke. Datenträger mit brisantem Material ließ er ungern in einem Motelzimmer liegen, dessen Tür jeder mit einem Klappmesser oder einer Kreditkarte öffnen konnte. Außerdem nahm er die Pistolen mit; eine vorn, eine hinten im Kreuz.
    Beim Gehen kam er an seinem Wagen vorbei und überzeugte sich, dass er ihn verschlossen hatte. Seines Erachtens gelang te er zu Fuß schneller zu dem Restaurant als mit dem Auto. Nebenbei verschaffte er sich auf diese Weise eine bessere Orientierung in der hiesigen Umgebung.
    Und vielleicht lief ihm die Person über den Weg, die zwei Familien ausgemerzt hatte. Sein Gefühl sprach dafür, dass die Morde einen lokalen Bezug aufwiesen. Aber nicht unbedingt in jeder Hinsicht.
     

 
    19
    Das Restaurant glich tausend anderen, in denen Puller in ländlichen Städtchen schon gegessen hatte. An der Straßenseite befand sich eine Fassade aus Spiegelglasfenstern, auf deren größter Glasfläche in Buchstaben, die älter aussahen, als Puller war, die Beschriftung »Krippe« prunkte. Ein kleines Schild sicherte »ganztägig Frühstück« zu. Im Innern gab es eine lange Theke, an der sich Drehhocker mit Polsterbezügen aus rissigem rotem Kunststoff reihten. Hinter der Theke standen reihenweise Kaffeekannen, aus denen man trotz der abendlichen Schwüle immerzu ausschenkte. Puller sah allerdings auch, dass zahlreiche durstige Gäste sich kaltes Bier in Flaschen oder vom Fass servieren ließen.
    Hinter einer Durchreiche, die den Gastraum mit der Küche verband, sah Puller Reihen alter Fritteusen und Regale mit Stahlsieben, wie man sie in Wannen mit siedend heißem, brodelndem Öl tauchte. Auf brennenden Gasherden wurde der Inhalt großer, geschwärzter Kochtöpfe erhitzt. In der Küche schufteten zwei Schnellköche mit weißen Mützchen, fleckigen T-Shirts und müden Gesichtern. Die gesamte Örtlichkeit roch nach jahrzehntealtem Fett.
    An der Theke vorbei gelangte man zu mehreren Sitznischen, die mit dem gleichen abgewetzten Kunststoff gepolstert waren und sich in L-förmiger Anordnung entlang zweier Wände verteilten. Zusätzliche Tische mit karierten Tischdecken trennten Theke und Sitznischen.
    Das Restaurant war zu drei Vierteln voll. Sechzig Prozent Männer, vierzig Prozent Frauen.
    Die meisten Männer waren hager und sehnig. Überwiegend trugen sie Jeans und Arbeitshemden sowie Stiefel mit Stahlkappen. Die meisten hatten offenbar gerade erst geduscht und sich die Haare feucht und glatt nach hinten gekämmt. Wahrscheinlich waren es Bergleute nach Schichtende. Cole hatte erklärt, dass sie nicht nach Kohle gruben, sondern Bergkuppen wegsprengten und die Kohle auf tückischen Straßen abtransportierten. Doch die Arbeit musste allemal als schwer und gefährlich gelten, und das sah man den Männern auch an.
    Die Gruppe der Frauen setzte sich zur Hälfte aus typischen Matronen in weiten, knielangen Röcken und züchtigen Blusen sowie aus jüngeren, schlankeren Exemplaren in Jeans oder zu Shorts verkürzten Hosen zusammen. Ein paar Mädchen im Teenageralter präsentierten sich, vermutlich zum Vergnügen ihrer rustikal wirkenden Freunde, in modischer, hautenger Kleidung, die oft knapp genug saß, um Teile ihrer Spitzenhöschen oder heller Gesäßbacken zu entblößen.
    Eine kleine Gruppe der anwesenden Männer fiel durch Jacketts, gebügelte Hosen, Herrenhemden und blank geputzte Halbschuhe auf, möglicherweise Führungspersonal der Bergbaufirma, das sich fürs tägliche Brot weder die Hände schmutzig noch den Rücken kaputtzumachen brauchte. Anscheinend pflegten sie alle im selben Lokal zu Abend zu essen.
    Auch eine Art von Demokratie, dachte Puller.
    Cole hatte sich bereits eingefunden und einen Platz in einer weiter hinten gelegenen Sitznische belegt. Sie winkte, und Puller ging zu ihr. Cole trug einen Jeansrock, der ihre strammen Waden sehen ließ, dazu eine

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